Lehre uns beten „Und es begab sich, dass er war an einem Ort und betete. Und da er aufgehört hatte, sprach seiner Jünger einer zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“ (Lukas 11, 1.) „Es machte auf die Jünger einen gewaltigen Eindruck zu beobachten, wie Christus betete und mit Gott verkehrte. Eines Tages, nach kurzer Abwesenheit, fanden sie ihren Meister in inbrünstigem Gebet versunken. Er schien ihre Gegenwart gar nicht zu bemerken, sondern fuhr fort, laut zu bitten. Die Herzen der Jünger wurden tief bewegt. Als er aufhörte, riefen sie: ‚Herr, lehre uns beten!‘“ – Christi Gleichnisse, S. 92. Zum Lesen empfohlen: Das bessere Leben, S. 86-101. Sonntag 9. September 1. Lehren im Vaterunser a. Was wurde Jesus von den Jüngern gefragt, als sie den Unterschied zwischen seinem Gebet und den formellen Gebeten ihrer Priester hörten? Lukas 11, 1-4. b. Wie lehrt uns Jesus, unsere Gebete zu beginnen? Zu wem beten wir? Matthäus 6, 6. 9. Was bedeutet es, im Namen Jesu zu beten? „Es bedeutet viel, in Christi Namen zu beten. Es will heißen, dass wir sein Wesen annehmen, seinen Geist offenbaren und seine Werke tun. Der Heiland selbst knüpft eine Bedingung an seine Verheißung: ‚Liebet ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.‘ (Johannes 14, 15.) Gott errettet die Menschen nicht in, sondern von ihren Sünden; und alle, die den Herrn lieben, werden ihre Liebe durch Gehorsam beweisen.“ – Das Leben Jesu, S. 665. 666. „In Jesu Namen beten heißt jedoch mehr, als nur seinen Namen am Anfang oder am Ende des Gebets erwähnen. Wir müssen im Verständnis und im Geiste Jesu beten, an seine Verheißungen glauben, seiner Gnade vertrauen und seine Werke vollbringen.“ – Der Weg zu Christus, S. 73. Montag 10. September 2. Voraussetzungen für die Erhörung eines Gebets a. Unter welchen Voraussetzungen erhört Gott Gebete? 1. Johannes 3, 22; Matthäus 21, 22. „Gottes Verheißungen sind alle an Bedingungen geknüpft. Wenn wir seinen Willen tun, wenn wir in der Wahrheit wandeln, dann dürfen wir ihn bitten, worum wir wollen, und es wird uns zuteilwerden. Wenn wir uns ernstlich darum bemühen, gehorsam zu sein, wird Gott unsere Bitten hören; aber er wird uns nicht im Ungehorsam segnen. Wenn wir uns entscheiden, seine Gebote zu missachten, können wir wohl rufen: ‚Glaube, du musst nur glauben!‘, werden aber aus dem verlässlichen Wort Gottes die Antwort erhalten: ‚Ein Glaube, der nicht zu Taten führt, [ist] nutzlos.‘ (Jakobus 2, 20; GNB). Ein solcher Glaube ist nur wie ‚ein tönernes Erz oder eine klingende Schelle‘. (1. Korinther 13, 1.) Um den Nutzen der Gnade Gottes zu erfahren, müssen wir unseren Teil tun; wir müssen treu unsere Arbeit verrichten und Früchte der Reue bringen.“ – Glaube und Werke, S. 45. b. Welche Pflicht haben wir gegenüber unseren Mitmenschen, die sich in Not befinden? Sprüche 3, 27. 28. Wie wird unser Verhalten gegenüber notleidenden Menschen auf uns zurückfallen? „Gott verlangt, dass du deine Hand für die Bedürftigen weit öffnest und das zärtlichste Mitgefühl für die Leidenden und Armen verspürst. Wenn du dich unbekümmert von ihrem Schrei abwendest, wird sich der Herr mit Sicherheit von deinem Gebet abwenden und dich in deiner Not nicht hören.“ – The Review and Herald, 6. Oktober 1891. c. Wie wünscht Gott sich unsere Mitarbeit, um anderen zu helfen? 1. Korinther 3, 9. „Wir sind Mitarbeiter Gottes. Du sollst nicht untätig herumsitzen und auf irgendeine große Gelegenheit warten, um für den Meister ein großes Werk zu vollbringen. Du sollst die Pflicht, die direkt auf deinem Weg liegt, nicht vernachlässigen, sondern die kleinen Gelegenheiten nutzen, die sich in deinem engsten Umkreis bieten.“ – Glaube und Werke, S. 45. 46. „[Wir] sollten [die Betrübten] ermutigen, zu versuchen, anderen zu helfen, die bedürftiger sind als sie selbst. Die Dunkelheit wird aus ihren eigenen Herzen weichen, wenn sie versuchen, anderen zu helfen. Wenn wir andere mit dem Trost zu trösten suchen, damit wir getröstet sind, wird der Segen auf uns zurückkommen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 261. Dienstag 11. September 3. Angemessene Haltungen im Gebet a. Welche biblischen Vorbilder, die auf den Knien beteten, zeigen uns, dass diese Haltung sowohl eine Pflicht als auch ein Vorrecht ist? 1. Könige 8, 54. 55; Epheser 3, 14. „In öffentlicher oder persönlicher Anbetung ist es unsere Pflicht, dass wir unsere Abhängigkeit von Gott auch dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir unsere Knie vor ihm beugen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 322. „Jesus, unser Vorbild, ‚kniete nieder‘ und ‚betete‘. (Lukas 22, 41.) Von seinen Jüngern wird dasselbe gesagt: Petrus ‚kniete …. nieder, betete‘. (Apostelgeschichte 9, 40.) Paulus erklärte: ‚Derhalben beuge ich meine Knie vor dem Vater.‘ (Epheser 3, 14.) Esra fiel auf seine Knie, als er die Sünden Israels vor Gott bekannte. (Vgl. Esra 9, 5.) Daniel ‚fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott‘. (Daniel 6, 11.)“ – Propheten und Könige, S. 30. b. In welcher Haltung betete Elia für Regen? 1. Könige 18, 42. Wer betete noch in einer ähnlichen Haltung, und warum ist diese Einstellung nicht geeignet für den öffentlichen Gottesdienst? Matthäus 26, 39. „Seht [Jesu] über den Preis nachsinnen, der für die menschliche Seele bezahlt werden muss! In seiner Angst krallt er sich fest in die kalte Erde, als ob er verhindern wolle, seinem Vater noch ferner zu rücken. Der frostige Tau der Nacht legt sich auf seine hingestreckte Gestalt, aber er merkt es nicht. Seinen bleichen Lippen entringt sich der qualvolle Schrei: ‚Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.‘ Und er fügt hinzu: ‚Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!‘ (Matthäus 26, 39.)“ - Das Leben Jesu, S. 685. „Wie viel geht in der Familienandacht verloren, wenn derjenige, der das Gebet spricht, sein Antlitz beugt und mit leiser, schwacher Stimme spricht, als ob er sich gerade von einer langen Krankheit erholen müsste … Ein Gebet, das auf diese Weise gesprochen wird, ist für das Kämmerlein geeignet, aber nicht für öffentliche Versammlungen, denn wenn die Versammelten nicht hören können, was gesprochen wird, können sie nicht Amen sagen.“ – Christian Education, S. 127. c. Welche Haltung sollten die Versammelten einnehmen, bevor Jesus für das bevorstehende Mahl Dank sagte? Johannes 6, 10. 11. Mittwoch 12. September 4. Mit demütigem Geist beten a. Wie können wir unseren Gehorsam gegenüber Gott in unseren Gebeten zeigen? 1. Johannes 5, 14. 15. „Jesu Worte lauten: ‚Alles was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr’s empfangen werdet, so wird’s euch werden.‘ (Markus 11, 24.) Diese Verheißung hat jedoch eine Bedingung: Wir müssen nach dem Willen Gottes bitten. Nun ist es aber Gottes Wille, uns von unsern Mängeln zu reinigen, uns zu seinen Kindern zu machen und uns zu einem heiligen Leben zu befähigen. So dürfen wir um diese Segnungen bitten und fest glauben, dass wir sie erlangen, und Gott danken, dass wir sie erlangt haben. Es ist unser Vorrecht, zu Jesus zu kommen und, gereinigt von Sünden, ohne Scham und ohne Gewissensbisse vor dem Gesetz zu stehen.“ – Der Weg zu Christus, S. 36. „Welchen Weg Gott für uns auch wählt, was auch immer er für unsere Füße bestimmt – das ist der einzig sichere Weg. Wir müssen täglich einen Geist der kindlichen Unterwerfung üben und beten, dass unsere Augen mit der himmlischen Augensalbe gesalbt werden, damit wir die Zeichen des göttlichen Willens erkennen können und uns nicht durch unsere eigenen Vorstellungen verwirrt lassen, da alles unserem Willen zu gehorchen scheint.“ – That I May Know Him, S. 249. b. Wie zeigte Maria, dass sie dem Herrn untertan war? Lukas 1, 38. Wie können wir dieselbe Einstellung haben? c. Was geht Hand in Hand mit wahrer Unterwerfung? Jakobus 1, 6. „Als die Verwalter der himmlischen Gnade müssen wir im Glauben beten und dann darauf vertrauen, dass Gott uns erlöst. Wir dürfen keinen Schritt ohne ihn tun und sollten nicht versuchen, aus eigener Kraft zu erreichen, was wir uns wünschen. In seinem Namen und im Glauben an seine Kraft sollen wir bitten und uns dann auch so verhalten.“ – Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, Band 2, S. 68. „Unsere gleichgültigen, halbherzigen Gebete werden uns keine Antwort vom Himmel einbringen. Wir müssen unsere Bitten mit Nachdruck vorbringen! Bittet im Glauben, wartet im Glauben, empfangt im Glauben, seid freudig in der Hoffnung, denn jeder, der sucht, findet auch. Seid mit Ernst bei der Sache. Sucht Gott von ganzem Herzen.“ – Our High Calling, S. 131. „Das inbrünstige Gebet der aufrichtigen Seele ist niemals vergebens. Obwohl die Antwort nicht so kommen mag, wie wir sie erwarten, wird sie doch kommen, weil Gott sein Wort gegeben hat.“ – Our High Calling, S. 134. Donnerstag 13. September 5. Wann sollen wir beten a. Zu welchen Tageszeiten sollen wir beten? Psalm 55, 18. b. Sollten unsere Gebete sich auf diese Zeiten beschränken? 1. Thessalonicher 5, 17. „Keine Zeit, kein Ort ist ungeeignet, zu Gott zu beten … Im Gedränge der Straßen, inmitten unserer täglichen Geschäfte können wir zu ihm beten und um seinen göttlichen Beistand flehen, wie es Nehemia tat, als er seine Bitte vor den König Artaxerxes brachte.“ – Der Weg zu Christus, S. 72. „[Wir] dürfen mit Jesu verkehren, während wir unsre Wege gehen, und er sagt, dass er uns zur Rechten ist. Unsre Herzen können Gemeinschaft mit Gott pflegen, in Jesu Begleitung dürfen wir wandeln. Während unsrer täglichen Arbeit dürfen wir, jedem menschlichen Ohr unhörbar, unsres Herzens Wünsche aushauchen; davon aber wird kein Wort in der Stille verhallen oder verloren gehen. Nichts erstickt das Verlangen der Seele. Es erhebt sich über das Getöse der Straßen, über den Lärm der Maschinen. Es ist Gott, zu dem wir reden, und unser Gebet wird erhört.“ – Diener des Evangeliums, S. 229. 230. Freitag 14. September Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wie müssen wir leben, wenn wir im Namen Jesu beten? 2. Wann erhört Gott Gebete? 3. Warum sollten wir in öffentlichen Versammlungen und im persönlichen Gebet stets auf die Knie gehen? 4. Wie kann ich mit einem demütigen Geist beten? Auf welche Antwort müssen wir gefasst sein und sie gegebenenfalls annehmen? 5. Wie können wir zu Gott beten, während wir unseren täglichen Pflichten nachgehen? |