Herzzerreißende Folgen „Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich darniederliege! Ich werde wieder aufkommen; und so ich im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht.“ (Micha 7, 8.) „Gott ließ David unter der Zucht gehen, aber er vertilgte ihn nicht. Der Schmelzofen soll läutern, nicht verzehren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 712. Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 702-713. Sonntag, 14. März 1. Bittere Auswirkungen der Sünde a. Nenne die Veränderungen, zu denen es nach der Sünde Davids kam. Sprüche 6, 32. 33. „Obwohl David tief bereute, Vergebung erhielt und vom Herrn wieder angenommen wurde, erntete er doch die unheilvollen Früchte selbst gestreuter Saat. Die Strafgerichte, die über ihn und sein Haus kamen, bezeugen Gottes Abscheu vor der Sünde … Davids Übertretung änderte sein Verhältnis zu Gott. Der Herr durfte Ungerechtigkeit unter keinen Umständen billigen. Er konnte David nicht vor den Folgen seiner Sünde schützen, wie er ihn vor Sauls Feindschaft bewahrt hatte. In David selbst ging eine große Veränderung vor sich. Im Bewusstsein seiner Schuld mit ihren weitreichenden Folgen war er zerbrochen. Er fühlte sich in den Augen seiner Untertanen gedemütigt; er verlor an Einfluss. Bis dahin war sein gewissenhafter Gehorsam gegen Gottes Gebote von Wohlergehen begleitet gewesen. Aber nachdem das Volk von seinem Vergehen erfuhr, würden auch sie unbekümmerter sündigen. Ja, sogar im Familienkreis war zu spüren, dass seine Autorität und sein Anspruch auf Gehorsam nachließen. Das Schuldbewusstsein ließ ihn schweigen, wo er Unrecht hätte verurteilen müssen; er war diesbezüglich im eigenen Hause gehemmt. Sein böses Beispiel blieb nicht ohne Einfluss auf seine Söhne, und Gott griff nicht ein, um die Folgen abzuwenden. Er ließ den Dingen ihren natürlichen Lauf, und das bedeutete für David harte Bestrafung.“ – Patriarchen und Propheten, S. 698. Montag, 15. März 2. Die Bosheit der Söhne a. Was steht über Amnon, den erstgeborenen Sohn Davids geschrieben? 2. Samuel 13, 1. 2. 10-16. Warum handelte David in Bezug auf Amnons Gewalttat nicht gemäß seiner Überzeugung? 2. Samuel 13, 21; Römer 2, 1. „Das schändliche Verbrechen Amnons, des Erstgeborenen, ließ David ungestraft und ungesühnt durchgehen. Das Gesetz verlangte für den Ehebrecher die Todesstrafe, und Amnons unnatürlicher Frevel ließ ihn doppelt schuldig werden. Aber in Erinnerung an die eigene Vergangenheit brachte es David nicht fertig, den Übeltäter vor Gericht zu ziehen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 702. b. Was sollten wir darüber erkennen, wie Amnon gerichtet werden musste? 2. Samuel 13, 28. 29. 32; Sprüche 29, 15. „Wie all seinen Söhnen hatte David es auch Amnon überlassen, seinen selbstsüchtigen Neigungen zu leben und sich ungeachtet der göttlichen Gebote jeden Wunsch zu erfüllen. Trotz seiner großen Sünde hatte Gott viel Geduld mit ihm und gewährte ihm zwei Jahre Zeit, sich zu besinnen. Aber es war alles beim Alten geblieben, und schuldbeladen hatte ihn der Tod ereilt … Wenn Eltern oder Vorgesetzte es versäumen, geschehenes Unrecht zu bestrafen, wird Gott eingreifen. Er zieht seine bewahrende Hand zurück, so dass im Zuge der Geschehnisse Sünde wieder durch Sünde bestraft wird.“ – Patriarchen und Propheten, S. 702. 703. c. Wie ging David mit der Tat Absaloms um? 2. Samuel 13, 38. 39; 14, 21-24. 28. „David [hielt] es für notwendig, ihm für sein Verbrechen eine derbe Lektion zu erteilen, und verweigerte ihm deshalb die Erlaubnis zur Rückkehr … So sehr [David] diesen hübschen, begabten Sohn liebte, hielt er es um Absaloms und des Volkes willen doch für notwendig, deutlich zu zeigen, wie sehr er solche Freveltat verabscheute. Zwei Jahre lebte Absalom in seinem Hause, aber vom Hofe verbannt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 703. 704. Dienstag, 16. März 3. Charisma, Charme … und Verrat a. Welche Eigenschaften machten Absalom beim Volk beliebt, und wie nutzte er diese eifrig zu seinem Vorteil, als der ahnungslose König ihn Schritt für Schritt wieder aufnahm? 2. Samuel 15, 25. 26; 15, 1-6. „[Absaloms] Schwester wohnte bei ihm, und ihre Anwesenheit hielt die Erinnerung an das nicht wiedergutzumachende Unrecht wach, das man ihr angetan hatte. In der öffentlichen Meinung war der Prinz allerdings eher ein Held als ein Missetäter. Als er sich dessen bewusst wurde, fing er an, die Stimmung des Volkes für sich zu gewinnen. Und er war auch wirklich eine allgemein bewunderte Erscheinung. ‚Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön wie Absalom, und er hatte dieses Lob vor allen; von der Fußsohle bis zum Scheitel war nicht ein Fehl an ihm.‘ (2. Samuel 14, 25.) Es war nicht klug vom König, einen ehrgeizigen, leidenschaftlichen jungen Mann wie Absalom zwei Jahre lang über mutmaßliche Übelstände grübeln zu lassen. Davids Erlaubnis, nach Jerusalem zurückzukommen, ohne jedoch vor ihm erscheinen zu dürfen, trug Absalom das Mitgefühl des Volkes ein. Durch die stets gegenwärtige Erinnerung an seine eigene Übertretung des göttlichen Gesetzes schien David moralisch gehemmt zu sein. Vorher mutig und entschlossen, war er jetzt schlaff und unentschlossen. Sein Einfluss beim Volke ließ nach … Dem Einfluss Joabs verdankte es Absalom schließlich, dass er wieder in der Gegenwart des Vaters erscheinen durfte. Aber obwohl eine äußerliche Versöhnung zustande kam, hielt er an seinen ehrgeizigen Plänen fest. Er trieb nun einen beinahe königlichen Aufwand, hielt sich Wagen und Pferde und fünfzig Mann Leibwache. Und während der König mehr und mehr die Einsamkeit und Zurückgezogenheit suchte, warb Absalom emsig um die Gunst des Volkes. Davids Gleichgültigkeit und Unentschlossenheit übertrugen sich schließlich auf seine Untergebenen. Die Rechtspflege wurde nur nachlässig und mit Verzögerungen gehandhabt. Geschickt nutzte Absalom jede Unzufriedenheit darüber zu seinem Vorteil aus. Tag für Tag sah man ihn in vornehmer Haltung am Stadttor sitzen, wo eine Schar von Bittstellern darauf wartete, ihm ihre Nöte vorzutragen, damit er Abhilfe schaffte. Er mischte sich unter sie, hörte auf ihre Beschwerden und brachte sein Mitgefühl für ihre Sorgen und sein Bedauern über die Unfähigkeit der Regierung zum Ausdruck … [2. Samuel 15, 3. 5 zitiert.] Infolge solch geschickter Anspielungen griff die Unzufriedenheit schnell um sich. Dagegen war das Lob Absaloms in aller Munde. Allgemein sah man in ihm den Erben des Reiches. Mit Stolz schaute das Volk auf ihn. Er wäre dieses hohen Amtes würdig, und sehnlichst wünschte man, dass er den Thron einnähme. [2. Samuel 15, 6 zitiert]. Trotzdem war der König blind in der Liebe zu seinem Sohne und argwöhnte nichts. Absaloms fürstlichen Aufwand hielt er für beabsichtigt mit dem Ziel, seinem Hofe Ehre zu erweisen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 704. 705. Mittwoch, 17. März 4. Es kommt zur Krise a. Erkläre die heuchlerische Intrige Absaloms. 2. Samuel 15, 7-12; Psalm 55, 22. „Seiner Scheinheiligkeit setzte Absalom dadurch die Krone auf, dass er nicht nur den König täuschen, sondern auch das Vertrauen des Volkes zu ihm festigen und es zur Empörung gegen den von Gott erwählten König verleiten wollte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 706. b. Erkläre die überraschenden Neuigkeiten, welche David erreichten und die strategischen Schritte, die er wählte. 2. Samuel 15, 13-17; Was war seine edle Absicht dahinter? „In dieser großen Gefahr schüttelte David alle Niedergeschlagenheit ab, die ihn schon so lange belastete. Mit dem Eifer früherer Jahre schickte er sich an, der schwierigen Lage zu begegnen. Bei Hebron, etwa dreißig Kilometer entfernt, hatte Absalom seine Streitmacht gesammelt. Bald würden sie vor Jerusalem stehen. Von seinem Palast blickte David auf seine Hauptstadt: ‚Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, ... die Stadt des großen Königs.‘ (Psalm 48, 3.) Ihn schauderte bei dem Gedanken, dass sie Gemetzel und Verwüstung erleben sollte. War es richtig, dass er alle Königstreuen zu Hilfe rief, um mit ihnen die Stadt zu halten? Durfte er ein Blutbad in Jerusalem zulassen? Sein Entschluss war gefasst. Die erwählte Stadt sollte den Kriegsschrecken nicht ausgesetzt werden. Er würde Jerusalem verlassen und die Treue seines Volkes auf die Probe stellen, indem er ihm Gelegenheit gab, sich zu seiner Unterstützung zu sammeln. In dieser schweren Entscheidung war er es Gott und seinem Volk schuldig, die ihm vom Himmel verliehene Autorität zu behaupten. Den Ausgang des Kampfes überließ er Gott.“ – Patriarchen und Propheten, S. 706. 707. c. Wie wurde David in dieser schweren Stunde getröstet, vor allem durch Menschen wie Itthai, den Gathiter? 2. Samuel 15, 18-23; Micha 7, 8. „In der ihm eigenen Selbstlosigkeit wollte David diese Fremden, die einst Schutz bei ihm gesucht hatten, nicht in sein Unglück hineingezogen wissen … Diese Männer hatten sich vom Heidentum zu Jahwe bekehrt, in edler Gesinnung blieben sie jetzt ihrem Gott und dem König treu. In seiner scheinbar verlorenen Lage nahm David ihre Anhänglichkeit dankbar an.“ – Patriarchen und Propheten, S. 707. Donnerstag, 18. März 5. Edelmut im Leiden a. Welche selbstlose Entscheidung traf David, obwohl er sich inniglich danach sehnte, die Lade Gottes bei sich zu haben? 2. Samuel 15, 24-29. „Als der berufene Herrscher über Gottes Erbe trug er schwere Verantwortung … Ohne göttliche Ermächtigung hatten weder Priester noch der König ein Recht, das Sinnbild seiner Gegenwart von dort zu entfernen. David war sich bewusst, dass er mit Gottes Geboten in Übereinstimmung leben musste, sonst würde die Lade eher Unheil als Glück bringen. Immer stand ihm seine große Sünde vor Augen. Und er sah auch in dieser Verschwörung die Gerechtigkeit Gottes.“ – Patriarchen und Propheten, S. 708. b. Wie kann jeder Sünder durch die Hoffnung Davids getröstet werden, die er in dieser Stunde zeigte? 2. Samuel 15, 30; 16, 5-12; Psalm 3, 2-4. „David beschwerte sich nicht. Der sprachlich mächtigste Psalm [Psalm 3], den er je gesungen hat, war der, als er den Ölberg bestieg.“ – Conflict and Courage, S. 181. „‚David aber ging den Ölberg hinan …‘ Da sah Gott mitleidsvoll auf ihn herab. Der in das Trauerkleid gehüllte David war in Gewissensnot. Die äußeren Zeichen der Demütigung zeugten von seiner Bußfertigkeit. Unter Tränen und mit Worten eines innerlich Zerschlagenen legte er seine Lage Gott dar, und der Herr verließ seinen Knecht nicht. Nie war David der ewigen Liebe teurer, als da er durch die Flucht vor seinen Feinden, die sein eigener Sohn zur Empörung verführt hatte, sein Leben in Sicherheit bringen musste.“ – Das bessere Leben, S. 13. 14. Freitag, 19. März Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Warum schien der sonst so starke David sich in geistlicher Erstarrung zu befinden? 2. Wie können wir es vermeiden, die Fehler aus Davids Familienleben zu wiederholen? 3. Welche Umstände können einen Absalom in der Gemeinde aufstehen lassen? 4. Nenne einige Beweise des Edelmuts Davids während dieses Zeitabschnitts. 5. Warum konnte David auch in dieser schmerzhaften Zeit auf Gott vertrauen? |