11. Lektion Sabbat, den 15. Dezember 2018


Die Erfahrung des Frühregens

„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1, 8.)

„Der Heilige Geist ruhte in besonderem Maße auf den Jüngern, die Zeugen von der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn – wichtige Wahrheiten, welche die Hoffnung Israels sein sollten – gewesen waren.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 187.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 37-47.

Sonntag 9. Dezember

1. Ein neuer Abschnitt im Leben der Jünger

a. Beschreibe die Einstellung der Gläubigen nach der Himmelfahrt Christi. Apostelgeschichte 1, 12; Lukas 24, 50-53.

„Als die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurückkehrten, suchten die Menschen in ihren Gesichtern Spuren des Kummers, der Verwirrung und der Niedergeschlagenheit; aber sie entdeckten nur Fröhlichkeit und Siegesfreude. Die Jünger klagten nicht über enttäuschte Hoffnungen. Sie hatten ja den auferstandenen Heiland gesehen, und die Worte seiner Abschiedsverheißung klangen ihnen noch in den Ohren.“ – Das Wirken der Apostel, S. 37.

b. Worauf warteten sie von ganzem Herzen? Wie lange sollten sie in Jerusalem bleiben? Apostelgeschichte 1, 4. 5.

„Gehorsam dem Befehl Christi warteten sie in Jerusalem auf die Verheißung des Vaters: auf die Ausgießung des Heiligen Geistes. Sie warteten nicht untätig. Nach dem biblischen Bericht waren sie ‚allewege im Tempel und priesen Gott‘ (Lukas 24, 53). Sie kamen ferner zusammen, um in Jesu Namen dem Vater ihre Bitten vorzulegen. Sie wussten, dass sie einen Vertreter im Himmel, einen Fürsprecher am Throne Gottes hatten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 37.

Montag 10. Dezember

2. Die Wichtigkeit einer angemessenen Vorbereitung

a. Wie bereiteten sich die Jünger während dieser Wartezeit vor? Apostelgeschichte 1, 14.


„Die Jünger gehorchten ihrem Herrn und versammelten sich in Jerusalem, um auf die Erfüllung der Verheißung Gottes zu warten. Hier verbrachten sie zehn Tage gründlicher Herzenserforschung. Sie räumten alle Hindernisse aus dem Wege und schlossen sich in christlicher Gemeinschaft eng zusammen.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 24.
„Während die Jünger auf die Erfüllung der Verheißung warteten, demütigten sie sich in aufrichtiger Reue und bekannten ihren Unglauben. Da sie sich an die Worte erinnerten, die Christus vor seinem Tode zu ihnen gesprochen hatte, verstanden sie nun deren volle Bedeutung.“ – Das Wirken der Apostel, S. 38.

b. Was hindert uns oftmals daran, in der Gemeinde wahre Einigkeit zu haben? Sprüche 13, 10; 1. Johannes 2, 16.

„Fort mit aller Selbstzufriedenheit, jedem Egoismus und jedem Überlegenheitsgedanken! Wir müssen zu Jesu Füßen kommen und von ihm lernen, der sanftmütig und demütig ist.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 412.
„Wenn Stolz und Selbstsucht beiseitegelegt würden, würden die meisten Schwierigkeiten in fünf Minuten beseitigt sein.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 113.

c. Was geschah, als die Jünger die Anweisungen Jesu befolgten und all ihre Unstimmigkeiten beilegten? Apostelgeschichte 2, 1. 2.

„Der Geist kam in solcher Fülle auf die wartenden, betenden Jünger, dass er jedes Herz erfasste. Der Ewige offenbarte sich machtvoll seiner Gemeinde. Es schien, als sei diese Kraft jahrhundertelang zurückgehalten worden und als freute sich der Himmel nun, die Reichtümer der Gnadengaben des Geistes auf die Gemeinde ausschütten zu können. Unter dem Einfluss des Geistes vermischten sich Worte der Reue und des Bekennens mit Lobpreisungen für vergebene Sünden. Worte des Dankes und der Weissagung waren zu hören. Der Himmel neigte sich herab, um die Weisheit der unvergleichlichen, unbegreiflichen Liebe wahrzunehmen und anzubeten. Bewundernd riefen die Apostel: ‚Darin steht die Liebe!‘ (1. Johannes 4, 10.) Sie ergriffen die verliehene Gabe.“ – Das Wirken der Apostel, S. 39. 40.

Dienstag 11. Dezember

3. Eine göttliche Bestätigung

a. Welche besondere Fähigkeit erhielten die Jünger vom Herrn? Apostelgeschichte 2, 3. 4.


„In der Gestalt feuriger Zungen ruhte der Heilige Geist auf den Versammelten. Dies war ein Sinnbild der Gabe, die den Jüngern verliehen wurde und sie befähigte, fließend Sprachen zu sprechen, die sie vorher nicht gekannt hatten. Die Erscheinung des Feuers bezeichnete den glühenden Eifer, mit dem die Apostel arbeiten würden, und die Kraft, die ihr Werk begleiten sollte.“ – Das Wirken der Apostel, S. 40. 41.

b. Welches Wunder zeigte, dass sie von Gott geleitet wurden? Apostelgeschichte 2, 5-12.

„Unter den Anwesenden waren alle bekannten Sprachen vertreten. Diese Vielzahl von Sprachen hatte sich bei der Verkündigung des Evangeliums als ein großes Hindernis ausgewirkt. Deshalb glich Gott das Unvermögen der Apostel in wunderbarer Weise aus. Der Heilige Geist vollbrachte für sie, was sie Zeit ihres Lebens nicht erreicht hatten. Nun konnten sie die Wahrheiten des Evangeliums weithin verkündigen; denn sie redeten fehlerfrei in den Sprachen derer, auf die sich ihre Arbeit erstreckte. Diese wunderbare Gabe war der Welt gegenüber ein starker Beweis dafür, dass der Auftrag der Jünger das Siegel des Himmels trug. Von dieser Zeit an war die Sprache der Apostel rein, einfach und genau, ob sie sich nun ihrer Muttersprache oder einer fremden Sprache bedienten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 41.

c. Was sagt das Wort Gottes über „Zungen“? 1. Korinther 14, 27. 28. 33. Welches falsche Abbild dieser Gabe kann heute gefunden werden?

„Geistliche Übungen, angeblich auf Gaben gegründet, die der Herr der Gemeinde verordnet hätte, werden von einigen … Gläubigen abgehalten. Sie sprechen ein sinnloses Kauderwelsch, das sie die unbekannte Zunge heißen, die allerdings nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei Gott und dem ganzen Himmel unbekannt ist. Solche ‚Gaben‘ werden von Männern und Frauen hervorgebracht, deren Helfer der große Verführer ist. Fanatismus, religiöse Ekstase, falsches Zungenreden und geräuschvolle Gottesdienste sieht man als von Gott gesetzte Gnadengaben an. Hierin lassen sich manche täuschen. Die Früchte all dieser Erscheinungen sind nicht gut. ‚An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.‘ (Matthäus 7, 16.)“ – Zeugnisse, Band 1, S. 435.

Mittwoch 12. Dezember

4. Die Weissagung erfüllt sich

a. Was geschah, bevor die Jünger die Kraft des Heiligen Geistes erhielten? Wie war das von David prophezeit worden? Apostelgeschichte 2, 32-36; Psalm 110, 1.


„Christi Himmelfahrt war das Zeichen dafür, dass seine Nachfolger den verheißenen Segen empfangen sollten. Darauf sollten sie warten, ehe sie ihr Werk aufnahmen. Als Christus zu den Toren des Himmels eingegangen war, wurde ihm der Thron übergeben, wobei ihn die Engel anbeteten. Sobald diese feierliche Handlung beendet war, kam der Heilige Geist in reicher Fülle auf die Jünger herab. So wurde Christus in der Tat mit jener Klarheit verklärt, die er von Ewigkeit her beim Vater gehabt hatte. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten teilte der Himmel mit, dass die Einsetzung des Erlösers geschehen war. Er hatte den Heiligen Geist vom Himmel gesandt zum Zeichen, dass er nun als Priester und König alle Gewalt im Himmel und auf Erden erhalten habe und der Gesalbte über sein Volk sei.“ – Das Wirken der Apostel, S. 40.

b. Welche Wirkung hatte die lebendige Predigt des Petrus zu Pfingsten? Apostelgeschichte 2, 37.

„Einige Zuhörer der Apostel hatten selbst an der Verurteilung und Hinrichtung Christi mitgewirkt und eingestimmt in den Ruf des lärmenden Haufens, der seine Kreuzigung forderte. Als Jesus und Barabbas im Gerichtssaal vor ihnen standen und Pilatus fragte: ‚Welchen wollt ihr, dass ich euch losgebe? (Matthäus 27, 17), da schrien sie: ‚Nicht diesen, sondern Barabbas!‘ (Johannes 18, 40.) Daraufhin lieferte Pilatus ihnen Christus aus mit den Worten: ‚Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.‘ (Johannes 19, 6.) ‚Ich bin am Blut dieses Gerechten unschuldig.‘ Sie aber riefen: ‚Sein Blut über uns und über unsere Kinder!‘ (Matthäus 27, 24. 25; Menge.) 
Nun erfuhren sie von den Jüngern, dass sie Gottes Sohn gekreuzigt hatten. Priester und Oberste zitterten. Schuldgefühl und Angst ergriffen das Volk. ‚Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sprachen zu Petrus und zu den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?‘ (Apostelgeschichte 2, 37). Unter den Zuhörern befanden sich fromme, in ihrem Glauben aufrichtige Juden. Die Vollmacht, die aus den Worten des Redners sprach, überzeugte sie davon, dass Jesus wirklich der Messias war.“ – Das Wirken der Apostel, S. 44.

Donnerstag 13. Dezember

5. Wunderbare Ergebnisse

a. Wie antwortete Petrus auf die aufrichtigen Fragen der Menschenmenge? Apostelgeschichte 2, 38. 40.


„Tut Buße, bekehrt euch, war die Botschaft, die durch Johannes den Täufer in der Wüste erscholl. Die Botschaft Christi an sein Volk war: ‚Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.‘ (Lukas 13, 5.) Und die Apostel erhielten den Auftrag, überall zu predigen, dass sich die Menschen bekehren sollten.“ – Evangelisation, S. 176.

b. Welches überwältigende Ereignis erlebten die Jünger? Apostelgeschichte 2, 41.

„Zahllose Menschen, die vorher bei dem Gedanken gespottet hatten, dieser bescheidene Mann könne der Sohn Gottes sein, wurden bei dieser denkwürdigen Gelegenheit von der Wahrheit überzeugt und anerkannten Jesus als ihren Erlöser. Dreitausend Menschen wurden der Gemeinde hinzugefügt. Die Apostel sprachen in der Kraft des Heiligen Geistes. Keiner konnte ihren Worten widersprechen, weil sie von mächtigen Wundern bestätigt wurden, die sie durch die Ausgießung des Geistes Gottes vollbrachten.“ – Die Geschichte der Erlösung, S. 233.
„Aber der Heilige Geist sandte diese Argumente mit göttlicher Kraft in ihre Herzen. Die Worte der Apostel waren wie scharfe Pfeile des Allmächtigen und überzeugten die Menschen von ihrer schrecklichen Schuld, die sie durch Ablehnung und Kreuzigung des Herrn der Herrlichkeit auf sich geladen hatten.“ – Die Geschichte der Erlösung, S. 233.

Freitag 14. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie viel Zeit verbrachten die Jünger im Tempel, während sie auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warteten? Welche Stimmung herrschte dabei?
2. Was taten die Jünger zehn Tage lang, während sie darauf warteten, dass Gott seine Verheißung erfüllte? Warum war das notwendig? Was können wir daraus lernen?
3. Wie nützte das Sprechen in verschiedenen Sprachen den Jüngern?
4. Welche Gruppe von Menschen wurde vor allem davon überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes war? Was fragten sie?
5. Wie überzeugte der Heilige Geist die Herzen, als die Jünger zur Menschenmenge sprachen?

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