Persönlicher Dienst „Wer ist denn mein Nächster?“ (Lukas 10, 29.) „[Christus] zeigte, dass unser Nächster nicht nur der ist, der zu unserer Gemeinde oder zu unserem Glauben gehört, und dass es auch nicht auf Rasse, Hautfarbe oder Gesellschaftsklasse ankommt; der Nächste ist jeder Mensch, der unsere Hilfe braucht.“ – Christi Gleichnisse, S. 272. Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 492-498. Sonntag 9. November 1. Eine wahre Begebenheit a. Was geschah mit einem Mann, als er auf einem Weg ging, an dem es viele Räuber gab? Lukas 10, 30. „Die von Jerusalem nach Jericho reisten, mussten durch einen Teil der Wüste von Judäa ziehen. Die Straße führte einen einsamen, felsigen Hohlweg hinunter, wo Banditen ihr Unwesen trieben und sich schon oft Gewalttaten abgespielt hatten.“ – Das Leben Jesu, S. 494. b. Was tat der Priester, als er des Weges kam? Lukas 10, 31. c. Was tat der Levit? Lukas 10, 32. „Beide Männer [der Priester und der Levit] bekleideten ein geistliches Amt und behaupteten, Ausleger der Schrift zu sein. Sie waren besonders erwählt, dem Volk gegenüber als Stellvertreter Gottes aufzutreten. Sie sollten mitfühlen ‚mit denen, die da unwissend sind und irren‘ (Hebräer 5, 2), damit diese die unermesslich große Liebe Gottes zur Menschheit erkennten.“ – Das Leben Jesu, S. 494. Montag 10. November 2. Der richtige Grundsatz vorgelebt a. Was tat der Samariter, als er den Leidenden sah? Lukas 10, 33. 34. „Auf seiner Reise kam ein Samariter dahin, wo der Leidende war und als er ihn sah, hatte er Mitleid mit ihm. Er fragte nicht, ob der Fremde ein Jude oder ein Heide war. Falls er ein Jude war und die Situation anders herum gewesen wäre, das wusste der Samariter ganz genau, würde der Mann ihm ins Gesicht spucken und an ihm mit Verachtung vorübergehen. Deshalb zögerte er aber nicht, Er beachtete gar nicht, dass er selbst in Gefahr geriet, Opfer einer Gewalttat zu werden, wenn er an diesem Ort verweilen würde. Es genügte ihm, dass da vor ihm ein menschliches Wesen war, das ein Bedürfnis hatte und litt. Er legte sein eigenes Gewand ab und bedeckte ihn mit demselben. Das Öl und der Wein, die er für seine eigene Reise dabei hatte, gebrauchte er, um den verwundeten Mann zu heilen und zu erfrischen. Er hob ihn auf sein eigenes Tier und ging mit gleichmäßigen Schritten langsam voran, damit der Fremde nicht geschüttelt würde und noch mehr Schmerzen erlitt.“ – Das Leben Jesu, S. 496. b. Was tat der Samariter außerdem noch? Lukas 10, 34 (zweiter Teil). 35. „[Der Samariter] brachte [den verwundeten Reisenden] zu einer Herberge und sorgte für ihn die ganze Nacht über, indem er ihn zärtlich beobachtete. Als es dem Kranken am Morgen besser ging, wagte der Samariter, sich auf den Weg zu machen. Zuvor jedoch übergab er ihn der Fürsorge des Gastwirts. Er zahlte alle Kosten und hinterlegte das Geld für die weitere Pflege. Selbst damit war er noch nicht zufrieden, er traf Vorsorge für alle weiteren Bedürfnisse.“ – Das Leben Jesu, S. 496. c. Welche Frage stellte Jesus dem Schriftgelehrten am Ende? Wie wurde dieser dazu gebracht, seine eigene Frage zu beantworten? Lukas 10, 36. 37. „Der Samariter erfüllte das Gesetz: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Er erwies sich damit als gerechter denn seine Verächter… Darin stellt er Christus dar… Als wir zerschlagen und am Sterben waren, erbarmte er sich unser, ging nicht an uns vorüber, um uns hilf- und hoffnungslos dem Verderben zu überlassen. Er… machte unsere menschliche Sache zu der seinen. Ja, er starb sogar, um seine Feinde zu retten, und betete für seine Mörder.“ – Christi Gleichnisse, S. 276. Dienstag 11. November 3. Unseren Nächsten erkennen a. Welches Gebot ist zu einem wichtigen Grundsatz des Christentums geworden? Lukas 10, 37 (zweiter Teil). „Die göttliche Wahrheit übt nur geringen Einfluss auf die Welt aus; dabei könnte sie durch unser Tun und Lassen zu einer großen Macht werden. Bloßes Bekennen zu einer Glaubenslehre findet sich häufig, hat aber kaum ein Gewicht. Wenn wir behaupten, Nachfolger Christi zu sein und jeder Wahrheit des Wortes Gottes zustimmen, so nützt das unserem Nächsten überhaupt nichts, falls unser Glaube sich nicht im Alltag bewährt. Unser Bekenntnis mag hoch wie der Himmel sein: es rettet weder uns noch unsere Mitmenschen, wenn wir nicht wahrhaft Christen sind. Ein rechtes Beispiel ist der Welt mehr nütze als alles bloße Bekennen. Selbstsüchtiges Handeln kann der Sache Christi in keiner Weise dienen; denn er hat die Sache der Unterdrückten und Armen zu der Seinen gemacht. In den Herzen seiner vorgeblichen Nachfolger herrscht Mangel an der erbarmenden Liebe Jesu, einer Liebe zu denen, die er für wert genug hielt, sein Leben zu ihrem Heil dahinzugeben. Diese Menschen sind ungleich wertvoller als irgendeine andere Gabe, die wir Gott bringen können.“ – Christi Gleichnisse, S. 277. b. Welche Versöhnung erreicht das Kreuz Christi unter Rassen, Nationalitäten und sozialen Schichten? Epheser 2, 13-16. „Ein Herz, in dem Christus wohnt, kann nicht ohne Liebe sein. Wenn wir Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat, dann lieben wir auch alle, für die Christus starb. Wir können nicht Gott nahekommen, ohne zugleich auch den Menschen nahezukommen; denn in ihm, der auf dem Throne des Weltalls sitzt, sind Gottheit und Menschheit vereint. Sind wir mit Christus verbunden, so sind wir auch mit unseren Mitmenschen verbunden durch die goldene Kette der Liebe… Vor Gott gibt es keinen Unterschied der Nationalität, Rasse oder Gesellschaftsklasse. Er ist der Schöpfer aller Menschen. Sie alle bilden ja durch die Schöpfung und durch die Erlösung eine einzige Familie. Christus kam, um jede Scheidewand niederzuwerfen… Trotz aller unterschiedlichen Glaubensauffassungen muss der Hilferuf jedes leidenden Menschen gehört und befolgt werden. Wo es um des Glaubens willen zu einer Verbitterung gekommen ist, kann persönlicher Einsatz viel Gutes wirken. Liebendes Dienen vermag Vorurteile niederzubrechen und Seelen für Gott zu gewinnen.“ – Christi Gleichnisse, S. 278. 279. Mittwoch 12. November 4. „Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch“ a. Wie finden wir im Werk Christi Grund zur Freude und zur Traurigkeit? Römer 12, 15. „Wir müssen einen Blick für die Sorgen, Schwierigkeiten und Nöte der anderen haben und überhaupt an den Freuden und Leiden von reich und arm, hoch und niedrig Anteil nehmen. ‚Umsonst habt ihr's empfangen‘, spricht Christus, ‚umsonst gebt es auch.‘ (Matthäus 10, 8.) Überall in unserer Nachbarschaft gibt es arme, geplagte Menschen, die Worte des Mitleids und hilfreiche Taten brauchen. Da sind Witwen, die auf Güte und Beistand warten, und Waisen, die Christus seinen Nachfolgern als ein Vermächtnis von Gott anvertraut hat. Manchmal kümmert sich niemand um sie. So zerlumpt, ungebildet und unansehnlich sie auch sein mögen, sie sind doch Gottes Eigentum, sind teuer erkauft und in seinen Augen nicht weniger kostbar als wir. Auch sie gehören zu Gottes großer Familie, und die Christen sind als Haushalter für sie verantwortlich. Gott sagt, er werde ihre Seelen von unserer Hand fordern.“ – Christi Gleichnisse, S. 279. b. Wie können wir viele Menschen erreichen, wenn Worte nicht ausreichen? Jakobus 2, 15. 16. „Die Sünde ist das größte aller Übel; schon deshalb muss es unsere Aufgabe sein, den Sündern beizustehen… Viele verheimlichen ihren Seelenhunger; ihnen brächte ein freundliches Wort oder eine gute Tat als Zeichen dafür, dass sie nicht vergessen sind, große Erleichterung… Abertausende sind so tief in Sünde versunken, dass sie den Sinn für das Ewige völlig verloren und ihre Gottähnlichkeit eingebüßt haben, ja, sie wissen kaum, dass auch für sie die Möglichkeit der Errettung besteht. Sie glauben weder an Gott noch schenken sie Menschen Vertrauen. Viele von ihnen sprechen nur auf uneigennützige Taten und Güte an… Wenn sie schließlich den Erfolg solch selbstloser Liebe sehen, wird es ihnen leichter fallen, an die Liebe Christi zu glauben. Viele irren aber auch umher und fühlen dabei ihre Schande und Torheit ganz genau. Sie starren immer nur auf ihre Verfehlungen und werden allmählich zur Verzweiflung getrieben. Auch um solche Menschen müssen wir uns kümmern. Wer gegen den Strom schwimmen muss, wird von der ganzen Gewalt des Wassers zurückgetrieben. Reich du ihm deine helfende Hand, wie Jesus es tat, als Petrus versank. Sprich hoffnungsvolle Worte zu ihm, die sein Vertrauen stärken und seine Liebe wecken.“ – Christi Gleichnisse, S. 280. 281. Donnerstag 13. November 5. Positive Resultate bewirken a. Wie können wir sündenkranken Menschen dabei helfen, Frieden mit Gott zu erlangen? Jesaja 27, 5. „Dein geistlich kranker Bruder braucht dich, so wie du einst die Liebe eines Bruders gebraucht hast. Er ist auf die Erfahrung eines Menschen angewiesen, der einst genauso schwach wie er gewesen ist und ihm daher Verständnis und Hilfe gewähren kann. Gerade das Bewusstsein unserer eigenen Schwäche muss uns anspornen, anderen zu helfen… Gemeinschaft mit Christus, persönliche Verbindung zum lebendigen Heiland rüsten Herz, Seele und Sinn mit der Kraft aus, über die niederen Instinkte zu triumphieren. Erzähl dem irrenden Wanderer, dass ihn die Hand des Allmächtigen aufrecht halten will und dass Christus in seiner unendlichen Menschenliebe mit ihm fühlt.“ – Christi Gleichnisse, S. 281. b. Wie wirkt sich unser persönlicher Dienst an leidenden Menschen auf unsere Vorbereitung auf das Reich Gottes aus? Daniel 12, 3; Sacharja 3, 7. „Von deiner Treue bei dieser Arbeit hängt nicht nur das Wohlergehen anderer, sondern dein eigenes ewiges Schicksal ab. Christus möchte alle, die es wollen, zur Gemeinschaft mit sich erheben, so dass sie eins mit ihm werden, wie er eins mit dem Vater ist… Er möchte in uns seine Charaktereigenschaften reifen lassen: Mitleid, Güte und Liebe. Nehmen wir seinen Dienst an, so treten wir in seine Schule ein, die uns für die himmlischen Wohnungen vorbereitet.“ – Christi Gleichnisse, S. 281. 282. Freitag 14. November Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Welche Handlungen des Samariters offenbarten einen christlichen Geist? 2. Was erkannte der Schriftgelehrte, der zu Christus gekommen war, letztendlich? 3. Worin unterscheidet sich das Christentum von den anderen Weltreligionen? 4. Beschreibe, welche Predigt auf Ungläubige die größte Wirkung hat. 5. Nenne die Hauptelemente, die Menschen zu Christus ziehen. |