Der reiche Mann und Lazarus „Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde.“ (Lukas 16, 31.) „Die Armen an Gütern dieser Welt, die Gott vertrauen und ihr Leid geduldig tragen, werden einst hoch erhöht werden über jene, die heute die höchsten Ehren empfangen, welche die Welt bietet, aber ihr Leben nicht Gott geweiht haben.“ – Christi Gleichnisse, S. 181. Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 181-190. Sonntag 27. Mai 1. Das Schicksal ist beim Tod entschieden a. Welches Gleichnis zeigt uns, dass die Zukunft eines Menschen entsprechend seiner Lebensweise beim Tod entschieden ist? Erkläre den Unterschied zwischen den zwei Männern und welche Lehre wir daraus ziehen können. Lukas 16, 19-21. „Im Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus zeigt Christus, dass die Menschen in diesem Leben über ihr ewiges Schicksal entscheiden. … Wer die dargebotenen Gelegenheiten für eigennützige Zwecke missbraucht, schneidet sich selbst vom ewigen Leben ab; solchen Menschen wird keine zweite Gnadenzeit gewährt. In eigener freier Entscheidung haben sie eine unüberwindliche Kluft zwischen sich und ihrem Gott geschaffen.“ – Christi Gleichnisse, S. 181. b. Was geschah am Ende sowohl mit dem Bettler als auch dem reichen Mann? Lukas 16, 22. „Der Arme ertrug Tag um Tag geduldig und ohne Klage seine Leiden. Schließlich starb er und wurde begraben, von niemandem beweint. Doch weil er durch sein geduldiges Leiden für Christus gezeugt und sich in seinem Glauben bewährt hatte, wurde er, wie es in dem Gleichnis heißt, nach dem Tode von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.“ – Christi Gleichnisse, S. 182. Montag 28. Mai 2. Falsche Ansichten richtigstellen a. Welche Überzeugung seiner Zuhörer nutzte Jesus (obwohl sie falsch war), um ihnen wichtige Wahrheiten beizubringen? Welche Wahrheit lehrte Jesus im Schicksal des reichen Mannes? Lukas 16, 23. 24. „Christus kam mit diesem Gleichnis der Vorstellungswelt seiner Zuhörer entgegen. Viele von ihnen glaubten an einen Zustand bewussten Erlebens zwischen Tod und Auferstehung; und der Heiland, der diese volkstümlichen, wenn auch falschen Anschauungen kannte, benutzte sie als Rahmen eines Gleichnisses, um wichtige Wahrheiten einzuprägen. Er hielt seinen Hörern gewissermaßen einen Spiegel vor, in dem sie sehen konnten, wie ihr Verhältnis zu Gott sei. Christus bediente sich also der herrschenden Volksmeinung, um allen etwas sehr Wichtiges klarzumachen: dass niemand nach seinem Besitz, der ja ohnehin nur Leihgabe Gottes ist, zu beurteilen sei; wer diese Gabe missbrauche, falle tiefer als der Ärmste und Elendeste, der Gott liebt und ihm vertraut.“ – Christi Gleichnisse, S. 183. 184. b. Was lehrt die Bibel über den Zustand des Körpers und der Seele im Tod? Prediger 9, 5. 6; Psalm 146, 2-4; Johannes 11, 11. „Ich hatte mich oft an den Versuchen gestört, die sofortige Belohnung oder Bestrafung der Toten mit der unzweifelhaften Tatsache einer zukünftigen Auferstehung und eines kommenden Gerichts zu vereinigen. Wenn die Seele schon beim Tode in ewige Glückseligkeit oder ewiges Elend hineinkäme, warum ist dann noch eine Auferstehung des armen vermodernden Leibes notwendig? Aber dieser neue und schöne Glaube zeigte mir die Ursache, weshalb inspirierte Schreiber so viel über die Auferstehung des Leibes sagten; sie lag darin, dass das ganze Wesen im Grab schlummert. Ich konnte nun klar erkennen, dass unsere früheren Ansichten über diese Frage hinfällig waren.“ – Leben und Wirken, S. 41. 42. c. Wie antwortete der bildliche Abraham auf die Bitte des reichen Mannes? Lukas 16, 25. „Was sind die Leiden in diesem Leben verglichen mit der ewigen Bedeutung der Herrlichkeit?“ – The Signs of the Times, 10. Dezember 1885. Dienstag 29. Mai 3. Eine für immer verlorene Gelegenheit a. Welche andere Schwierigkeit erwähnte Abraham in dieser veranschaulichenden Unterhaltung? Lukas 16, 26. „Es ist etwas Ernstes zu sterben; aber es ist weit ernster zu leben. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat unseres Lebens werden uns wieder begegnen. Was wir in der Zeit der Vorbereitung aus uns machen, das müssen wir bis in alle Ewigkeit bleiben. Der Tod bedeutet eine Auflösung des Leibes, aber er ändert unsern Charakter nicht. Das Kommen Christi verändert nicht unseren Charakter, sondern verleiht ihm statt der Möglichkeit zur Änderung etwas Bleibendes.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 492. 493. b. Von welcher Sorge, die ihn bis dahin nicht gekümmert hat, spricht der reiche Mann? Lukas 16, 27. 28. Hat Gott etwas ungetan gelassen, was unsere Erlösung angeht? „Als der Reiche Beweise für seine Brüder forderte, bekam er zu hören, dass selbst ein solcher Beweis, wenn er gegeben würde, sie nicht überzeugen würde. In der Forderung lag übrigens ein Vorwurf gegenüber Gott: Hättest du mich besser gewarnt, so wäre ich jetzt nicht hier. Abraham erwiderte darauf gleichsam: Deine Brüder sind ausreichend gewarnt worden; Licht wurde ihnen gegeben, doch sie wollten nicht sehen; die Wahrheit wurde ihnen gebracht, doch sie wollten nicht hören.“ – Christi Gleichnisse, S. 185. „Als Gott unserer Welt seinen Sohn gab, lag in dieser einen Gabe der gesamte Schatz des Himmels. Er hielt nichts zurück. Er kann nichts weiter unternehmen, was er nicht schon getan hätte, um den Menschen zur Reue zu bringen. Es gibt kein anderes Mittel des Heils, das er in Reserve hält.“ – The Review and Herald, 17. September 1901. c. Welche ernüchternden Gedanken sollten wir betrachten, wenn wir den Zustand der heutigen Welt betrachten? Jakobus 4, 14; 2. Korinther 6, 2. „Gott hat mit den Menschen Geduld, bis das letzte Mittel der Bekehrung ausgenutzt ist. Seine Nachsicht hat aber ihre Grenzen.“ – The Review and Herald, 17. September 1901. „Komm jetzt, solange noch Gnade ist. Komm, bekenne, komm mit Zerknirschung der Seele, denn bei Gott ist viel Vergebung. Wage nicht, eine weitere Gelegenheit zu versäumen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 371. Mittwoch 30. Mai 4. Reichliche Warnungen vernachlässigt a. Welches Zeugnis lehnte das jüdische Volk zuerst ab? Von welchem weiteren Beweis sagte Jesus, dass sie ihn ignorieren würden? Lukas 16, 29-31; Johannes 5, 46. 47. „‚Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten aufstünde.‘ Dieser Ausspruch bewahrheitete sich in der Geschichte des jüdischen Volkes. Das letzte Wunder Christi, mit dem er alle vorhergehenden krönte, war die Auferweckung des Lazarus in Bethanien, der schon vier Tage tot gewesen war. Damit bewies der Heiland den Juden seine Göttlichkeit. Sie jedoch wollten davon nichts wissen. Als Lazarus gar Zeugnis vor ihnen ablegte, verhärteten sie ihr Herz gegen allen Augenschein und trachteten danach, ihn zu töten. (Johannes 12, 9-11).“ – Christi Gleichnisse, S. 185. b. Welche geistlichen Segnungen wurden den Juden gegeben? Römer 9, 3-5. Was taten viele von ihnen mit ihren Segnungen? Lukas 12, 21. „Als Christus das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus erzählte, befanden sich viele Juden in der unglücklichen Lage des Reichen; sie benutzten die Güter des Herrn dazu, ihrer Selbstsucht zu frönen, und waren auf dem besten Wege zu dem Verdammungsurteil: ‚Man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden‘ (Daniel 5, 27). Der Reiche hatte von Gott geistliche und zeitliche Vorrechte aller Art erhalten, weigerte sich jedoch, diese Segnungen für Gottes Werk nutzbar zu machen.“ – Christi Gleichnisse, S. 187. c. Wie können wir uns in Gefahr befinden, dieselben Fehler zu machen? Sprüche 14, 31; Sacharja 7, 10. „Wenn Gott uns viele weltliche Güter anvertraut, sollen wir sie nicht selbstsüchtig anhäufen oder nach mehr verlangen. Stattdessen sollten wir sie freizügig denen geben, die nicht so reich gesegnet worden sind. Nichts erfrischt den Geist so sehr wie die freudige und willige Weitergabe der Segnungen, die Gott uns so reichlich verliehen hat. Das Seelenleben wird angesichts des Guten wiederbelebt, das durch diese Gabe erreicht wurde, wie auch durch die Gewissheit, dass die Gaben des Herrn gewissenhaft angewandt wurden.“ – The Review and Herald, 27. Mai 1902. „Derselbe Opfergeist, der uns die Erlösung erwarb, wird in den Herzen aller wohnen, die Teilhaber der himmlischen Gabe werden.“ – Lift Him Up, S. 278. Donnerstag 31. Mai 5. Die Gefahr des Selbstvertrauens a. Welche selbstgefällige Einstellung hatte das begnadete Volk Gottes zur Zeit Christi? Johannes 8, 33. Wann erst verstand es seine Warnung? „Als das Verhängnis über die Stadt [Jerusalem] hereinbrach und das Volk Hungersnot und schreckliche Leiden erdulden musste, erinnerten sie sich der Worte Christi und verstanden auch auf einmal das Gleichnis. Sie hatten ihr Leid selbst über sich gebracht, denn sie hatten es versäumt, das Licht, das Gott ihnen anvertraut hatte, in die Welt hinausleuchten zu lassen.“ – Christi Gleichnisse, S. 189. b. Welche ähnliche Täuschung droht den Laodizäern? Offenbarung 3, 16. 17. „Es gibt heute eine bestimmte Kategorie selbstgerechter Menschen auf dieser Welt. Sie sind keine Schlemmer oder Trunkenbolde, auch keine Ungläubigen; es sind vielmehr Menschen, die nur sich selbst leben wollen und nicht für Gott. Sie denken gar nicht an ihn. Deshalb zählt er sie zu den Ungläubigen. Wäre es ihnen möglich, durch die Tore in die Stadt Gottes einzugehen, so hätten sie dennoch kein Recht auf den Baum des Lebens; denn als ihnen die Gebote Gottes mit all ihren bindenden Verpflichtungen vorgelegt wurden, da sagten sie: Nein. Sie haben Gott auf Erden nicht gedient und werden es deshalb auch hernach nicht tun wollen. Sie könnten es in seiner heiligen Gegenwart überhaupt nicht aushalten und zögen jeden anderen Ort dem Himmel vor. Von Christus lernen heißt: seine Gnade annehmen, und das bedeutet: seinen Charakter entwickeln. Wer die unschätzbar wertvollen Gelegenheiten der Heiligung hier auf Erden nicht ergreift, ist auch nicht geschickt, an der reinen Anbetung im Himmel teilzunehmen.“ – Christi Gleichnisse, S. 190. Freitag 1. Juni Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Welche Lehre wurde in diesem Gleichnis vom Leben der zwei Männer gegeben? 2. Wie offenbarte die Antwort Abrahams das Problem des reichen Mannes? 3. Worauf deutete die Bitte des reichen Mannes hinsichtlich seiner Brüder hin? 4. Was lehrt uns dieses Gleichnis über unsere gegenwärtigen Gelegenheiten? 5. Selbstgerechte Gemeindeglieder sind keine Heiden. Warum werden sie dann als Ungläubige betrachtet? |