Israel geschlagen – warum?
„Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten.“ (Josua 7, 11.)
„Die Geschichte Achans lehrt uns eindringlich, dass wegen eines einzigen Menschen Sünde, Gottes Missfallen auf einem ganzen Volk oder einem ganzen Staat ruhen kann, bis die Übertretung ausfindig gemacht und bestraft worden ist.“ – Conflict and Courage, S. 120.
Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 473-479.
Sonntag 16. März
1. „Die Kinder Israel begingen Untreue“
a. Was geschah kurz nach dem Fall Jerichos? Josua 7, 2-5.
„Der große Sieg, den Gott für sie gewonnen hatte, hob das Selbstvertrauen der Israeliten. Er hatte ihnen Kanaan verheißen, also fühlten sie sich sicher und vergaßen darüber immer wieder, dass allein Gottes Hilfe ihnen Erfolg schenken konnte. Selbst Josua legte seine Pläne zur Eroberung von Ai, ohne Gott um Rat zu fragen.
Die Israeliten begannen sich ihrer Stärke zu rühmen und verächtlich auf die Feinde zu sehen. Man rechnete mit einem leichten Sieg und hielt dreitausend Mann für ausreichend, die Stadt einzunehmen. Ohne sich der Hilfe Gottes zu versichern, stürmten sie zum Angriff.“ – Patriarchen und Propheten, S. 474.
b. Warum wurden die Israeliten geschlagen? Josua 7, 1. 12.
„Jetzt war die Stunde zu schnellem, entschiedenem Handeln und nicht zur Verzweiflung und Klage gekommen. Es gab im Lager eine geheime Sünde, die es zu erforschen und zu beseitigen galt, ehe Gottes Gegenwart und Segen wieder bei seinem Volke sein konnte…
Einer von denen, die Gottes Gericht vollstrecken sollten, hatte des Herrn Gebot missachtet… Josua erhielt Anweisung, wie der Schuldige aufzufinden und zu bestrafen war.“ – Patriarchen und Propheten, S. 475.
Montag 17. März
2. "Das ganze Volk wird zur Verantwortung gezogen"
a. Wurde das Gebot Gottes tatsächlich vom ganzen Lager Israels übertreten oder nur von einem Menschen? Josua 7, 18.
„Gottes Gebot betreffs Jericho war sehr deutlich, damit die Israeliten nicht etwa Gefallen finden möchten an den Dingen, welche die Bewohner anbeteten und ihre Herzen sich von Gott abwandten. Durch strengste Anweisungen wachte er über sein Volk; aber trotz der feierlichsten Einschärfungen des Gebots, das Gott durch Josua gab, wagte Achan, es zu übertreten. Seine Habgier verleitete ihn, etwas von den Schätzen zu nehmen, die er nicht anrühren durfte, weil Gottes Fluch auf ihnen ruhte. Und wegen der Sünde dieses Mannes, konnte das Israel Gottes nicht vor seinen Feinden bestehen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 280. 281.
„Und für seine Schuld wurde das ganze Volk verantwortlich gemacht: ‚Sie haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben's verheimlicht‘ (Josua 7, 11).“ – Patriarchen und Propheten, S. 475.
b. Warum machte Gott das ganze Volk verantwortlich, wo doch nur ein Einzelner gesündigt hatte, indem er absichtlich gegen das göttliche Verbot verstieß? Josua 7, 11.
„Achans Sünde brachte Unglück über das ganze Volk. Wegen eines Menschen Schuld kann Gottes Missfallen so lange auf seiner Gemeinde ruhen, bis das Unrecht herausgefunden und beseitigt ist. Was die Gemeinde am meisten fürchten sollte, sind nicht die offenen Gegner, die Ungläubigen und Spötter, sondern der Einfluss unaufrichtiger Bekenner Christi. Sie sind es, die Gottes Segen zurückhalten und seine Nachfolger erschlaffen lassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 478.
„Gottes Handlungsweise seinem Volk gegenüber in der Vergangenheit zeigt die Notwendigkeit, die Gemeinde von allem Unrecht zu säubern. Schon ein einziger Sünder vermag soviel Finsternis zu verbreiten, dass die ganze Gemeinde von dem Licht Gottes ausgeschlossen ist. Wenn die Kinder Gottes spüren, dass Finsternis sie umhüllt und ihnen die Ursache nicht bekannt ist, sollten sie Gott ernsthaft, in tiefer Demut und Selbsterniedrigung suchen, bis das Unrecht, das seinen Geist betrübt, erkannt und entfernt ist.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 281. 282.
Dienstag 18. März
3. „Stehe auf!“
a. Wie rief Josua zum Herrn, und worum sorgte er sich am meisten? Josua 7, 6-9.
„Josua und die Ältesten Israels waren in großer Bedrängnis. Sie lagen in tiefster Demütigung vor Gottes Bundeslade, weil der Herr zornig über sein Volk war. Sie beteten und weinten vor Gott.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 281.
„Aus diesem Gebet Josuas kannst du erkennen, wenn du geistliches Urteilsvermögen besitzt, dass die von Achan als Kleinigkeit angesehene Sache bei den verantwortlichen Führern Israels großes Leid und Kummer auslöste… Achan, der schuldig war, fühlte sich aber keineswegs belastet, sondern nahm das alles ziemlich gleichmütig hin.“ – Christus ist Sieger, S. 131.
b. Welches Werk sollte Josua gemäß der Anordnung Gottes zuerst verrichten? Josua 7, 10. 13.
„Jetzt war die Stunde zu schnellem, entschiedenem Handeln und nicht zur Verzweiflung und Klage gekommen. Es gab im Lager eine geheime Sünde, die es zu erforschen und zu beseitigen galt, ehe Gottes Gegenwart und Segen wieder bei seinem Volke sein konnte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 475.
„Der Herr nannte den Schuldigen nicht mit Namen, aber er gab Anweisungen für das weitere Vorgehen.“ – The Youth's Instructor, 25. Januar 1894.
c. Wie reagieren manche, wenn in unserer Gemeinde heute ein ähnliches Werk getan werden muss? Jesaja 30, 9. 10.
„Der Hass, den manche hegten, weil das Unrecht des Volkes Gottes gerügt wurde, hat ihre Seelen geblendet und furchtbar getäuscht. Dadurch wurde es ihnen unmöglich, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Sie haben ihr eigenes geistliches Augenlicht ausgelöscht. Sie mögen Zeugen des Unrechts sein, sie fühlen aber nicht so wie Josua und demütigen sich auch nicht, wenn sie Seelen in Gefahr wissen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 282.
Mittwoch 19. März
4. „Bis dass ihr den Bann von euch tut“
a. Warum deutete der Herr nicht direkt auf den Schuldigen? Psalm 32, 5. Was ist der Unterschied zwischen einem annehmbaren und einem unannehmbaren Geständnis?
„Der Sünder wurde also keineswegs sofort bezeichnet, die Angelegenheit blieb vielmehr eine Zeitlang in der Schwebe, damit jeder seine Verantwortlichkeit für die Sünden unter ihnen spüren und dadurch zu Herzenserforschung und Ehrerbietung vor Gott kommen sollte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 475.
„Achan... hatte Israels Kämpfer geschlagen und entmutigt von Ai zurückkommen sehen und trat doch nicht vor, um seine Sünde zu bekennen. Er sah Josua und die Ältesten sich in unaussprechlichem Schmerz zur Erde beugen. Hätte er zu der Zeit sein Bekenntnis abgelegt, wäre das ein Beweis aufrichtiger Reue gewesen. Aber er schwieg weiter. Er hörte die öffentliche Bekanntgabe, dass jemand schweres Unrecht begangen habe, und vernahm sogar klar, worum es sich handelte. Aber er blieb stumm… Es ist ein großer Unterschied, ob man Tatsachen zugibt, die einem bewiesen wurden, oder ob man Sünden bekennt, von denen nur Gott und man selbst wissen. Achan hätte vielleicht immer noch nichts gestanden, wenn er nicht doch gehofft hätte, den Folgen seines Verbrechens zu entgehen. Nun aber dienten die bekennenden Worte nur dazu, seine Bestrafung zu rechtfertigen. Das war keine echte Reue, keine Sinnesänderung, kein Abscheu vor dem Bösen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 478. 479.
b. Warum schloss Gott das ganze Lager in die sorgfältige Suche mit ein? 1. Korinther 12, 25. 26.
„Gott hält sein Volk als Körperschaft für die Sünde Einzelner verantwortlich. Wenn die Leiter der Gemeinde versäumen, fleißig nach den Sünden zu forschen, die Gottes Missfallen über die Körperschaft bringen, werden sie für diese Sünden verantwortlich gehalten.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 285.
c. Welche Art der Weisheit muss das Werk der Prediger begleiten, wenn Irrenden geholfen werden muss? Jakobus 1, 5; 3, 17. 18; Judas 22. 23.
Donnerstag 20. März
5. „Wahrlich, ich habe mich versündigt…“
a. Was sagte Achan, als das Los auf ihn fiel? Josua 7, 20. 21.
„Um keinen Zweifel an seiner Schuld aufkommen zu lassen und keinen Anlass zu dem Vorwurf zu geben, er sei zu Unrecht verurteilt worden, beschwor Josua Achan in feierlicher Weise, der Wahrheit die Ehre zu geben. Darauf legte der nichtswürdige Mann ein umfassendes Geständnis ab.“ – Patriarchen und Propheten, S. 475.
„Bekenntnisse von Sünden, zur rechten Zeit abgelegt, um Gottes Volk zu entlasten, wird er annehmen. Aber es gibt solche unter uns, die Bekenntnisse machen werden wie Achan, zu spät, um sich selbst zu retten.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 289.
b. Welche Strafe, die Achan erlitt, diente dem Rest des Volkes als Warnung? Josua 7, 24. 25. Wie ist das eine Warnung für uns?
„Achans Tod bringende Sünde hatte ihre Wurzel in der Habsucht, eins der häufigsten und doch für geringfügig gehaltenen Vergehen. Andere Verstöße werden aufgedeckt und bestraft, aber wie selten rügt man die Übertretung des zehnten Gebotes. Die Lehre aus Achans Geschichte ist, dass ein solches Unrecht frevelhaft ist und schreckliche Folgen hat.
Habsucht ist ein Übel, das sich allmählich entwickelt. Achan hatte die Gewinnsucht so lange genährt, bis sie zu einer Gewohnheit wurde, aus deren Fesseln er nicht mehr loskam. Solange diese Sünde ihn noch nicht ganz durchdrang, wäre er bei dem Gedanken zutiefst erschrocken, er könnte Unheil über Israel bringen. Nun aber war ihm dafür das Gefühl verlorengegangen; als die Versuchung kam, wurde er ihre leichte Beute.
Werden nicht trotz aller ernsten, ausdrücklichen Warnungen immer noch ähnliche Sünden begangen? Uns ist es genauso verboten, Habsucht zu dulden, wie es Achan untersagt war, sich Beute aus Jericho anzueignen. Gott nannte das Abgötterei.“ – Patriarchen und Propheten, S. 477.
Freitag 21. März
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Warum wurden die Israeliten in ihrem ersten Kampf mit den Bewohnern von Ai geschlagen?
2. Was sollte Josua gemäß Gottes Auftrag zuerst tun?
3. Warum bezog Gott die gesamte Versammlung in einer fleißigen Suche nach dem Schuldigen ein?
4. Welche Art von Weisheit wird benötigt, wenn wir mit irrenden Gemeindegliedern umgehen?
5. Warum war Achans Geständnis nicht annehmbar?
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