8. Lektion Sabbat, den 24. Februar 2024


Der Alte Bund

Leittext: „Denn so jenes, das Erste [der Alte Bund], untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum zu einem andern gesucht.“ (Hebräer 8, 7.)

„Die Bedingungen des Alten Bundes waren: Gehorche und lebe. Ich gab ihnen ‚meine Gebote …, durch die der Mensch lebt, der sie hält.‘ (Hesekiel 20, 11; vgl. 3. Mose 18, 5.) Aber ‚verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt, dass er danach tue!‘ (5. Mose 27, 26.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 674-677.

Sonntag, 18. Februar

1. Ein denkwürdiger Bund

a. Wann und wo wurde der Alte Bund geschlossen? 2. Mose 19, 1. 2.


„Bald nachdem sich das Volk am Sinai gelagert hatte, wurde Mose auf den Berg gerufen, um Gott zu begegnen. Allein stieg er den zerklüfteten Pfad hinauf und näherte sich der Wolke, die Jahwes Gegenwart bezeichnete. Israel sollte jetzt in eine besonders enge Verbindung zum Allerhöchsten kommen, um eine Gemeinde und eine Nation unter Gottes Herrschaft zu verkörpern.“ – Patriarchen und Propheten, S. 277.

b. Was war die Bedingung des Bundes am Sinai? Warum ist dieser Grundsatz so wichtig? 2. Mose 9, 3-6. Wie antwortete das Volk? 2. Mose 19, 8.

„Gehorsam war die einzige Bedingung, an welche die Erfüllung der Versprechen für das alte Israel gebunden war und die es zu Gottes auserwähltem Volk machte; und Gehorsam dem Gesetz gegenüber wird heute einzelnen Menschen und ganzen Nationen ebenso große Segnungen bringen, wie sie damals die Hebräer erhalten hätten.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 230.
„Mose kehrte ins Lager zurück, versammelte die Ältesten Israels und wiederholte ihnen die göttliche Botschaft. Sie antworteten im Namen des ganzen Volkes: ‚Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun.‘ (2. Mose 19, 8.) So gingen sie einen feierlichen Bund mit Gott ein und gelobten, ihn als ihren Herrn und König anzunehmen, dem sie in besonderem Sinne dienstbar wurden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 277.

Montag, 19. Februar

2. Eifer ohne Erkenntnis

a. Worin setzten die Israeliten ihre Zuversicht, als sie ihr Versprechen gaben, das Gesetz Gottes zu halten? Römer 10, 1-3.


„Die Volksmenge aber erkannte weder ihre Sündhaftigkeit noch die Unmöglichkeit, ohne Christus Gottes Gesetz halten zu können! Bereitwillig ging sie den Bund mit Gott ein. In dem Bewusstsein, aus sich heraus zur Gerechtigkeit fähig zu sein, erklärten die Israeliten: ‚Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.‘ (2. Mose 24, 7.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

b. Wann machten das jüdische Volk zur Zeit Christi denselben Fehler? Matthäus 5, 20; Römer 9, 31. 32.

„So ist das Gesetz zwar heilig; doch konnten die Juden in ihrem Bemühen um seine Befolgung keine Gerechtigkeit erlangen. Die Jünger Christi mussten zu einer ganz andersartigen Gerechtigkeit als der der Schriftgelehrten und Pharisäer kommen, wenn sie am Königreich der Himmel Anteil haben wollten. Gott hatte ihnen in seinem Sohn die vollkommene Gerechtigkeit des Gesetzes angeboten. Öffneten sie völlig ihre Herzen, den Herrn Jesus zu empfangen, dann wohnte in ihnen Leben aus Gott und seine Liebe, wodurch sie in sein Ebenbild verwandelt wurden. Und so besaßen sie durch Gottes Gnadengabe die Gerechtigkeit, die das Gesetz erfordert. Doch die Pharisäer wiesen Christus ab; weil sie die Gerechtigkeit nicht erkannten, ‚die Gottes ist‘, sondern danach trachteten, ‚ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten‘ (Römer 10, 3), wollten sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterwerfen.“ – Das bessere Leben, S. 48. 49.

c. Was steht über unsere eigene Gerechtigkeit geschrieben? Jesaja 64, 6.

„[Jesaja 64, 6 zitiert.] Alles, was wir in eigener Kraft tun, ist von Sünde befleckt. Aber der Sohn Gottes ‚ist erschienen, auf dass er unsere Sünden wegnähme, und ist keine Sünde in ihm‘.“ – Christi Gleichnisse, S. 309.
„Wenn der Heilige Geist nicht an unseren Herzen wirkt, werden wir bei jedem Schritt straucheln und fallen. Das Mühen des Menschen allein ist völlig wertlos, das Zusammenwirken mit Christus aber bringt den Sieg.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 402.
„Wenn Christus uns aber mit seinem Licht erleuchtet, dann erkennen wir die unreine Beschaffenheit unserer Herzen, die Selbstsucht unserer Beweggründe, die Feindschaft gegen Gott, durch die jegliche Handlung unseres Lebens entstellt worden ist. Dann wird uns bewusst, dass unsere Gerechtigkeit wirklich ‚wie ein unflätig Kleid‘ ist und dass allein das Blut Christi uns von der Befleckung der Sünde reinigen und unsere Herzen nach seinem Bilde erneuern kann.“ – Der Weg zu Christus, S. 18. 19.

Dienstag, 20. Februar

3. Der Zweck des Alten Bundes

a. Warum wurde ein weiterer Bund am Sinai geschlossen, wenn doch der Gnadenbund für die Erlösung ausreichte? Galater 3, 19; Psalm 119, 18; Offenbarung 3, 17. 18.


„Wenn aber der Bund mit Abraham die Verheißung der Erlösung enthielt, wozu dann noch ein Bund am Sinai? In der Knechtschaft hatte das Volk die Gotteserkenntnis und die Grundsätze des Bundes Abrahams weitgehend aus den Augen verloren. Als Gott die Hebräer aus Ägypten befreite, wollte er ihnen seine Macht und Barmherzigkeit zeigen, damit sie es lernten, ihn zu lieben und ihm zu vertrauen. Er führte sie hinab an das Rote Meer, wo ein Entkommen vor den verfolgenden Ägyptern unmöglich schien, damit sie ihre völlige Hilflosigkeit und die Notwendigkeit göttlichen Beistandes erkannten; dann erst befreite er sie. Das erfüllte sie mit Liebe und Dankbarkeit zu Gott und mit Vertrauen zu seiner helfenden Kraft. Er hatte sich ihnen unauflöslich verbunden als ihr Befreier aus zeitlicher Knechtschaft.
Aber es gab noch eine wichtigere Wahrheit, die sich ihnen einprägen sollte. Inmitten von Götzendienst und Verdorbenheit hatten sie weder eine rechte Vorstellung von der Heiligkeit Gottes noch von ihrer großen Sündhaftigkeit und völligen Unfähigkeit, dem Gesetz Gottes aus eigener Kraft zu gehorchen, und auch nicht von ihrer Erlösungsbedürftigkeit. Das alles mussten sie erst verstehen lernen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 349. 350.

b. Was geschah nur wenige Wochen, nachdem die Israeliten versprochen hatten, das Gesetz Gottes zu halten? 2. Mose 32, 1-6. Wer trug unter dem am Sinai geschlossenen Bund die Schuld? Hebräer 8, 8.

„Aus ungeheurer Enttäuschung und aus Zorn wegen ihrer großen Sünde warf Mose die Tafeln auf Gottes Befehl absichtlich zu Boden und zerbrach sie vor den Augen des Volkes. Dadurch machte er deutlich, dass sie den Bund, den sie erst kürzlich mit Gott eingegangen waren, gebrochen hatten.“ – Bibelkommentar, S. 46.
„Sie hatten die Gesetzesverkündigung in schrecklicher Majestät am Berge erlebt und vor Furcht gezittert. Aber es vergingen nur wenige Wochen, bis sie ihren Bund mit Gott brachen und sich in Anbetung vor einem gegossenen Bild beugten. Sie konnten mit Hilfe eines Bundes, den sie verletzt hatten, nicht mehr auf Gottes Gnade hoffen; aber sie begriffen nun ihre Sündhaftigkeit und die Notwendigkeit der Vergebung. Jetzt spürten sie, wie dringend sie den Erlöser brauchten, der im Bund mit Abraham bereits geoffenbart und in den Opfern vorgeschattet war. So fühlten sie sich nunmehr Gott durch Glauben und Liebe als ihrem Erretter aus der Knechtschaft der Sünde verbunden. Jetzt erst waren sie innerlich darauf vorbereitet, die Segnungen des Neuen Bundes richtig zu erfassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

Mittwoch, 21. Februar

4. Petrus’ Erfahrung des „Alten Bundes“

a. Welches Versprechen gab Petrus Jesus, bevor er nach Gethsemane ging? Lukas 22, 33.

b. Welche Antwort gab Christus Petrus? Lukas 22, 34.


„In der ersten Zeit seiner Jüngerschaft hielt Petrus sich für stark. Gleich dem Pharisäer war er in seinen Augen nicht ‚wie die andern Leute‘. Als Christus am Abend, ehe er verraten wurde, seinen Jüngern sagte: ‚Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern‘, da erklärte Petrus zuversichtlich: ‚Und wenn sie sich alle ärgerten, so wollte doch ich mich nicht ärgern.‘ (Markus 14, 27. 29.) Petrus kannte seine eigene Gefahr nicht. Sein Selbstvertrauen führte ihn irre. Er glaubte imstande zu sein, der Versuchung zu widerstehen.“ – Christi Gleichnisse, S. 150.

c. Wie verhielt sich Petrus kurze Zeit später, als er nach seiner Beziehung zu Jesus gefragt wurde? Matthäus 26, 69-74.

d. Wie reagierte Jesus, als Petrus ihn verleugnete? Lukas 22, 61. 62.


„Als das Krähen des Hahnes ihn an die Worte Christi erinnerte, wandte er sich, erstaunt und erschrocken über das, was er eben getan hatte, um und blickte seinen Meister an. In demselben Augenblick richtete auch Christus seine Augen auf Petrus, und unter jenem bekümmerten Blick, in welchem Mitleid und Liebe zu ihm vermischt waren, erkannte Petrus sich selbst. Er ging hinaus und weinte bitterlich. Jener Blick Christi brach sein Herz. Petrus war zum Wendepunkt gekommen und beweinte seine Sünde bitterlich. Er war dem Zöllner gleich in seiner Buße und Reue, und auch er fand Gnade. Der Blick Christi sicherte ihm Vergebung zu.“ – Christi Gleichnisse, S. 150-152.
„Indem Petrus schlief, obwohl Jesus geboten hatte, zu wachen und zu beten, geriet er auf den Weg der Sünde. Alle Jünger erlitten einen schweren Verlust, weil sie in dieser kritischen Stunde schliefen. Christus kannte die Feuerprobe, durch die sie gehen mussten. Er wusste, wie Satan wirken würde, um ihre Sinne zu lähmen, damit sie der großen Prüfung unvorbereitet gegenüberstünden. Aus diesem Grund hatte er sie gewarnt. Hätten sie diese Stunden im Garten Gethsemane gewacht und gebetet, dann würde sich Petrus nicht auf seine eigene schwache Kraft verlassen haben. Er hätte seinen Herrn nicht verleugnet. Hätten die Jünger mit Christus während seines Ringens im Garten gewacht, wären sie vorbereitet gewesen, Zeugen seines Leidens am Kreuz auf Golgatha zu sein. Sie hätten das Ausmaß seiner unaussprechlichen Qual annähernd verstanden. Sie wären auch fähig gewesen, sich der Worte zu erinnern, mit denen er seine Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung vorhergesagt hatte.“ – Das Leben Jesu, S. 708. 709.

Donnerstag, 22. Februar

5. Ohne Christus kann nichts getan werden

a. Wie sinnlos ist der Kampf gegen die Sünde, wenn wir ihn alleine bestreiten? Römer 7, 14. 15. 18-25; Hebräer 8, 7.


„Der Geist der Knechtschaft entsteht, wenn wir danach trachten, in Übereinstimmung mit gesetzlicher Religion zu leben, wenn wir danach streben, die Forderungen des Gesetzes aus eigener Kraft zu erfüllen. Es besteht nur dann Hoffnung für uns, wenn wir uns dem Abrahambund unterstellen, dem Bund der Gnade durch den Glauben an Christus Jesus. Das Evangelium, das Abraham gepredigt wurde, durch das er Hoffnung hatte, war dasselbe Evangelium, das uns heute gepredigt wird, durch das wir heute Hoffnung haben. Abraham blickte auf zu Jesus, dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens.“ – Bibelkommentar, S. 379.

b. Was sagte Christus über unsere Anstrengungen ohne ihn? Johannes 15, 5.

„Das Leben des Weinstocks [vereinigt] sich mit dem der Rebe … So empfängt auch die in Schuld und in Sünden abgestorbene Seele neues Leben durch die Verbindung mit Christus, die durch den Glauben an ihn als einen persönlichen Heiland hergestellt wird. Der Sünder vereinigt seine Schwachheit mit der Stärke Christi, seine Leere mit der Fülle Jesu und seine Gebrechlichkeit mit Christi ausdauernder Kraft. Er wird eines Sinnes mit ihm; die menschliche Natur Christi hat unser Menschsein berührt und unsere menschliche Natur die Gottheit. So wird der Mensch durch die Vermittlung des Heiligen Geistes der göttlichen Natur teilhaftig; er ist ‚begnadet … in dem Geliebten‘. (Epheser 1, 6.)
Diese Verbindung mit Christus muss, wenn sie einmal entstanden ist, aufrechterhalten werden. Der Herr sagte: ‚Bleibet in mir und ich in euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir.‘ (Johannes 15, 4.) Dies ist aber keine zufällige Berührung, keine gelegentliche Verbindung, sondern die Rebe wird ein Teil des Weinstocks. Leben, Kraft und Fruchtbarkeit fließen ihr ungehindert und beständig aus der Wurzel zu. Getrennt vom Weinstock aber ist die Rebe nicht lebensfähig. Auch ihr, so sprach Jesus, könnt nicht leben ohne mich. Das Leben, das ihr von mir empfangen habt, kann nur durch die beständige Gemeinschaft mit mir bewahrt werden. Ohne mich könnt ihr weder eine Sünde überwinden noch einer Versuchung widerstehen.“ – Das Leben Jesu, S. 675.

Freitag, 23. Februar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Betrachte die positiven und negativen Aspekte von Israels Schwur am Sinai.
2. Welche Warnung sollten wir der Schwäche Israels entnehmen?
3. Wie kann Gott das Beste aus unseren Fehlern machen?
4. Woran sollten wir uns bei der Haltung Christi erinnern, als Petrus fiel?
5. Warum vergleicht Jesus sich mit einem Weinstock?

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