5. Lektion Sabbat, den 1. November 2014


Was ist der Evangeliumsdienst?

„Ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun.“ (Markus 14, 7.)

„Christi Liebe umschließt alle gefallenen, irrenden und sündigen Menschen. Deshalb betrachtet er jede gütige Tat, durch die eine gefallene Seele wieder aufgerichtet wird, und jeden Akt der Barmherzigkeit so, als würde es für ihn getan.“ – Lift Him Up, S. 82.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 635-640.

Sonntag 26. Oktober

1. Wir sind Gottes Haushalter

a. Welche Vorkehrung traf Gott, als er die Erde reichlich segnete, um die Armen zu versorgen? Psalm 65, 10-12; 68, 11; 107, 9.

b. Welche Pflicht legt Christus seinen Nachfolgern auf, wenn er sagt: „Selig sind die Barmherzigen“? Matthäus 5, 7.


„Es hat niemals eine Zeit gegeben, in der gelebte Barmherzigkeit nötiger war als heute. Überall um uns herum gibt es Arme, Verzweifelte, Leidende, Trauernde und jene Menschen, die dem Verderben nahe sind.
Wer Reichtümer angesammelt hat, hat dies mit Hilfe der Talente erreicht, die Gott ihm gab. Diese Talente zum Erwerb von Eigentum wurden ihnen von Gott gegeben, damit sie denen helfen können, die in Armut leben. Diese Gaben wurden den Menschen von dem gegeben, der die Sonne auf die Gerechten und die Ungerechten scheinen lässt und ihnen den Regen sendet, damit die Fruchtbarkeit der Erde für all ihre Bedürfnisse vorsorgt.“ – Welfare Ministry, S. 15.

Montag 27. Oktober

2. Unsere Pflicht gegenüber der Welt 

a. 1. Johannes 5, 19 sagt sinngemäß, dass die ganze Welt von den Mächten der Finsternis beherrscht wird. Welches Elend herrscht daher auch in so genannten christlichen Ländern?


„Während Gott die Erde mit seinen Gaben versehen und ihre Speicher mit allem, was das Leben angenehm macht, angefüllt hat, finden sich allenthalben Not und Elend. Eine freigebige Vorsehung hat den Händen seiner menschlichen Werkzeuge all das im Überfluss überlassen, was die Nöte aller stillen könnte; aber die Haushalter Gottes sind untreu. In einer vorgeblich christlichen Welt wird so viel für übertriebenen Aufwand ausgegeben, dass man damit die Bedürfnisse aller Hungrigen befriedigen und die Nackten kleiden könnte. Viele, die den Namen Christi angenommen haben, vergeuden ihr Geld für selbstsüchtige Vergnügungen, für die Befriedigung ihrer Esslust, für starke Getränke und kostbare Naschereien, für verschwenderisch ausgestattete Häuser und für teure Möbel und Kleidung, während sie den leidenden Menschen kaum einen mitleidsvollen Blick oder ein mitfühlendes Wort gönnen. 
Welch ein Elend besteht gerade in unsern so genannten christlichen Ländern! Denkt an die Lage der Armen in unsern großen Städten! In diesen Städten gibt es Menschenmassen, auf die nicht so viel Sorgfalt verwendet wird wie auf das Vieh. Es gibt Tausende unglücklicher Kinder, die zerlumpt und halbverhungert sind und denen Laster und Ruchlosigkeit auf den Gesichtern geschrieben stehen.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 275.

b. Gott möchte, dass wir der Welt den Weg des Heils lehren. Welche Segnungen sollen wir der Welt außerdem noch weitergeben? Jesaja 58, 7; Jakobus 1, 27.

„Einige meinen, dass das von ihnen für dieses Werk gespendete Geld alles ist, was man von ihnen fordern kann; das aber ist ein Irrtum. Geldspenden können den persönlichen Dienst nicht ersetzen. Zwar ist es recht, wenn wir unsre Mittel hingeben. Noch viele sollten das tun; aber Kraft und Gelegenheit entsprechend wird von allen ein persönlicher Einsatz gefordert. 
Das Werk, die Bedürftigen, Unterdrückten, Leidenden und Hilflosen zu gewinnen, ist die Arbeit, die jede Gemeinde, die an die gegenwärtige Wahrheit glaubt, schon lange getan haben sollte.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 276.
„Die Engel des Himmels warten darauf, dass Menschen mit ihnen zusammenarbeiten, die Grundsätze der Wahrheit praktisch durchzuführen. Gerade durch unsere Sanatorien und ähnliche Einrichtungen soll viel in dieser Weise getan werden.“ – Zeugnisse, Band 7, S. 61.

Dienstag 28. Oktober

3. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“

a. Welche Art der Selbstaufopferung stellt den Charakter Gottes treffend dar? Galater 6, 9. 10; Römer 12, 20.


„Wir sollen das zarte Mitgefühl des Samariters an den Tag legen, wenn wir für die leiblichen Nöte sorgen, Hungrige sättigen, Arme, die aus ihren Wohnungen gewiesen wurden, bei uns aufnehmen und jeden Tag von Gott Gnade und Stärke nehmen, die uns befähigen, in die Tiefen des menschlichen Elends vorzudringen und denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 276.
„Diese Lehre [aus dem Gleichnis des Samariters] ist für uns heute ebenso nötig, wie sie damals zur Zeit Jesu nötig war. Selbstsucht und starres Formenwesen haben das wärmende Feuer der Liebe fast ausgelöscht und die Tugenden vertrieben, die den christlichen Charakter auszeichnen. Viele, die Christi Namen tragen, haben vergessen, dass Christen Christus darstellen sollen. Wer nicht durch Liebe und Hingabe für das Wohl des Nächsten wirkt – in der Familie, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde oder wo immer wir sein mögen –, ist kein Christ, ganz gleich, welchen Glaubens er auch sei.“ – Das Leben Jesu, S. 497.

b. Wie können wir das religiöse Interesse unserer Nachbarn am besten wecken? 2. Thessalonicher 3, 13.

„Jedes Gemeindeglied sollte es für seine besondere Pflicht halten, für die Nachbarn zu wirken. Sinnt darüber nach, wie ihr denen am besten helfen könnt, die von religiösen Dingen nichts wissen wollen. Besucht ihr Freunde und Nachbarn, so nehmt Anteil an ihrem geistlichen und leiblichen Wohlergehen. Stellt Christus als den sündenvergebenden Heiland dar. Ladet eure Nachbarn zu euch ins Haus ein und lest ihnen aus dem kostbaren Worte Gottes und den Büchern vor, die seine Wahrheiten erläutern. Das, verbunden mit einfachen Liedern und inbrünstigen Gebeten, wird ihre Herzen rühren. Lasst die Gemeindeglieder sich auf die Verrichtung dieses Werkes vorbereiten. Das ist geradeso wichtig wie die Rettung von Seelen, die sich in fremden Ländern in Finsternis befinden. Während einige eine Last für die Seelen in der Fremde fühlen, sollen die vielen in der Heimat eine Bürde für die kostbaren Seelen in ihrer Nähe verspüren und eifrig für deren Rettung wirken!“ – Zeugnisse, Band 6, S. 276. 277.

Mittwoch 29. Oktober

4. Ein besonderer Segen für die Barmherzigen

a. Wie viele Klassen von Menschen wird es geben, wenn Christus in seiner Herrlichkeit wiederkommt? Was wird er zu denen „auf seiner Rechten“ sagen? Matthäus 25, 34-36.

„Vielleicht haben jene, denen Christi Lob im Gericht gilt, nur geringe theologische Kenntnisse, sie haben jedoch seine Grundsätze ausgelebt. Durch den Einfluss des Heiligen Geistes wurden sie ihrer Umgebung zum Segen. Sogar unter den Heiden befinden sich Menschen, die den Geist der Güte offenbaren. Noch ehe sie das Wort des Lebens zu hören bekamen, haben sie den Missionaren Freundschaft erwiesen und ihnen oft sogar unter Lebensgefahr geholfen. Manche Heiden dienen Gott unwissentlich. Niemals wurde ihnen sein Licht durch menschliche Vermittler überbracht. Trotzdem werden sie nicht verlorengehen. Zwar kannten sie das geschriebene Gebot Gottes nicht, sie vernahmen aber seine Stimme in der Natur und taten, was das Gesetz fordert. Ihre Werke bekundeten, dass der Heilige Geist ihre Herzen berührt hatte, und Gott anerkennt sie als seine Kinder. 
Wie überrascht und beglückt werden die Demütigen unter den Völkern und Heiden dereinst aus dem Munde des Heilandes die Worte vernehmen: ‚Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.‘ (Matthäus 25, 40.) Welche Freude wird das Herz der unendlichen Liebe erfüllen, wenn seine Nachfolger bei seinen Lobesworten überrascht und voller Freude zu ihm aufschauen werden! …
[Christus] setzte sich jedem Menschenkind gleich. Damit wir Glieder der himmlischen Familie würden, wurde er Teil der irdischen Familie. Als Menschensohn wurde er jedem Sohn und jeder Tochter Adams zum Bruder.“ – Das Leben Jesu, S. 636.

b. Warum sollen wir allen Sündern gegenüber barmherzig sein? Matthäus 25, 37-40.

„Seine Nachfolger sollen sich nicht als losgelöst von der sie umgebenden untergehenden Welt betrachten, sondern als Teil der großen menschlichen Familie. In den Augen Gottes sind sie sowohl Brüder der Sünder als auch Brüder der Heiligen. Christi Liebe umschließt alle gefallenen, irrenden und sündigen Menschen. Deshalb betrachtet er jede Tat der Güte, jeden Akt der Barmherzigkeit, jedes Aufhelfen einer gefallenen Seele so, als wäre es für ihn getan.“ – Das Leben Jesu, S. 636. 637.

Donnerstag 30. Oktober

5. Lasst uns selbstlose Arbeiter sein!

a. Wie ermahnt uns der Apostel Paulus, mit den himmlischen Engeln in ihrem Dienst für die Sünder zusammenzuwirken? Hebräer 13, 1. 2.


„Wenn du einem der Notleidenden und Betrübten Christi die Tür öffnest, heißt du damit unsichtbare Engel willkommen. Du lädst dir die Gesellschaft himmlischer Wesen ins Haus, und sie verbreiten eine geheiligte Atmosphäre der Freude und des Friedens. Sie kommen mit einem Lobpreis auf den Lippen, und im Himmel ertönt Antwort. Jede Tat der Barmherzigkeit lässt dort Musik erklingen. Der Vater auf seinem Thron sieht in den selbstlosen Dienern seinen größten Schatz.“ – Das Leben Jesu, S. 637.
„Viele halten es für eine besondere Ehre, die Stätten des irdischen Lebens Jesu aufzusuchen, seinen Wegen nachzugehen, über den See zu blicken, an dessen Ufern er gelehrt hatte, oder auf den Bergen und in den Tälern zu weilen, auf denen so oft seine Blicke geruht hatten. Wir brauchen jedoch nicht erst nach Nazareth, Kapernaum oder Bethanien zu gehen, wenn wir in seinen Fußtapfen wandeln wollen. Wir finden seine Gegenwart am Lager der Kranken, in den Hütten der Armut, in den belebten Straßen der Großstädte und überall dort, wo Menschenherzen des Trostes bedürfen. Wenn wir Jesus in dem nacheifern, was er auf Erden tat, dann folgen wir seinen Fußspuren.“ – Das Leben Jesu, S. 638. 639.
„In allen Menschen, die um meines Namens willen leiden müssen, könnt ihr mich persönlich erkennen, so etwa sagte er. Wer mir dienen will, wende sich hilfreich ihnen zu. Damit bezeugt ihr, dass ihr meine Jünger seid.“ – Das Leben Jesu, S. 636.

Freitag 31. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche Verpflichtung ist in den Worten „Selig sind die Barmherzigen“ mit inbegriffen?
2. Beschreibe, wie weit wahre Evangelisation reicht.
3. Welche Art von Selbstaufopferung stellt den Charakter Christi wirklich dar?
4. Wie können wir das religiöse Interesse unserer Nachbarn am besten wecken?
5. Was wird Christus zur Menge zu seiner Rechten sagen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt?

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