Aus dem Kerker in den Palast „Demütiget euch vor Gott, so wird er euch erhöhen.“ (Jakobus 4, 10.) „Aus dem Gefängnis heraus wurde Joseph zum Herrn über ganz Ägypten erhoben… Er blieb Gott im Palaste Pharaos genauso treu, wie er es in der Gefängniszelle gewesen war… Gewissenhafte Pflichterfüllung in jeder Lage, in den kleinen wie auch großen Anliegen, hatten jede Fähigkeit zum besten Nutzen entwickelt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 194. 195. Sonntag 22. Februar 1. Pharaos Traum a. Welchen Traum gab Gott dem Pharao, nachdem er Joseph nach der Befreiung des Mundschenks zwei Jahre hatte warten lassen? 1. Mose 41, 1-7. „Ägyptens König hatte in einer Nacht zwei Träume, die sich offenbar auf dasselbe Ereignis bezogen und ein großes Unglück anzukündigen schienen. Er konnte sie sich nicht deuten, deshalb beunruhigten sie ihn fortwährend. Auch die Zauberer und Weisen seines Reiches vermochten ihm keine Erklärung dafür zu geben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 192. b. Wie versuchte Gott, sich dem Pharao zu offenbaren, so wie er es später auch mit Nebukadnezar tat? 1. Mose 41, 8; Daniel 2, 1-11. 29. „[Pharao] rief die Zauberer und Weisen Ägyptens zu sich. Der König dachte, dass sie ihm helfen könnten, seine Träume zu verstehen, denn sie waren dafür bekannt, Schwierigkeiten zu lösen. Er erzählte ihnen seinen Traum und war sehr enttäuscht, dass sie ihn trotz all ihrer Magie und angeblichen Weisheit nicht erklären konnten.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 149. Montag 23. Februar 2. Die Auslegung a. Wie erinnerte Pharaos Lage den Mundschenk wieder an Joseph? 1. Mose 41, 9-13. „Des Königs Unruhe und Bestürzung wuchsen dadurch nur noch, und Schrecken verbreitete sich im ganzen Palast. In der allgemeinen Aufregung entsann sich der Mundschenk seines eigenen Traumerlebnisses, und damit kam ihm die Erinnerung an Joseph. Jetzt plagte ihn doch Reue über seine Vergesslichkeit und Undankbarkeit. Sofort meldete er dem König, wie sein Traum und der des Oberbäckers von einem hebräischen Gefangenen gedeutet worden war und sich die Voraussagen erfüllt hatten. Es war beschämend für Pharao, sich nach den Zauberern und Weisen seines Reiches an einen Fremden wenden zu müssen und noch dazu an einen Sklaven. Aber wenn er nur von seiner Unruhe befreit würde, war ihm auch die bescheidenste Hilfe recht. Sofort schickte er nach Joseph. Dieser legte seine Gefängniskluft ab und ließ sein Haar scheren, da es in der Zeit der Haft lang geworden war. Dann führte man ihn zum König.“ – Patriarchen und Propheten, S. 192. b. Was sollten wir daraus lernen, wie Joseph anderen seine Erkenntnis Gottes mitteilte? 1. Mose 41, 14-16; 1. Petrus 3, 15. „Josephs Antwort vor dem König zeigt seinen starken Glauben und sein demütiges Vertrauen auf Gott. Bescheiden weist er jegliche Ehre dafür von sich, dass ihm eine höhere Weisheit zur Auslegung zu eigen sei. Er erklärt dem König, dass sein Wissen nicht größer sei als das der anderen Männer, die er zuvor befragte. ‚Das steht bei mir nicht‘, sagte er (1. Mose 41, 16). Nur Gott allein kann diese Geheimnisse deuten.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 150. „Joseph nahm Gott mit nach Ägypten. Das war daran zu erkennen, dass er trotz eigener Sorge ein fröhliches Verhalten zeigte… Josephs Religion ließ ihn ungeachtet all dieser Prüfungen ruhigen Gemüts bleiben, und sein Mitgefühl für andere war warm und stark. Es gibt Menschen, die in ihren Worten und in ihrem Verhalten verbittert, abstoßend, mürrisch und unhöflich werden, wenn sie meinen, nicht richtig behandelt zu werden. Sie versinken in Entmutigung, machen sich selbst verhasst und hassen andere. Doch Joseph war ein Christ.“ – Sons and Daughters of God, S. 320. c. Welche Weissagung offenbarte Gott dem Pharao durch Josephs Auslegung, und warum? 1. Mose 41, 25-32; 2. Petrus 1, 19. Dienstag 24. Februar 3. Von Gott erhöht a. Welchen Rat gab Joseph dem Pharao, nachdem er den Traum gedeutet hatte, und was können wir aus Josephs Erfahrung lernen? 1. Mose 41, 33-37; Jakobus 4, 10. „Der König glaubte alles, was Joseph gesagt hatte. Er glaubte, dass Gott mit ihm war und er war beeindruckt davon, dass er der geeignetste war, dem er die Aufgabe des höchsten Verwalters übertragen konnte. Er verachtete ihn nicht, weil er ein hebräischer Sklave war, sondern erkannte, dass er einen ausgezeichneten Geist besaß. ‚Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist Gottes sei?‘ (1. Mose 41, 38).“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 151. 152. „Wer Christus durch lebendigen Glauben annimmt, hat eine lebendige Verbindung mit Gott und ist ein Gefäß zu seiner Ehre. Er verbreitet die Atmosphäre des Himmels – die Gnade Gottes –, einen Schatz, den die Welt nicht kaufen kann.“ – Bibelkommentar, S. 31. b. Wie hatte sich Joseph durch all die Prüfungen und Schwierigkeiten verändert, und wie würdigte Pharao diesen Wandel? 1. Mose 41, 38-45; Apostelgeschichte 4, 13. „Im ganzen Reich war Joseph der einzige mit solcher Weisheit begabte Mann, der auf die drohende Gefahr hinweisen und zugleich Maßnahmen nennen konnte, ihr zu begegnen. Der König gewann die Überzeugung, dass Joseph der Geeignetste sei, die von ihm vorgeschlagenen Pläne auch durchzuführen. Ganz offensichtlich stand er unter dem Einfluss einer göttlichen Kraft; jedenfalls war keiner der königlichen Beamten dazu fähig, in der bevorstehenden Krise die Staatsgeschäfte zu führen. Der Umstand, dass Joseph ein hebräischer Sklave war, bedeutete gegenüber seiner offenkundigen Weisheit und dem gesunden Urteilsvermögen nicht viel. ‚Wie könnten wir einen Mann finden, in dem der Geist Gottes ist wie in diesem?‘ (1. Mose 41, 38) sagte der König zu seinen Ratgebern… Joseph bewährte sich im Unglück ebenso wie im Glück. Er blieb Gott im Palast Pharaos genauso treu, wie er es in der Gefängniszelle gewesen war. Dennoch war er ein Fremdling im heidnischen Land, getrennt von seinen Angehörigen, die Gott anbeteten. Aber er glaubte fest, dass Gottes Hand seine Schritte gelenkt hatte, und im anhaltenden Vertrauen auf ihn verrichtete er treulich seine Amtspflichten. Durch Joseph wurden der König und die Großen des Landes auf den wahren Gott hingewiesen. Und wenn sie auch an ihrem Götzendienst festhielten, so lernten sie doch die Grundsätze der Anbeter Jahwes achten, die sich in ihrem Denken und Handeln offenbarten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 194. 195. Mittwoch 25. Februar 4. Vom Herrn gesegnet a. Wie viele Jahre der Prüfungen musste Joseph durchleben, bevor er wieder wirklich frei war? 1. Mose 37, 2; 41, 46. Warum dauerte es so lange? Psalm 27, 14; 34, 9. „Wie die Gestirne unbeirrbar ihre ewige Bahn ziehen, so erfüllen sich auch die Absichten Gottes.“ – Das Leben Jesu, S. 23. „Der Herr lässt zu, dass seine geliebten Kinder vor Prüfungen gestellt werden, damit sie kostbare Lektionen des Vertrauens und Glaubens lernen können. Wenn diese richtig angenommen werden, werden sie in unserer religiösen Erfahrung von höchstem Wert sein. Je mehr sie uns dazu bringen, fester auf Gott zu vertrauen, desto besser lernen wir seinen Charakter kennen.“ – The Signs of the Times, 10. März 1881. „Ein Beweis steht allen offen, den gebildetsten wie den ungebildetsten Menschen: der Beweis der Erfahrung. Gott lädt uns alle ein, die Wahrhaftigkeit seines Wortes und seiner Verheißungen zu prüfen. Diese Einladung lautet: ‚Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.‘ (Psalm 34, 9.) Anstatt uns auf die Worte anderer zu verlassen, sollten wir uns selbst überzeugen… Wenn wir Jesus näher kommen und uns an der Fülle seiner Liebe ergötzen, dann werden unsere Zweifel und unsere Geistesfinsternis im Lichte seiner Gegenwart verschwinden.“ – The Faith I Live By, S. 16. b. Wodurch wird deutlich, dass Joseph wirklich glaubte, dass der Traum Pharaos eine Weissagung für die Zukunft war? 1. Mose 41, 46-49; Jakobus 2, 17-22. Wie segnete Gott seinen Glauben? 1. Mose 41, 53-57. „Obwohl Josef zum Herrscher über das ganze Land erhoben wurde, vergaß er Gott nicht. Er wusste, dass er ein Fremder in einem fremden Land war, getrennt von seinem Vater und seinen Brüdern, die ihm oft Kummer bereitet hatten. Aber er glaubte fest daran, dass Gottes Hand seinen Weg gelenkt hatte, um ihn in diese bedeutende Stellung zu versetzen. Weil er sich beständig auf Gott verließ, konnte er alle Pflichten seines Amtes als Herrscher über Ägypten treu erfüllen. ‚Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle; und sie sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande Ägypten waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf dem Felde einer jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie hinein. Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, also dass er aufhörte es zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.‘ (1. Mose 41, 47-49.) Joseph reiste durch ganz Ägypten und befahl, riesige Scheunen zu bauen. Er nutzte seine Besonnenheit und sein ausgezeichnetes Entscheidungsvermögen bei den Vorbereitungen, um die nötige Nahrung für die langen Jahre der Hungersnot sicherzustellen.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 152. 153. Donnerstag 26. Februar 5. Gott wird uns erhöhen a. Wie können wir Prüfungen und Schwierigkeiten überstehen, die uns treffen? Jesaja 40, 31; Psalm 11, 1. „Nimm das Wort Christi als feste Zusicherung. Hat er dich nicht zu sich eingeladen? Hüte dich, in hoffnungslosem und enttäuschtem Tone zu reden. Du verlierst sonst viel. Wer auf Äußerlichkeiten schaut und über Schwierigkeiten und Nöte klagt, bekundet einen kranken und schwachen Glauben. Sprich und handle, als sei dein Glaube unüberwindlich. Gott fehlt’s an Mitteln nicht; denn ihm gehört die Welt. Schau im Glauben himmelwärts! Schau auf den, der Licht und Kraft und Macht hat! Echter Glaube verfügt über Spannkraft, Grundsatztreue und Zielstrebigkeit, die weder im Laufe der Zeit noch durch Mühsale geschwächt werden.“ – Christi Gleichnisse, S. 98. 99. b. Was lehrt uns die Erfahrung Josephs, selbst wenn manche Dinge in menschlichen Augen unmöglich erscheinen? Vergleiche 1. Mose 39, 20 und 1. Mose 41, 41; Markus 10, 27. „Der Herr erwählte Joseph durch große Schwierigkeiten, die er erleiden musste, eine schwere Last in einem heidnischen Volk zu tragen. Er sollte in dem Amt dienen, das Gott für ihn vorgesehen hatte, damit das Wissen um Gott im gesamten Königreich Ägyptens verbreitet werden konnte. Joseph enttäuschte sein heiliges Vertrauen nicht.“ – The Review and Herald, 25. Mai 1897. „Die Hindernisse, die der böse Feind in unseren Weg legt und die sich so oft scheinbar unüberwindlich vor uns auftürmen, werden der Forderung des Glaubens weichen. ‚Euch wird nichts unmöglich sein‘ (Matthäus 17, 20).“ – Das Leben Jesu, S. 426. „Des Menschen Verlegenheit ist Gottes Gelegenheit.“ – Conflict and Courage, S. 336. Freitag 27. Februar Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Warum sandte Gott dem heidnischen Pharao einen prophetischen Traum? 2. Warum bezeugt die Prophetie mehr als alles andere die Macht und Existenz Gottes? 3. Welche Einstellung müssen wir besitzen, wenn wir von Gott gebraucht werden wollen? 4. Welche Erfahrung wünscht Gott uns allen? 5. Woran sollten wir uns erinnern, wenn wir uns das nächste Mal in einer Prüfung befinden? |