Den Heiland suchen „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.“ (Lukas 19, 9.) „Der Oberste der Zöllner war von der Sehnsucht nach einem besseren Leben erfasst worden.“ – Conflict and Courage, S. 301. Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 544-548. Sonntag 30. November 1. Zachäus, ein Oberster der Zöllner a. Was tat Zachäus, als er Jesus sehen wollte? Lukas 19, 3. 4. Welche Überzeugung erfasste ihn? „Dennoch war der reiche Zöllner nicht gänzlich der gefühllose Betrüger, der er zu sein schien. Unter dem Deckmantel von Eigennutz und Hochmut schlug ein Herz, das durchaus für göttliche Einflüsse empfänglich war. Zachäus hatte von Jesus gehört. Überallhin war das Gerücht von dem Einen gedrungen, der sich auch gegenüber den geächteten Menschenklassen freundlich und höflich verhielt. Der Oberste der Zöllner war von der Sehnsucht nach einem besseren Leben erfasst worden. Johannes der Täufer hatte am Jordan, nur wenige Kilometer von Jericho entfernt, gepredigt, und dessen Bußruf hatte auch Zachäus vernommen. Die an die Zöllner gerichtete Anweisung: ‚Fordert nicht mehr, als euch verordnet ist‘, (Lukas 3,13) war ihm zu Herzen gegangen, obwohl er sie äußerlich missachtete. Er kannte die heiligen Schriften und war überzeugt, dass er falsch gehandelt hatte. Da er nun die Worte hörte, die von dem großen Lehrer stammten, fühlte er, dass er in den Augen Gottes ein Sünder war. Doch was er von Jesus gehört hatte, ließ Hoffnung in seinem Herzen aufflammen.“ – Das Leben Jesu, S. 545. b. Welche Tatsache sollten wir uns bei allen Evangelisationsanstrengungen vor Augen halten? Lukas 18, 27. „Zu bereuen und sein Leben zu erneuern, war selbst bei [Zachäus] möglich.“ – Das Leben Jesu, S. 545. Montag 1. Dezember 2. Ein begeisterter Ruf a. Mit welchen Worten rief Jesus den Zachäus, als er dort vorbeikam, wo jener auf dem Maulbeerbaum wartete? Lukas 19, 5. „Das Geschrei der Priester und Rabbis und die Willkommensrufe der Menge durchdringend, fand das unausgesprochene Verlangen des Obersten der Zöllner Eingang in Jesu Herz. Plötzlich, gerade unter dem Maulbeerfeigenbaum, verhielt eine Gruppe ihren Schritt, die ganze Begleitung stockte, und Jesus, dessen Blick in der Seele zu lesen schien, schaute nach oben. Der Mann im Baum glaubte nicht recht zu hören, als er vernahm: ‚Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in deinem Hause einkehren‘ (Lukas 19, 5).“ – Das Leben Jesu, S. 546. b. Was sagten die Rabbis verächtlich, als Zachäus Jesus endlich begegnete und sich auf den Weg machte, um ihn zu sich nach Hause zu führen? Lukas 19, 6. 7. „Die Menge gab den Weg frei, und Zachäus ging, wie in einem Traum befangen, den Weg voran seinem Hause zu. Doch die Rabbis blickten grollend auf dieses Geschehen und murmelten unzufrieden und abschätzig: ‚Bei einem Sünder ist er eingekehrt.‘ (Lukas 19,7.) Zachäus war von der Liebe und Zuneigung, die Jesus ihm, dem Unwürdigen, entgegenbrachte, überwältigt und sehr verwundert; und er verstummte. Nur die Liebe und Ergebenheit gegenüber seinem neugefundenen Meister öffneten ihm die Lippen. Er wollte sein Bekenntnis und seine Reue allen kundtun.“ – Das Leben Jesu, S. 546. c. Was für eine Verschwörung gab es unter den Zöllnern? „Unter den Zöllnern herrschte ein geheimes Einverständnis, so dass sie das Volk unterdrücken und sich gegenseitig in ihren betrügerischen Handlungen unterstützen konnten. Bei ihren Erpressungen führten sie nur aus, was schon eine fast allgemein übliche Sitte geworden war. Sogar die Priester und Rabbis, die sonst verächtlich auf die Zöllner herabschauten, bereicherten sich unter dem Deckmantel ihres heiligen Amtes auf unehrliche Weise. Doch kaum hatte sich Zachäus unter den Einfluss des Heiligen Geistes begeben, als er auch schon von jedem unredlichen Handeln abließ.“ – Das Leben Jesu, S. 547. Dienstag 2. Dezember 3. Ein empfänglich gewordenes Herz a. Zachäus war sich bewusst, dass viele seiner Verleumder an seiner Aufrichtigkeit zweifelten. Was sagte er daher? Lukas 19, 8. Mit welchem Grundsatz des Alten Testaments stimmte das überein, und was sollten wir daraus lernen? 2. Mose 21, 37 [22, 1]. „Solche, deren Herzen nicht in Erkenntnis ihrer Schuld vor Gott demütig geworden sind, haben noch nicht die erste Bedingung für die Annahme erfüllt. Wenn wir noch nichts von der Reue, die niemand gereut, erfahren haben, wenn wir noch nicht in der wahren Demut eines geängstigten und gebrochenen Herzens unsere Sünden bekannt und mit Entsetzen von uns gewiesen haben, dann sind wir noch nie ernstlich um Vergebung der Sünden bemüht gewesen. Erst wenn wir aufrichtig den Frieden mit Gott suchen, werden wir ihn finden. Der einzige Grund, weshalb uns noch keine Vergebung unserer Sünden zuteil geworden ist, kann nur der sein, dass wir unsere Herzen nicht demütigen und uns den Bedingungen der göttlichen Wahrheit nicht unterwerfen wollen. Die Heilige Schrift belehrt uns hinreichend über diesen Gegenstand. Das Bekenntnis der Sünde, mag es nun allgemeines oder persönliches sein, sollte aufrichtig und frei ausgedrückt, aber nicht dem Sünder abgenötigt werden; es darf auch nicht in leichtfertiger und sorgloser Weise erfolgen oder denen abgefordert werden, die noch keine klare Vorstellung von dem entsetzlichen Wesen der Sünde haben.“ – Der Weg zu Christus, S. 26. 27. „Keine Reue ist echt, wenn sie nicht eine völlige Umkehr bewirkt. Die Gerechtigkeit Christi ist kein Mäntelchen, um unbekannte und nicht aufgegebene Sünden darunter zu verbergen; sie ist vielmehr ein Lebensgrundsatz, der den Charakter umwandelt und das Verhalten prüft. Gerechtigkeit bedeutet völliges Aufgehen in Gott, die umfassende Übergabe des Herzens und des Lebens an den Willen Gottes. Der Christ sollte in seinem Geschäftsgebaren der Welt zeigen, wie unser Herr geschäftliche Unternehmen durchführen würde. Bei jedem Geschäftsabschluss gilt es zu bekunden, dass Gott unser Lehrer ist. Auf den Tagebüchern und Hauptbüchern, auf Urkunden, Quittungen und Wechseln sollte ‚Heilig dem Herrn‘ geschrieben stehen.“ – Das Leben Jesu, S. 547. b. Was sagt der Psalmist von denen, die ihre Seele in einem echten Schuldbekenntnis ausschütten? Psalm 34, 19. c. Was sagte Jesus nachdem er das Bekenntnis des Zöllners gehört hatte? Lukas 19, 9. Mittwoch 3. Dezember 4. Christi Mission auf dieser Welt a. Wie benutzte Christus Zachäus als Beispiel für seine Mission auf dieser Welt? Lukas 19, 9. 10. „Christus ging in sein Heim, um ihn in der Wahrheit zu unterrichten und seine Familie in den Dingen des Reiches Gottes zu unterweisen. Durch die Verachtung der Rabbis und der Gläubigen war Zachäus und den Seinen der Besuch der Synagoge verwehrt gewesen; doch jetzt versammelten sie sich als die bevorzugteste Familie in ganz Jericho in ihrem eigenen Hause um den göttlichen Lehrer und lauschten aufmerksam den Worten des Lebens.“ – Das Leben Jesu, S. 548. b. Welches Gleichnis erzählte Christus, um die Lektion zu vervollständigen und die frohe Botschaft der Erlösung darzustellen? Lukas 19, 12-26. c. Was wird von uns erwartet, wenn wir verlorene Seelen retten wollen? 2. Korinther 5, 14. 15. 20. „Wir müssen einen rettenden Einfluss auf diejenigen ausüben, die ohne Gott und ohne Hoffnung in dieser Welt leben. Der Weg zum Zufluchtsort muss von dem Gerümpel selbstsüchtiger Sünde freigehalten werden. Wer sich als Nachfolger des Lammes betrachtet, muss jeden Stolperstein aus dem Weg räumen. Allzu oft legen aber diejenigen, die angeblich an die Wahrheit glauben, anderen Stolpersteine in den Weg. Sie sagen, dass sie Christus kennen, aber in ihren Werken verleugnen sie ihn. Durch ihr sorgloses Verhalten schaden sie anderen, anstatt ihnen zu helfen.“ – The Signs of the Times, 29. November 1899. „Wir leben in einer Zeit, da die letzte Gnadenbotschaft, die letzte Einladung an die Menschenkinder ergeht. Bald schon ist der Befehl ausgeführt: ‚Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune!‘ Einen jeden fordern die Boten Christi auf: ‚Kommt, denn es ist alles bereit!‘ Himmlische Engel arbeiten noch immer mit Menschen zusammen, und der Heilige Geist nötigt mit Anreizen aller Art zu kommen; Christus wartet darauf, dass du den Riegel vor deiner Herzenstür zurückschiebst und öffnest, damit er eintreten kann; Engel stehen bereit, dem Himmel die frohe Kunde zu bringen, dass wiederum ein verlorener Sünder für das Heil gefunden ist.“ – Christi Gleichnisse, S. 167. Donnerstag 4. Dezember 5. Mitarbeiter Gottes a. Welche Worte des Heilands werden viele Heime erreichen, wenn wir als Mitarbeiter Gottes die uns von Gott anvertraute Aufgabe ausfüllen? Lukas 19, 5. „Gott rüstet die Botschaft seiner Diener, die ihm gläubig nachfolgen, mit gewaltiger Wirkenskraft aus; er befähigt sie, seine Liebe und auch die Gefahren der Zurückweisung seiner Gnade so eindrucksvoll darzustellen, dass die Menschen sich gedrungen fühlen, das Evangelium anzunehmen. Christus vollbringt große Wunder, sobald Menschen ihren von Gott erwarteten Teil dazu tun. Das Menschenherz kann auch heute noch ebenso umgewandelt werden wie in vergangenen Zeiten. John Bunyan, einst ein liederliches Lästermaul, und John Newton, vormals Sklavenhändler, wurden errettet und predigten den erhöhten Heiland. Auch heute noch können Menschen wie Bunyan und Newton erlöst werden. Durch das gemeinsame Wirken menschlicher und göttlicher Kraft lässt sich manch ein Ausgestoßener wiedergewinnen, der dann seinerseits bemüht sein wird, das Ebenbild Gottes im Menschen wieder aufzurichten. Vielen boten sich nur wenige Bekehrungsmöglichkeiten, sie gingen auf Wegen des Irrtums, weil sie keine besseren kannten: auch ihnen wird das Licht in hellen Strahlen aufgehen. Das Wort, das Christus einst an Zachäus richtete, gilt ebenfalls ihnen: ‚Ich muss heute in deinem Hause einkehren!‘ (Lukas 19, 5.) Die man bisher für verstockte Sünder hielt, zeigen plötzlich, dass sie kindlich zarte Herzen haben, weil Christus sich herabließ, ihnen Beachtung zu schenken. Viele werden einst aus den gröbsten Irrtümern und Sünden kommen und die Stelle derer einnehmen, die alle Gelegenheiten und Vorrechte, die ihnen geboten wurden, nicht zu schätzen wussten. Sie werden zu den Erwählten des Herrn gehören, die ihm teuer und wertvoll sind. Wenn Christus sein Reich eingenommen hat, werden sie seinem Thron am nächsten sein.“ – Christi Gleichnisse, S. 165. 166. Freitag 5. Dezember Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wie kann uns Christi Einstellung gegenüber Zachäus Hoffnung bringen? 2. Was sagte Zachäus, bevor jemand ihn beschuldigen konnte? 3. Warum war Christus imstande, im Haus des Zachäus einen deutlich sichtbaren Sieg zu verkünden? 4. Wie sollen sich heute viele genauso freuen wie das Haus des Zachäus? 5. Welche Zusammenarbeit wird von uns erwartet, um das zu suchen, was verloren ist? |