4. Lektion Sabbat, den 22. Oktober 2016


Die Fürsorge des Schöpfers

„[Der Diener Gottes] wird nicht matt werden noch verzagen, bis dass er auf Erden das Recht anrichte; und die Inseln werden auf sein Gesetz warten.“ (Jesaja 42, 4.)

„Im Studium des Wortes Gottes werden wir sehen, dass wir nicht mit unserer Schwachheit und unseren Zweifeln allein gelassen werden und dass es keinen Grund gibt, in Verzweiflung zu verfallen. Sprecht vom Glauben, übt den Glauben. Hegt den Glauben, der durch die Liebe wirkt und die Seele reinigt.“ – The Review and Herald, 19. Mai 1896.

Zum Lesen empfohlen: In den Fußspuren des großen Arztes, S. 31-45.

Sonntag 16. Oktober

1. Ein Beispiel für uns

a. Worauf möchte Gott der Vater unser aller Blicke lenken? Warum? Jesaja 42, 1.


„Jesus war der Quell heilsamer Gnade für die Welt, und auch während der Zeit seiner Zurückgezogenheit in Nazareth gingen von seinem Leben Ströme des Mitgefühls und der Zärtlichkeit aus. Die Betagten und Bekümmerten, die Schuldbeladenen, die fröhlich-harmlosen Kinder, die schwache Kreatur in den Hainen und die geduldigen Lasttiere, sie alle wurden glücklicher durch seine Gegenwart. Er, dessen Machtwort die Welten trug, beugte sich herab, einem verwundeten Vöglein zu helfen. Es gab nichts, was nicht seiner Beachtung wert oder seines Dienstes würdig gewesen wäre. 
Während Jesus so an Weisheit und körperlicher Größe zunahm, nahm er auch zu an Gnade bei Gott und den Menschen. … Die Atmosphäre von Hoffnung und Mut, die ihn umgab, ließ ihn in jedem Heim zum Segen werden. …
Er lebte, seinen Vater im Getriebe des Alltags zu erfreuen, ihn zu ehren und zu verherrlichen. Er begann seine Aufgabe damit, dass er dem Stande des kleinen Handwerkers, der sich schwer für sein tägliches Brot abmühen muss, besondere Weihe verlieh. Er diente Gott geradeso gut, wenn er an der Hobelbank schaffte, als wenn er unter der Volksmenge Wunder wirkte. Welches junge Menschenkind nach dem Beispiel Jesu treu und gehorsam den Pflichten seiner einfachen Häuslichkeit nachkommt, darf daher auch jenes Zeugnis für sich in Anspruch nehmen …: ‚Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat‘ (Jesaja 42, 1.)“ – Das Leben Jesu, S. 57.

Montag 17. Oktober

2. Der einzigartige Meisterlehrer

a. Was bedeutet die Weissagung Jesajas über die Stimme Jesu? Jesaja 42, 2.


„Die Stimme Christi wurde nicht auf der Straße gehört, wo sie sich laut mit denen stritt, die seinen Lehren widersprachen. Auch hörte man seine Stimme nicht auf der Straße im Gebet mit seinem Vater, so dass andere ihn hören konnten. Seine Stimme hörte man nicht in übermäßiger Heiterkeit. Sie erschallte nicht, um sich selbst zu erhöhen und von Menschen Ansehen und Schmeicheleien zu gewinnen. Wenn er lehrte, entfernte er sich mit seinen Jünger vom Lärm und von der Verwirrung der geschäftigen Stadt und zog sich an einen Ort zurück, der den Lehren der Demut, Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit entsprach, die er ihnen beibringen wollte. Er mied menschliches Lob und zog dem Lärm und der Verwirrung des sterblichen Lebens das Alleinsein und die Ruhe vor. Oftmals hörte man seine Stimme im inbrünstigen Flehen zum Vater, aber dafür wählte er den einsamen Berg und verbrachte oftmals ganze Nächte im Gebet um Kraft, um ihn für die kommenden Versuchungen zu stärken und das wichtige Werk verrichten zu lassen, das er für die Erlösung des Menschen tun sollte. Seine aufrichtigen Bitten mischten sich mit lauten Rufen und Tränen. Trotz der Seelenqual in der Nacht hörte seine Arbeit am Tag nicht auf. Am Morgen fuhr er ruhig mit seinem Werk der Gnade und des uneigennützigen Wohlwollens fort.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 30. 31.
„Der Erlöser sollte sich in deutlichem Gegensatz zu den Lehrern seiner Zeit unter den Menschen verhalten. In seinem Leben würde man nie Zeuge eines lärmenden Wortstreits, eines auffälligen Gottesdienstes oder eines Haschens nach Beifall sein. Der Messias sollte in Gott geborgen sein, und Gott sollte sich im Wesen seines Sohnes offenbaren.“ – Propheten und Könige, S. 489.

b. Was sagten diejenigen, die Jesu Worte hörten, von seiner Art zu reden? Johannes 7, 46.

„Jesus ist unser Beispiel. Seine Stimme war musikalisch und erhob sich niemals in hohem, schrillem Ton, wenn er zu den Menschen sprach. Er sprach nicht so schnell, dass seine Worte zusammengedrängt waren und es schwer fiel, ihn zu verstehen. Jedes Wort wurde klar ausgesprochen.“ – The Review and Herald, 5. März 1895.
„Die Jünger [in der oberen Kammer] blickten auf seine grausam durchbohrten Hände und Füße. Sie erkannten auch seine Stimme, die ihnen wie keine andere in Erinnerung geblieben war.“ – Das Leben Jesu, S. 805.

Dienstag 18. Oktober

3. Andere erreichen

a. Was weissagte Jesaja noch über Jesus? Jesaja 42, 3. Was beinhaltete das Werk des Herrn? Johannes 10, 16; Matthäus 12, 20. 21.


„Die Gemeinde ist nicht richtig angeleitet worden, außerhalb der eigenen Reihen zu wirken. Wenn jedes Gemeindeglied in jedem Land, das den Anspruch auf fortschrittliches Licht betreffs der Wahrheit erhebt, mit Herz, Seele und Stimme gewirkt hätte, Seelen für die Wahrheit zu gewinnen, wären viele, die nicht zur Gemeinde gehören, erleuchtet worden, und viel mehr Licht würde dann in die Gemeinde gebracht worden sein. Es ist allgemein so, dass die Gemeindeglieder viel zu wenig für Seelen tun, die sich außerhalb der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten befinden und des Lichts bedürfen. … Der Herr hat jeder Seele eine Pflicht zugewiesen. Im Gericht wird niemand eine Entschuldigung vorbringen können, der es versäumte, seine Pflicht zu tun.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 107.
„Dem Herzen Christi war das bloße Vorhandensein von Not ein Hilferuf. Die Armen, Kranken, Einsamen, Ausgeschlossenen, Entmutigten und Verzweifelten fanden in ihm einen mitleidsvollen Heiland und mächtigen Heiler. … Christus machte die Interessen der leidenden Menschheit zu seinen eigenen. Er sagt uns, dass wir alles, was wir zum Lindern von Leiden eines anderen tun, für ihn tun.“ – Medical Ministry, S. 121.

b. Aus welchem Grund kam Jesus auf diese Welt? Johannes 3, 17. Wodurch zeigt sich seine Geduld mit Sündern?

„Judas [war], als er sich den Jüngern anschloss, nicht empfindungslos gegenüber dem göttlichen Charakter des Heilandes. Er fühlte den Einfluss jener Macht, welche die Seelen zu Christus zog. Der Heiland, der nicht gekommen war, das zerstoßene Rohr zu zerbrechen und den glimmenden Docht auszulöschen, wollte auch diese Seele nicht zurückweisen, solange noch ein Verlangen nach Licht in ihr vorhanden war. Jesus kannte das Herz des Judas; er kannte die Tiefen der Bosheit, in denen dieser versinken musste, wenn er sich nicht durch die Gnade Gottes befreien ließ. Mit der Aufnahme in Jesu Jüngerkreis bekam Judas Gelegenheit, durch das tägliche Zusammensein mit dem Heiland dessen uneigennützige Liebe kennenzulernen. Öffnete er Jesus sein Herz, dann würde die göttliche Gnade den Dämon der Selbstsucht daraus verbannen, und Judas könnte ein Bürger im Reiche Gottes werden.“ – Das Leben Jesu, S. 282.
„[Jesus] sorgte sich um [Judas‘] Seele, für die er die gleiche Bürde auf sich lasten fühlte wie für Jerusalem, als er über die zum Untergang verurteilte Stadt weinte. Sein Herz rief: ‚Wie könnte ich dich aufgeben!‘ Auch Judas spürte die bezwingende Macht dieser Liebe.“ – Das Leben Jesu, S. 644.

Mittwoch 19. Oktober

4. Ein unermüdlicher Helfer

a. Wie war Jesu Einstellung gegenüber schwierigen Situationen, und wie kann uns dieses Beispiel helfen? Jesaja 42, 4.


„Jesus drang in die Tiefe menschlicher Not vor, um den Menschen – von Verdorbenheit befleckt, von Lastern erniedrigt, von Sünde entstellt und im Abfall mit Satan vereint – emporzuheben und ihn auf seinen Thron zu setzen. Es steht aber von ihm geschrieben: ‚Er wird nicht matt werden noch verzagen‘. So folgte er dem Weg der Selbstverleugnung und Selbstaufopferung und gab uns ein Beispiel, damit wir in seinen Fußstapfen folgen können. Wir sollen wirken, wie Jesus es tat, unser eigenes Vergnügen aufgeben, uns von Satans Verlockungen abwenden, Bequemlichkeit verachten und Selbstsucht verabscheuen, die Verlorenen suchen und retten, um Seelen von der Finsternis zum Licht und das Licht der Liebe Gottes zu bringen. Uns wurde aufgetragen, auszugehen und das Evangelium jeder Kreatur zu predigen. Wir müssen den Verlorenen die Botschaft bringen, dass Christus ihre Sünden vergeben, ihre Natur erneuern und ihre Seele mit den Kleidern seiner Gerechtigkeit antun kann. Auch kann er den Sünder zur Besinnung bringen und ihn lehren und darauf vorbereiten, ein Mitarbeiter Gottes zu sein.“ – Fundamentals of Christian Edcuation, S. 199

b. Welche Verheißung erhalten alle, die sich bemühen, in ihrem Umfeld für Gott zu wirken? Jesaja 40, 30. 31.

„Wunderbar sind die Möglichkeiten der Jugend, die Verheißungen des Wortes Gottes zu ergreifen. Der menschliche Verstand kann die geistlichen Höhen kaum erfassen, die wir erreichen können, wenn wir zu Teilhabern der göttlichen Natur werden. Wenn die Jugendlichen täglich ihre Fehler korrigieren und Siege erringen, werden sie zu weisen, starken Männern und Frauen in Christo aufwachsen. …
Wer auf den Herrn harrt, wird stark sein in seiner Kraft – stark genug, um auch unter großem Druck standzuhalten. Trotzdem wird er sich auch leicht auf die Seite von Gnade und Mitleid ziehen lassen, denn das ist die Seite Christi. Wenn die Seele Gott untertan ist, ist sie bereit, den Willen Gottes zu tun. Fleißig und demütig trachtet sie danach, seinen Willen zu erkennen. Sie nimmt Zurechtweisung an und wagt es nicht, ihrem eigenen eitlen Urteil zu folgen. Sie kommuniziert mit Gott, und dieses Gespräch findet im Himmel statt.
Wenn er mit dem unvergänglichen Gott verbunden ist, wird der Mensch zum Teilhaber der göttlichen Natur. Die Angriffe des Bösen haben keinen Erfolg, denn er ist mit dem Kleid der Gerechtigkeit Christi gekleidet.“ – My Life Today, S. 277.

Donnerstag 20. Oktober

5. Welch mächtigem Gott wir dienen!

a. Was sagt uns Jesaja über die Macht Gottes? Jesaja 40, 26-29.


„Im Gesang der Vögel, im Rauschen der Bäume, im Plätschern der Wellen können wir noch die Stimme dessen hören, der mit Adam in der Kühle des Tages redete. Indem wir die Kraft Gottes in der Natur wahrnehmen, finden wir reichen Trost; denn das Wort, das alle Dinge schuf, gibt auch unserer Seele Leben. Er, ‚der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.‘ (2. Korinther 4, 6.)“ – Das Leben Jesu, S. 269.
„Auch die Sterne haben eine frohe Botschaft für einen jeden Menschen. In den Stunden, die uns alle heimsuchen, wenn das Herz matt ist und von der Versuchung hart bedrängt wird, wenn die Hindernisse unüberwindlich, die Ziele des Lebens unerreichbar scheinen und seine schönen Versprechungen sich als Sodomsäpfel erweisen was könnte da so viel Mut und Standhaftigkeit verleihen wie die Botschaft, die wir nach Gottes Geheiß den Sternen in ihrer unbeirrbaren Bahn ablauschen sollen?“ – Erziehung, S. 105.

b. Worauf werden unsere Gedanken gerichtet werden, wenn wir die Macht Gottes betrachten? 1. Samuel 12, 24; Markus 5, 19; Psalm 31, 20.

„Der Baum in der Wüste ist ein Sinnbild dafür, was nach Gottes Willen das Leben seiner Kinder für diese Welt bedeuten soll. Sie sollen müde Seelen, die voller Unruhe und in der Wüstenei der Sünde am Rande des Verderbens sind, zu dem lebendigen Wasser führen.“ – Erziehung, S. 106.

Freitag 21. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie können Christen – einschließlich der Jugend – Jesaja 42, 1 in ihrem täglichen Leben erfüllen?
2. Was machte den Lehrstil Christi so ungewöhnlich in dieser Welt?
3. Wie können wir dem Beispiel Christi folgen und denen helfen, die sich außerhalb der Gemeinde befinden?
4. Was werden wir jeden Tag tun, wenn wir an Weisheit zunehmen?
5. Was können wir von den Sternen lernen?

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