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Vorwort
Wir leben in einem Zeitalter unvergleichlicher Bosheit. Die Bibel vergleicht unsere Zeit passenderweise mit den Tagen Noahs. Die Menschen essen und trinken, freien und lassen sich freien, ohne sich um ein kommendes Gericht zu kümmern. Und doch gehen die Gerichte Gottes überall um uns herum nieder und warnen uns vor einer bevorstehenden Krise.
Von einem ähnlichen Ausmaß der Sündhaftigkeit und des Weltsinns umgeben, führte Joseph ein reines und heiliges Leben. Er verbrachte den größten Teil seines Lebens in Ägypten, dem bedeutendsten Land seiner Zeit. Er lebte unter verschiedenen Umständen, war aber immer seiner Berufung treu. Sein gläubiges Leben in einer schwierigen Umgebung voller Versuchungen ist für uns ein Vorbild.
„Besonders Joseph war den Versuchungen ausgesetzt, die große Wechselfälle des Geschicks begleiten. Daheim bei seinem Vater das zärtlich gehegte Kind, im Hause Potiphars ein Sklave, dann der Vertraute und Gefährte, der durch Studium, Beobachtung und Umgang mit Menschen gebildete Verwalter, in Pharaos Kerker ein zu Unrecht verurteilter Staatsgefangener ohne Hoffnung auf Rechtfertigung, ohne Aussicht auf Entlassung, in einer schweren Notzeit dann zum Führer der Nation berufen – wie konnte er bei allem seine Redlichkeit bewahren? …
Das reine und einfache Leben des Hirtenknaben, der die Herden seines Vaters hütete, hatte bei Joseph die Entwicklung seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten günstig beeinflusst. Die Begegnung mit Gott durch die Natur und durch das Studium der großen Wahrheiten, die als heiliges Vermächtnis vom Vater auf den Sohn übergingen, verlieh ihm Stärke des Geistes und Grundsatzfestigkeit. Josefs Leben war fest verankert in der Treue zu Gott und im Glauben an den Unsichtbaren. Das war das Geheimnis seiner Kraft.“ – Erziehung, S. 45-46.
Egal wohin Joseph gerufen wurde, er war Gott immer treu, sowohl in Zeiten des Wohlstands als auch der Not. Gott ließ große Prüfungen über ihn kommen, und obwohl der Weg lang und schwierig war, blieb Joseph bis zum Ende treu. Wenn wir sein Leben studieren, können wir sehen, wie auch wir zu Überwindern werden können. Joseph war ein Abbild Christi, vor allem darin, wie er sich in Zeiten der Not bewährte.
Joseph wurde für seine Treue belohnt. Er wurde zum obersten Minister Ägyptens erwählt. Nach seinem Tod wurden ihm auch zwei Plätze unter den zwölf Stämmen zugeteilt (Hesekiel 47, 13). Die zwölf Stämme werden von Johannes erwähnt, als er die 144.000 beschreibt. Diese Gruppe der Erlösten wird durch die zwölf Stämme Israels dargestellt, und Joseph und einer seiner Söhne sind darin enthalten (Offenbarung 7, 4-8).
„Die Geschichte Josephs ... ist ein Beispiel dafür, was er für jene tun will, die sich ihm übergeben und von ganzem Herzen seine Pläne auszuführen suchen…
Aber ein solcher Charakter ist nicht das Ergebnis des Zufalls; man verdankt ihn nicht einer besonderen Gunst oder Gabe der Vorsehung. Ein edler Charakter ist die Frucht der Selbstbeherrschung, der Unterwerfung unserer niederen Natur unter die höhere, der Übergabe des eigenen Ichs zum Dienst der Liebe an Gott und Menschen..“ – Erziehung, S. 57.
Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz.