Das ursprüngliche Beispiel der Erziehung „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn baute und bewahrte.“ (2. Mose 2, 15.) „Das Erziehungssystem, das zu Anfang der Welt eingesetzt wurde, sollte dem Menschen für alle nachfolgenden Zeiten ein Vorbild sein. Zur Veranschaulichung seiner Leitgedanken wurde in Eden, dem Heim unserer ersten Eltern, eine Musterschule eingerichtet. Der Garten Eden stellte den Lehrsaal dar, die Natur das Lehrbuch, der Schöpfer selbst war der Unterrichtende, und die Eltern der menschlichen Familie waren die Lernenden.“ – Erziehung, S. 17. Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 17-19. Sonntag 14. Juli 1. Ein Heim a. Wie waren die erste Familie und das erste Heim gestaltet? 1. Mose 2, 8; 1, 28. „Das Heim unserer ersten Eltern sollte deren Kindern als Vorbild dienen, wenn sie hinausgingen, die Erde in Besitz zu nehmen. Jenes Zuhause, das Gott mit eigener Hand schmückte, war kein prachtvolles Gebäude. Die Menschen sind oft stolz auf die prächtigen, kostspieligen Paläste und rühmen sich ihrer Leistungen. Gott aber setzte Adam in einen Garten; der war seine Wohnung. Der Himmel war das Dach dieser Wohnung, die Erde mit ihren zarten Blumen ihr Teppich von lebendigem Grün und die belaubten Zweige der stattlichen Bäume ihr Baldachin. Ihre Wände waren mit dem herrlichsten Schmuck behängt, dem Werk des meisterhaften Künstlers. Somit veranschaulichte die Umgebung des heiligen Paares eine Lehre für alle Zeiten: dass man wahres Glück nicht in übermäßigem Aufwand findet, sondern durch Gottes geschaffene Werke in der Gemeinschaft mit ihm. Wenn die Menschen bei aller Einfachheit mehr Wert auf das Echte legten, kämen sie der Absicht Gottes bei ihrer Erschaffung viel näher.“ – Patriarchen und Propheten, S. 25. 26. Montag 15. Juli 2. Ein Garten a. Welche Beschäftigung war in Eden für unsere ersten Eltern vorgesehen? 1. Mose 2, 15. Warum ist das für uns heute so wichtig? „Familien und Institutionen sollten mehr für die Bebauung und Urbarmachung des Bodens unternehmen. Wenn die Leute nur erkennen würden, wie wertvoll die Produkte des Bodens sind, die die Erde zu jeder Saison hervorbringt, würde man sich viel mehr um die Bebauung des Bodens bemühen. Alle sollten den besonderen Wert von Obst und Gemüse kennen, das frisch aus dem Garten und vom Acker stammt.“ – Counsels on Diet and Foods, S. 312. „Besser als irgendein reiches Erbe, das du deinen Kindern geben kannst, wird die Gabe eines gesunden Körpers, eines guten Verstandes und eines edlen Charakters sein. Solche, die wissen, was im Leben wahren Erfolg verleiht, werden beizeiten klug sein. Sie werden bei der Wahl eines Heimes die besten Dinge des Lebens im Auge behalten … Geht dahin, wo ihr, fern von dem Tumult und der Zerstreuung des Stadtlebens, euren Kindern Gefährten sein, wo ihr sie lehren könnt, Gott in seinen Werken zu erkennen und sie zu rechtschaffenen und nützlichen Menschen erziehen könnt.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 373. „An Eltern, die in der Stadt leben, ergeht der Warnungsruf des Herrn: ‚Behaltet die Kinder in euren eigenen Heimen. Trennt sie von denen, die die Gebote Gottes missachten und das Übel lehren und vorleben. Zieht aus den Städten fort, so schnell es euch möglich ist!‘“ – Medical Ministry, S. 310. b. Was lehrt uns Gott über die praktische Arbeit? 1. Thessalonicher 4, 11. 12. „Gott hatte die Arbeit zum Segen für den Menschen bestimmt, damit er seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten entwickeln konnte. Darin erfuhr Adam die höchsten Freuden des Lebens.“ – The Faith I Live By, S. 232. „Praktische Arbeit dagegen bringt genaue Beobachtung und einen unabhängigen Geist mit sich. Wenn sie richtig getan wird, entwickelt sie leicht jene sachliche Weisheit, die wir als gesunden Menschenverstand bezeichnen. Sie bildet die Fähigkeit heraus, Pläne zu legen und durchzuführen, stärkt den Mut und die Ausdauer und verlangt auch den Einsatz von Takt und Geschicklichkeit.“ – Erziehung, S. 204. Dienstag 16. Juli 3. Ein Ort zum Lernen a. Was bot Eden zwischen den Lehrstunden? Psalm 19, 2. 3. „Das Buch der Natur, das seine lebendigen Unterrichtsstücke vor ihnen ausbreitete, bot eine unerschöpfliche Quelle der Belehrung und Freude. All die Blätter im Walde, jeder Stein des Gebirges und jeder leuchtende Stern, ja, Himmel, Erde und Meer trugen den göttlichen Namenszug. Die Bewohner Edens pflegten mit belebter wie mit unbelebter Schöpfung Zwiesprache mit Blatt und Blume und Baum, mit aller lebenden Kreatur vom Leviathan in den Fluten bis zum Stäubchen im Sonnenstrahl, und entlockten einem jeglichen die Geheimnisse seines Lebens. Die Herrlichkeit Gottes in den Himmeln, die zahllosen Welten in ihren regelmäßigen Umdrehungen, oder ‚wie sich die Wolken ausstreuen‘ (Hiob 37, 16), die Geheimnisse von Licht und Schall, von Tag und Nacht, dies alles war Gegenstand des Studiums für die Zöglinge der ersten Schule auf Erden.“ – Erziehung S. 18. „Anstatt da zu wohnen, wo ihr nur Menschenwerke sehen könnt, wo durch Ansehen und Anhören häufig böse Gedanken erregt werden, wo die Unruhe und Verwirrung Schwäche und Unbehagen bringt, geht dahin, wo ihr Gottes Werke schauen könnt. Sucht Ruhe des Geistes in der Schönheit, der Stille und dem Frieden der Natur. Lasst das Auge auf den grünen Feldern, den Wäldern und Hügeln ruhen. Schaut zu dem blauen Himmel auf, der nicht von dem Staub und Rauch der Stadt verdunkelt wird, und atmet die belebende Luft des Himmels ein.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 373. b. Welche Lehren sind im Wachstum der Pflanzen enthalten? Lukas 12, 27. „Die Bodenbearbeitung ist eine der besten Beschäftigungen. Sie bringt die Muskeln in Bewegung und den Geist zur Ruhe. Unterricht in landwirtschaftlichen Fächern sollte das Abc der auf unsern Schulen gewährten Erziehung bilden. Das ist das allererste, was in Angriff genommen werden soll.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 182. „Lasst so die Kinder und Jugendlichen, während sie sich durch Lehrer und Unterrichtsbücher eine Tatsachenkenntnis aneignen, auch lernen, Nutzanwendungen zu ziehen und die Wahrheit selbständig zu erkennen! Fragt sie, was sie bei ihrer Gartenarbeit von der Pflege ihrer Pflanzen lernen. Fragt sie beim Blick auf eine herrliche Landschaft, warum Gott über die Felder und Wälder solch liebliche, abwechslungsreiche Farbtöne ausgegossen hat! Warum wurde nicht alles in ein düsteres Braun gehüllt? … Lehrt sie die überall in der Natur offenkundig hervortretenden Beweise göttlicher Fürsorge uns gegenüber beachten: wie wundersam alle Dinge auf unsere Bedürfnisse, auf unsere Glückseligkeit abgestimmt sind.“ – Erziehung, S. 109. Mittwoch 17. Juli 4. Ein Ort der Andacht a. Was taten die Bewohner Edens täglich? 1. Mose 3, 8 (erster Teil). „Im Gesang der Vögel, im Rauschen der Bäume, im Plätschern der Wellen können wir noch die Stimme dessen hören, der mit Adam in der Kühle des Tages redete. Indem wir die Kraft Gottes in der Natur wahrnehmen, finden wir reichen Trost; denn das Wort, das alle Dinge schuf, gibt auch unserer Seele Leben.“ – Das Leben Jesu, S. 269. 270. „In seiner engen Verbundenheit mit seinen Kindern lenkte unser himmlischer Vater persönlich ihren Erziehungsgang. Häufig wurden sie von seinen Boten, den heiligen Engeln, aufgesucht, und empfingen von ihnen Rat und Belehrung. Oft wenn sie sich in der Kühle des Tages im Garten ergingen, vernahmen sie die Stimme Gottes und pflegten von Angesicht zu Angesicht Umgang mit dem Ewigen.“ – Erziehung, S. 17. 18. „Adam und Eva freuten sich in ihrer unbefleckten Reinheit an dem, was sie in dem Paradiese sahen und hörten. Gott wies dem ersten Menschenpaar seine Arbeit in dem Garten an, dass es ‚ihn baute und bewahrte.‘ (1. Mose 2, 15.) Die Arbeit eines jeden Tages brachte ihnen Gesundheit und Freudigkeit, und sie begrüßten hochbeglückt die Besuche ihres Schöpfers, wenn er in der Kühle des Tages mit ihnen wandelte und redete.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 265. b. Welche Lehren können wir aus den Andachten inmitten der Schöpfung Gottes ziehen? Römer 1, 20; Psalm 104, 10-24. „Die Natur ist erfüllt von geistlichen Lehren für uns Menschen. Die Blumen sterben nur, um zu neuem Leben zu erwachen. Dies enthält für uns eine Lehre über die Auferstehung. Allen, die Gott lieben, wird er im himmlischen Eden ein neues Leben schenken.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 307. „Kinder brauchen Lektionen, die sie ermutigen, dem Bösen zu widerstehen. Führt sie von der Natur zu Gott, der sie schuf, damit sie den Schöpfer kennenlernen.“ – Wie führe ich mein Kind?, S. 33. „Eltern können mit ihren Kindern hinaus ins Grüne gehen, um Gott in der Natur zu sehen. Sie können auf die blühenden Blumen hinweisen, auf die Knospen, die gerade aufspringen, auf die stattlichen Bäume und die wunderschönen Gräser. Ihr könnt sie lehren, dass Gott all dies in sechs Tagen erschaffen hat und am siebenten Tag ruhte und ihn segnete. Dadurch verknüpfen die Eltern ihre Unterweisungen mit den Dingen der Natur. Wenn die Kinder sie ansehen, werden sie sich an den großen Schöpfer aller Dinge erinnern.“ – Wie führe ich mein Kind?, S. 335. Donnerstag 18. Juli 5. Ein Kanal des Segens a. Wie können Familien ein Kanal des Segens für die Welt sein, so wie es der Fluss in Eden für den Garten war? 1. Mose 1, 28; 2, 10; Matthäus 22, 39. „Liebe, die Grundlage von Schöpfung und Erlösung, ist auch die Grundlage wahrer Erziehung … Das Gesetz der Liebe fordert, Leib, Seele und Geist dem Dienst an Gott und an unseren Mitmenschen zu weihen. Und während wir durch solch einen Dienst anderen zum Segen werden, bringt er uns selbst den größten Gewinn. Selbstlosigkeit liegt aller echten Entwicklung zugrunde. Durch selbstlosen Dienst bilden wir jede Fähigkeit aufs Edelste aus. Wir werden dadurch wirklich immer mehr der göttlichen Natur teilhaftig. Wir werden geschickt für den Himmel, denn wir nehmen ihn in unsere Herzen auf.“ – Erziehung, S. 13. 14. b. Welche Aufgabe wurde dem christlichen Heim übertragen? 2. Korinther 3, 2. „Die Mission des Heimes erstreckt sich über seine eignen Glieder hinaus. Das christliche Heim sollte ein Vorbild sein, welches die Vorzüglichkeit wahrer Lebensgrundsätze veranschaulicht. Eine solche Darstellung wird eine Macht zum Guten in der Welt sein. Der Einfluss eines rechten Heimes ist viel wirksamer auf menschliche Herzen und menschliches Leben als irgendeine Predigt, die gehalten werden kann. Wenn die Jugend aus einem solchen Heim hinausgeht, teilt sie die angeeigneten Lehren anderen mit. Edlere Lebensgrundsätze werden in andere Familien eingeführt und ein erhebender Einfluss wirkt im Allgemeinen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 358. „Die Welt bedarf heute, was sie vor neunzehnhundert Jahren bedurfte – einer Offenbarung Christi.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 147. Freitag 19. Juli Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Was machte den Garten Eden zu einem Heim? 2. Womit waren die Bewohner Edens beschäftigt? 3. Was war Edens Art der Erziehung? 4. Wie stellte Eden einen Ort der Anbetung dar? 5. Was hast du im ersten Heim, in der Schule und in der Gemeinde gelernt? |