9. Lektion Sabbat, den 1. September 2018


Grenzen des Gebets

„Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.“ (1. Johannes 5, 14.)

„Denen, die in Jesus weilen, gilt die Verheißung, dass Gott sie erhören wird, weil sie gerne seinen Willen tun. Sie sprechen keine formellen Gebete, die aus bloßen Worten bestehen, sondern kommen in ernstem, demütigem Vertrauen wie ein Kind vor einen liebevollen Vater. Dort erzählen sie von ihrer Trauer, ihren Ängsten und Sünden und bringen im Namen Jesu ihre Bedürfnisse vor. Sie verlassen seine Gegenwart und erfreuen sich an der Verheißung der vergebenden Liebe und erhaltenden Gnade.“ – Our High Calling, S. 147.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 516-528.

Sonntag 26. August

1. Gott wirkt durch eine Verzögerung

a. Welche Bitte brachten Maria und Martha dem Herrn Jesu vor? Johannes 11, 1. 3. Welchen Glauben sollte das darstellen?


„Als Lazarus krank wurde, erhielt Jesus eine Nachricht von Maria und Martha: ‚Herr, siehe, den du liebhast, der liegt krank.‘ Es gab kein weiteres Wort, keine dringende Bitte, dass er kommen sollte. Sie erwarteten, dass ihr geliebter Freund sofort kommen und ihren Bruder heilen würde.“ – Manuscript Releases, vol. 21, S. 109.

b. Erhörte Jesus das Gebet der Schwestern? Johannes 11, 6. Was war die Folge seiner Verzögerung? Verse 11-14.

„Sobald der Botschafter sich auf den Weg gemacht hatte, sahen Maria und Martha, dass es dem kranken Mann wesentlich schlechter ging. Sein Fieber stieg sehr schnell, und bald erkannten sie, dass der Tod im Kampf mit dem Leben siegreich gewesen war. Mit trauernden Herzen mussten sie mitansehen, wie ihr Bruder starb.“ – Manuscript Releases, vol. 21, S. 109.

Montag 27. August

2. Gottes Absicht, wenn er uns warten lässt

a. Warum ließ Jesus zu, dass Lazarus starb? Johannes 11, 4. 15. Welche Ehre kam Lazarus als Folge der Verzögerung Jesu zu? Verse 38-44.


„Um [der Jünger willen] ließ er zu, dass Lazarus starb. Hätte er es verhindert, wäre das Wunder, der stärkste Beweis seines göttlichen Wesens, nicht geschehen.“ – Das Leben Jesu, S. 521.

b. Was können wir aus der Erfahrung Jesu mit Lazarus lernen? Psalm 37, 5. 7 (erster Teil).

„Nichts verwundet die Seele mehr als die scharfen Pfeile des Unglaubens. Wenn die Prüfung kommt – und sie kommt bestimmt – sollen wir uns nicht sorgen oder beklagen. Die Stille in der Seele macht die Stimme Gottes klarer. ‚Und sie froh wurden, dass es still geworden war.‘ (Psalm 107, 30.) Denkt daran, dass sich ewige Arme unter euch befinden. ‚Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.‘ (Psalm 37, 7.) Er führt dich in einen Hafen der gnädigen Erfahrung.“ – In Heavenly Places, S. 269.

c. Warum verzögert Gott manchmal seine Antwort auf unsere Gebete? Hebräer 10, 35. 36; Hiob 23, 10.

„Manchmal sind wir versucht zu denken, die Verheißung ‚Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan‘ (Matthäus 7, 7) werde nicht erfüllt, wenn die Antwort nicht unmittelbar nach der Bitte eintritt. Es ist unser Vorrecht, um besondere Segnungen zu bitten und zu glauben, dass sie uns gegeben werden. Aber wenn die erbetenen Segnungen nicht sofort eintreffen, dürfen wir nicht denken, unsere Gebete seien nicht gehört worden. Wir werden eine Antwort empfangen, selbst wenn sie sich eine Weile verzögert. Bei der Ausführung des Erlösungsplans erlebt Christus genug Entmutigung durch Menschen; aber er lässt sich nicht entmutigen. Mit Barmherzigkeit und Liebe bietet er uns weiterhin Gelegenheiten und Vorrechte an. Deshalb sollen wir im Herrn ruhen und geduldig auf ihn warten. Die Antwort auf unsere Gebete kommt vielleicht nicht so schnell, wie wir es uns wünschen, und wir bekommen vielleicht nicht genau das, was wir erbeten haben; aber er, der weiß, was für seine Kinder am besten ist, wird uns viel wertvollere Gaben geben als das, worum wir gebeten haben, wenn wir nicht den Glauben verlieren und mutlos werden.“ – The Youth’s Instructor, 6. April 1899.

Dienstag 28. August

3. Sich weigern, für einen Ausweg zu beten

a. Wie reagierte Jesu menschliche Natur auf den Kampf, der vor ihm lag, als er zum Opfer für unsere Sünden werden sollte? Matthäus 26, 39; Lukas 22, 42.


„Eine geheimnisvolle Wolke, deren Schatten alle Umstehenden bemerkten, schien den Sohn Gottes einzuhüllen, während er selbst gedankenverloren dasaß. Schließlich unterbrach er das Schweigen mit trauriger Stimme: ‚Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde?‘ (Johannes 12, 27.) Der Heiland schmeckte schon den bitteren Kelch, und das Menschliche in ihm schreckte zurück vor der Stunde des Verlassenseins, da er allem Anschein nach selbst von Gott verlassen sein würde, und wenn alle ihn sähen – gezüchtigt, von Gott verworfen, niedergeschlagen. Er schreckte zurück vor der öffentlichen Bloßstellung, davor, als schlimmster Verbrecher angesehen zu werden, und vor einem schmachvollen und unehrenhaften Tod. Eine Ahnung von dem Kampf mit den Mächten der Finsternis, ein Gefühl für die furchtbare Last aller menschlichen Übertretungen und für den Zorn des Vaters über die Sünden der Welt belasteten seinen Geist; Todesblässe überzog sein Angesicht.“ – Das Leben Jesu, S. 620. 621.

b. Wie drückte Jesus aus, dass er seinem Vater untertan war, obwohl seine menschliche Natur vor dem Kampf zurückschreckte, der vor ihm lag? Matthäus 26, 42; Johannes 12, 27.

„In der äußersten Krise, wenn Herz und Seele unter der Sündenlast zusammenbrechen, wird Gabriel entsandt, um den leidenden Gottessohn zu stärken und zu festigen, dass er seinen blutbefleckten Pfad gehe. Und während der Engel seine ermattende Gestalt stützt, nimmt Christus den bitteren Kelch und willigt ein, den Inhalt zu trinken.“ – Bibelkommentar, S. 304.

c. Wofür weigert sich Jesus zu beten und offenbarte damit, dass er sich dem Willen seines Vaters völlig unterwarf? Matthäus 26, 52-54.

„Jesus gebot Petrus, sein Schwert wegzustecken, und sagte zu ihm: ‚Meinst du, dass ich nicht könnte meinen Vater bitten, dass er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel?‘ … Weiterhin sagte er: ‚Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muss also gehen.‘ Die Herzen der Jünger verfielen in Verzweiflung und bittere Enttäuschung, als Jesus zuließ, dass man ihn fortführte.“ – Spiritual Gifts, vol. 1, S. 48.

Mittwoch 29. August

4. Die Schwierigkeit, den Selbstgerechten zu helfen

a. Wie tadelte Jeremia das Volk zu seiner Zeit, und wie wandte Jesus diese Worte auf die Menschen um sich herum an? Jeremia 7, 3. 4; Matthäus 21, 13.


„Die Priester und Obersten hatten nicht nur ihre Herzen durch Selbstsucht und Geiz verhärtet, sie hatten auch jene Sinnbilder, die auf das Lamm Gottes hinwiesen, zu Hilfsmitteln des Gelderwerbs erniedrigt. Auf diese Weise war in den Augen des Volkes die Heiligkeit des Opferdienstes in hohem Grade herabgewürdigt worden. Jesus empörte sich darüber; er wusste, dass sein Blut, das für die Sünden der Welt bald vergossen werden sollte, von den Obersten und Priestern ebenso wenig geachtet würde wie das Blut der Tiere, das sie unaufhörlich fließen ließen.“ – Das Leben Jesu, S. 580. 581.

b. Wie besteht dieser gleiche Zustand heute? Offenbarung 3, 14-20.

„Gott ist seinem Bund mit seinem Volk treu, und sein Wort ist unfehlbar. Seine Kinder rufen ihr Leiden selbst hervor, indem sie seinen Rat durch ihre eigene menschliche Weisheit ersetzen. Es ist für ihre Gebete unmöglich, seinen Thron zu erreichen, denn ein aufrührerischer Ungehorsam ist der Kern ihrer Bitten. Christus stieg vom Himmel herab, um das Wort zu lehren, das sein Vater ihm für die gefallenen Glieder seiner Familie gegeben hatte. Die seine Worte hören und ihnen gehorchen, werden auf sicheren Wegen wandeln … Durch die Kraft Christi werden sie jeden Feind besiegen.“ – The Review and Herald, 8. April 1902.

c. Welche scharfe Anweisung wurde Jeremia gegeben, was das Gebet für Menschen betraf, die ihre Sünden durch angebliche Frömmigkeit überdecken? Jeremia 7, 16. Wie können wir einzig und allein für Seelen beten, die sich in diesem Zustand befinden? Apostelgeschichte 26, 18.

„Gott wird die Glieder seiner Gemeinde als helfende Hand benutzen, wenn sie sich dorthin begeben, wo sie benutzt werden können. Er spricht aber nicht durch unreine Gefäße, denn das würde seinen heiligen Namen entehren.“ – The Review and Herald, 8. April 1902.
„Die klare Trennungslinie zwischen der Gemeinde und der Welt ist fast gänzlich niedergerissen worden. Wenn keine Reformation stattfindet und die Augen derjenigen nicht geöffnet werden, die vom Feind geblendet worden sind, werden sie verloren gehen.“ – The Signs of the Times, 25. Juli 1892. 

Donnerstag 30. August

5. Nach dem Willen Gottes beten

a. Welche Einschränkungen beziehen sich auf alle Gebete? 1. Johannes 5, 14.


„Es bedeutet viel, in Christi Namen zu beten. Es will heißen, dass wir sein Wesen annehmen, seinen Geist offenbaren und seine Werke tun. Der Heiland selbst knüpft eine Bedingung an seine Verheißung: ‚Liebet ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.‘ (Johannes 14, 15.) Gott errettet die Menschen nicht in, sondern von ihren Sünden; und alle, die den Herrn lieben, werden ihre Liebe durch Gehorsam beweisen. 
Aller wahre Gehorsam entspringt dem Herzen. Auch bei Christus war er eine Herzenssache. Wenn wir mit ihm übereinstimmen, wird Christus sich so mit unseren Gedanken und Zielen identifizieren und unsere Herzen und Sinne so mit seinem Willen verschmelzen, dass wir, wenn wir ihm gehorsam sind, unsere eigenen Absichten verwirklichen. Der Wille wird, geläutert und geheiligt, sein höchstes Entzücken darin finden, seinem Beispiel der Hingabe zu folgen. Wenn wir Gott so kennten, wie wir ihn nach seiner Gnade kennen sollten, dann würde unser Leben ein Leben beständigen Gehorsams sein.“ – Das Leben Jesu, S. 665. 666.
„Im Gebet des Glaubens liegt eine göttliche Wissenschaft verborgen, eine Wissenschaft, die jeder, der sein Lebenswerk erfolgreich gestalten will, verstehen muss. Christus sagt: ‚Alles was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr's empfangen werdet, so wird’s euch werden.‘ (Markus 11, 24.) Er macht deutlich, dass unsere Bitte dem Willen Gottes entsprechen muss. Wir sollen um das bitten, was er verheißen hat; und was wir dann empfangen, muss in der Durchführung seines Willens betätigt werden. Wenn wir diesen Bedingungen nachkommen, erfüllt sich die Verheißung unfehlbar.“ – Erziehung, S. 236. 237.

Freitag 31. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was geschah, als Jesus den Lazarus nicht sofort besuchte, als er von seiner Krankheit erfuhr? Wie reagierten seine Schwestern?
2. Was sollten wir tun, wenn unsere Gebete nicht auf die Weise und zu dem Zeitpunkt beantwortet werden, wie wir es erwarten? Warum geschieht das?
3. Beschreibe das Leiden Jesu, bevor er am Kreuz starb. Welche Einstellung hatte er?
4. Warum ist Gott nicht imstande, den Selbstgerechten zu helfen?
5. Wann wird Gott uns die Dinge geben, für die wir beten?

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