3. Lektion Sabbat, den 15. Januar 2022


Rechtfertigung – zugerechnete Gerechtigkeit

Leittext: „Was sagt denn die Schrift? ‚Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet‘." (Römer 4, 3.)

„Die Gerechtigkeit, die uns gerecht spricht, wird uns zugerechnet, die Gerechtigkeit dagegen, die uns heiligt, wird uns verliehen. Jene gibt uns Anspruch auf den Himmel, diese macht uns tauglich für ihn.“ – Ruf an die Jugend, S. 35.

Zum Lesen empfohlen: Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 410-419.

Sonntag, 9. Januar

1. Abraham: gerechtfertigt durch den Glauben 

a. Wie wurde Abraham vor Gott gerechtfertigt, und was steht über seinen Glauben geschrieben? Römer 4, 1-3; Hebräer 11, 8-10.

„[Der Gnadenbund] wurde mit Abraham erneuert durch die Zusage: ‚Durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.‘ (1. Mose 22, 18.) Diese Verheißung wies auf Christus hin. So verstand sie Abraham und vertraute auf die Vergebung seiner Sünden durch ihn. Dieser Glaube wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ – Patriarchen und Propheten, S. 348.
„[Abrahams] widerspruchsloser Gehorsam gehört zu den auffallendsten Glaubenszeugnissen in der ganzen Bibel. Für ihn war Glaube ‚eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht‘. (Hebräer 11, 1.) Ohne die geringste äußere Sicherheit, dass sie sich auch erfüllen würde, verließ er sich auf die göttliche Verheißung, gab Heim, Verwandtschaft und Vaterland auf, zog aus und wusste nicht, wohin Gott ihn führen würde.“ – Patriarchen und Propheten, S. 104.

b. Beschreibe Abrahams schwierigste Glaubensprüfung. Hebräer 11, 17-19.

„Diese Bewährungsprobe war weit schwerer als jene, die Adam zu bestehen hatte … Der ganze Himmel schaute mit Staunen und Bewunderung auf Abrahams unwandelbaren Gehorsam und zollte seiner Treue Anerkennung.“ – Patriarchen und Propheten, S. 133.

Montag, 10. Januar

2. David: gerechtfertigt durch den Glauben

a. Welches Gebet richtete David nach seinen Verbrechen gegen Bathsheba und Uriah an Gott? Psalm 51, 3-6; 32, 1-5.

b. Wie reagierte David, als der Prophet Nathan ihm die Schwere seiner Sünde offenbarte? 2. Samuel 12, 13 (erster Teil). Wie antwortete der Herr darauf durch den Propheten? 2. Samuel 12, 13 (zweiter Teil).

c. Was erklärt der Apostel Paulus über die Erfahrung Davids, die auf seine Reue folgte? Römer 4, 5-7.

„Davids Reue war aufrichtig und tief. Er beschönigte nichts. Sein Gebet entsprang auch nicht dem Wunsch, den angedrohten Strafgerichten zu entgehen. Er sah vielmehr die Ungeheuerlichkeit seiner Übertretung Gott gegenüber. Er betete nicht nur um Vergebung, sondern auch um Herzensreinheit. David gab in der Verzweiflung nicht auf, denn er sah in Gottes Verheißungen für reuige Sünder den Beweis seiner Vergebung und Annahme …
Der Herr hob David trotz des Falles wieder auf. Nun befand sich David in größerer Übereinstimmung mit Gott und hatte mehr Verständnis für seine Mitmenschen als je zuvor …
Dieses Vorkommnis aus Davids Leben ist für jeden, der seine Sünde bereut, bedeutsam. Es gehört mit zu den eindrucksvollsten Schilderungen von Kampf und Versuchung und andererseits von echter Buße und rechten Glaubens Gott und unserem Herrn Jesus Christus gegenüber. Davids Erfahrung war zu allen Zeiten für Gestrauchelte, die sich unter der Last ihrer Schuld quälten, eine Quelle der Ermutigung. In ihrer Verzweiflung erinnerten sie sich daran, wie Gott Davids aufrichtiges Reuebekenntnis annahm, obwohl dieser für seine Übertretung leiden musste. Das ermutigte auch sie, sich zu besinnen und erneut in Gottes Wegen zu wandeln …
Wer Gottes Verheißungen im Glauben annimmt, wird Vergebung finden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 700. 701.

Dienstag, 11. Januar

3. Gerechtfertigt vor oder nach der Taufe?

a. Wurde Abraham vor oder nach seiner Beschneidung durch den Glauben gerechtfertigt? Römer 4, 8-10.

b. Was war der Zweck der Beschneidung? Römer 4, 11. Was ist der Zweck der Taufe? 1. Petrus 3, 18. 21.


„Gott [verordnete] Abraham den Brauch der Beschneidung ‚zum Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er hatte, als er noch nicht beschnitten war‘. (Römer 4, 11.) Der Erzvater und seine Nachkommen sollten diese Vorschrift beachten zum Zeichen, dass sie sich dem Dienst Gottes geweiht und damit von den Götzendienern getrennt hatten und dass Gott sie als sein besonderes Eigentum angenommen hatte. Damit verpflichteten sich die Nachkommen ihrerseits, die Bedingungen des mit Abraham geschlossenen Bundes zu halten. Sie durften keine Ehen mit Heiden schließen, weil sie dadurch ihre Ehrfurcht vor Gott und seinem heiligen Gesetz verlören. Sie würden in Versuchung geraten, an den sündigen Gewohnheiten anderer Völker teilzunehmen, und sich zur Abgötterei verführen lassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 116.
„Die Auferstehung Christi wird gefeiert durch unser Begrabenwerden mit ihm in der Taufe und das Auferstehen aus dem Wassergrabe, gleich seiner Auferstehung, um in einem neuen Leben zu wandeln.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 207.
„Christus hat die Taufe als Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Er hat sie zu einer feststehenden Bedingung gemacht, die alle erfüllen müssen, die sich unter der Autorität des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes befinden und anerkannt werden möchten. Ehe der Mensch in der Gemeinde seine Heimat finden kann, ehe er die Schwelle des geistlichen Reiches Gottes überschreitet, soll er den Stempel des göttlichen Namens empfangen: ‚der Herr unsere Gerechtigkeit.‘ (Jeremia 23, 6.)
Die Taufe ist ein höchst feierlicher Verzicht auf die Welt. Die in dem dreifachen Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden, erklärten zu Beginn ihres christlichen Lebens öffentlich, dass sie den Dienst Satans verlassen haben und Glieder der königlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs geworden sind. Sie haben dem Befehl gehorcht: ‚Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an.‘ Für sie ist die Verheißung erfüllt: ‚So will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.‘ (2. Korinther 6, 17. 18.)“ – Zeugnisse, Band 6, S. 97.

Mittwoch, 12. Januar

4. Verheißungen durch den Glauben erfüllt

a. Auf welcher Grundlage erfüllte Gott seine Verheißungen an Abraham? Römer 4, 13.


„Und die Schrift lehrt eindeutig, dass die Abraham gemachten Verheißungen durch Christus erfüllt werden sollen. Alle, die in Christus Jesus sind, sind ‚Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben‘ (Galater 3, 29), Erben eines ‚unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbes‘ (1. Petrus 1, 4), nämlich der vom Fluch der Sünde befreiten Erde. Denn ‚das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden‘ (Daniel 2, 27), und ‚die Elenden werden das Land erben und ihre Freude haben an großem Frieden‘. (Psalm 37, 11.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 146.

b. Was steht noch über den Glauben Abrahams geschrieben? Römer 4, 18-22.

„Dass dem Zacharias, wie einst dem Abraham und auch der Maria, ein Sohn geboren wurde, darin liegt eine große geistliche Wahrheit: eine Lehre, die wir nur langsam lernen und so schnell wieder vergessen. Wir sind unfähig, aus uns selbst etwas Gutes hervorzubringen; doch was wir nicht tun können, wird durch die Macht Gottes in jeder demütigen und gläubigen Seele bewirkt. Durch den Glauben wurde das Kind der Verheißung gegeben; durch den Glauben wird auch geistliches Leben geboren, und wir werden befähigt, Werke der Gerechtigkeit zu tun.“ – Das Leben Jesu, S. 80.

c. Welche ist die entscheidende Lehre, die wir aus diesen Tatsachen ziehen? Römer 4, 23-25.

„Gott ist es, der das Herz läutert. Von Anfang bis Ende ist es das Wirken des Herrn. Der todgeweihte Sünder kann sagen: ‚Ich bin ein verlorener Sünder, doch Christus kam, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Er hat versprochen: ‚Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.‘ (Markus 2, 17.) Ich bin ein Sünder, und er starb auf Golgatha, um mich zu retten. Ich brauche nicht einen Augenblick länger auf Erlösung zu warten. Er starb und er stand auf zu meiner Rechtfertigung, und er wird mich jetzt erretten. Ich nehme die Vergebung an, die er versprochen hat.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 413.

Donnerstag, 13. Januar

5. Glaube als Bedingung für unsere Rechtfertigung

a. Wie lautet die biblische Definition des Glaubens? Hebräer 11, 1.


„Glaube ist die Bedingung, die Gott als angemessen angesehen hat, um Sündern Begnadigung zu versprechen. Dabei liegt im Glauben nichts, durch das die Erlösung verdient wird, aber [Gott erwartet ihn,] weil der Glaube die Verdienste Christi für sich in Anspruch nehmen kann – das Heilmittel gegen die Sünde. Der Glaube kann somit Christi vollkommenen Gehorsam anstelle der Übertretungen und der Unvollkommenheit des Sünders vorweisen. Wenn der Sünder glaubt, dass Christus sein persönlicher Heiland ist, dann vergibt ihm Gott seine Sünden und ‚rechtfertigt ihn umsonst [wörtlich: als Geschenk]‘ (Römer 3, 24) aufgrund seiner nie versagenden Verheißungen. Der reuige Sünder begreift, dass er gerecht gesprochen wird, weil Christus als sein Stellvertreter und Bürge für ihn sein Leben opferte und nun seine Sühne und Gerechtigkeit ist.“ – Glauben und Werke, S. 103.

b. Was ist der große Unterschied zwischen Glaube und Anmaßung? Epheser 2, 8; Galater 5, 6; Jakobus 2, 17.

„Wir verdienen unsere Erlösung nicht durch Gehorsam. Die Erlösung ist vielmehr ein freies Geschenk Gottes, das wir im Glauben annehmen müssen. Gehorsam ist aber die Frucht des Glaubens: ‚Ihr wisset, dass er ist erschienen, auf dass er unsere Sünden wegnehme, und es ist keine Sünde in ihm. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt.‘ (1. Johannes 3, 5. 6.) Dies ist der wahre Prüfstein. Wenn wir in Christus bleiben, wenn die Liebe Gottes in uns wohnt, dann werden auch unsere Gefühle, unsere Gedanken und unsere Handlungsweise in Einklang mit dem Willen des Allwaltenden stehen, wie er ihn in seinem heiligen Gesetz klar dargelegt hat. ‚Kindlein, lasset euch niemand verführen! Wer recht tut, der ist gerecht, gleichwie er gerecht ist.‘ (1. Johannes 3, 7.) Das Wesen dieser Gerechtigkeit sehen wir durch das Mustergesetz Gottes erklärt, wie es in den Zehn Geboten vom Berge Sinai Ausdruck gefunden hat.
Jener sogenannte Glaube an Christus, der da vorgibt, den Menschen vom Gehorsam gegenüber Gott zu entbinden, ist kein Glaube, sondern eine Anmaßung. [Epheser 2, 8; Jakobus 2, 17 zitiert.]“ – Der Weg zu Christus, S. 43.

Freitag, 14. Januar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie kann mein Glaube mehr dem Glauben Abrahams ähnlich werden?
2. Wie kann meine Reue mehr wie die Reue Davids werden?
3. Was muss die Erfahrung derer sein, die das Gelübde der Taufe ablegen?
4. Warum sollten wir nicht zögern, unser sündiges Leben dem Heiland zu übergeben?
5. Wie kann auch ich in der Gefahr sein, einer Form von Anmaßung zu verfallen?

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