Von der Himmelfahrt bis zur endgültigen Versöhnung „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Prediger 3, 1.) „Die Wunder Jesus sind ein Beweis seiner Göttlichkeit; aber die stärksten Beweise dafür, dass er der Erlöser der Welt ist, finden sich in den Prophezeiungen des Alten Testaments, wenn man diese mit der Geschichte des Neuen vergleicht.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 3, S. 211. Zum Lesen empfohlen: Der große Kampf, S. 326-336. 355. Sonntag 20. Oktober 1. Erste Früchte a. Was symbolisierte die Weizengarbe, die zum Beginn der Ernte vor dem Herrn „gewebt“ wurde (3. Mose 23, 9-11)? Matthäus 27, 50-53; 1. Korinther 15, 17-20. „Christus stand von den Toten auf als der Erstling unter denen, die da schlafen. Er war das Gegenbild der Webegarbe; seine Auferstehung erfolgte am gleichen Tag, an dem die Webegarbe dem Herrn dargebracht werden sollte. Über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren war diese sinnbildliche Handlung ausgeführt worden. Die ersten reifen Kornähren wurden auf dem Erntefeld geschnitten, und wenn das Volk zum Passahfest nach Jerusalem hinaufzog, wurde diese Erstlingsgarbe als ein Dankopfer vor dem Herrn ‚gewebt‘. Nicht eher, als bis sie dem Herrn dargebracht war, durfte die Sichel an das Korn gelegt und dieses in Garben gebunden werden. Die dem Herrn geweihte Garbe war ein Symbol für die Ernte. Ebenso vertrat Jesus als Erstlingsfrucht die große geistliche Ernte, die für das Reich Gottes gesammelt werden wird. Seine Auferstehung ist das Vorbild und das Unterpfand der Auferstehung aller gerechten Toten.“ – Das Leben Jesu, S. 788. „Dazu bringt [Christus] Gott die Webegarbe dar: jene, die mit ihm auferweckt wurden als Vertreter der großen Schar, die bei seiner Wiederkunft aus ihren Gräbern hervorgehen wird.“ – Das Leben Jesu, S. 839. Montag 21. Oktober 2. Pfingsten a. Welche Seelenernte wurde zu Pfingsten eingebracht, da zur Zeit der Hebräer 50 Tage nach dem Opfern der Webegarbe das Pfingstfest (griech. für „der fünfzigste [Tag]“) stattfand? Apostelgeschichte 2, 1. 4. 7. 8. 41. „Die Obersten der Juden hatten erwartet, dass Christi Werk mit seinem Tode enden werde; stattdessen waren sie Zeugen der wunderbaren Ereignisse am Pfingsttag. Sie hörten die Jünger in bisher ungekannter Kraft und Entschiedenheit Christus predigen und sahen ihre Worte durch Zeichen und Wunder bestätigt. In Jerusalem, der Hochburg jüdischen Glaubens, bekannten Tausende freimütig ihren Glauben an Jesus von Nazareth als den Messias. Die Jünger waren über die große Seelenernte erstaunt und hocherfreut.“ – Das Wirken der Apostel, S. 45. „Was bewirkte letztlich die Ausgießung des Heiligen Geistes am Tage der Pfingsten? Die frohe Kunde von einem auferstandenen Heiland wurde in die entlegensten Gebiete der bewohnten Welt gebracht. Als die Jünger das Evangelium von der erlösenden Gnade verkündigten, schlossen sich Herzen der Macht dieser Botschaft auf. Die Gemeinde erlebte, wie ihr von überallher Bekehrte zuströmten. Abtrünnige wandten sich ihr erneut zu. Sünder vereinten sich mit den Gläubigen, um die kostbare Perle zu suchen. Einige der erbittertsten Gegner des Evangeliums wurden seine Verteidiger … Drohungen konnten sie weder daran hindern noch sie einschüchtern. Der Herr sprach durch sie, und wenn sie von Ort zu Ort zogen, predigten sie den Armen das Evangelium und wirkten Wunder der göttlichen Gnade. So mächtig kann Gott wirken, wenn sich Menschen unter die Herrschaft seines Geistes stellen!“ – Das Wirken der Apostel, S. 49. 50. b. Wie kann das auch für uns heute eine Inspiration sein? Apostelgeschichte 5, 30-32. „Die Verheißung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschränkt. Christus erklärte, dass seine Nachfolger bis ans ‚Ende‘ unter dem Einfluss seines Geistes stehen werden. Von jenem Pfingsttage an bis in die Gegenwart wurde der Tröster denen gesandt, die sich dem Herrn und seinem Dienst hingaben. Zu allen, die Christus als persönlichen Heiland annahmen, kam der Heilige Geist als Ratgeber, Seligmacher, Führer und Gewährsmann. Je enger die Gläubigen mit Gott wandelten, desto klarer und machtvoller bezeugten sie die Liebe ihres Erlösers und seine rettende Gnade.“ – Das Wirken der Apostel, S. 50. 51. Dienstag 22. Oktober 3. Das Blasen der Posaunen a. Im hebräischen System leitete das Blasen der Posaunen feierlich den Tag der endgültigen Versöhnung ein. Welche Parallele dazu zeigte sich im Predigen von William Miller? 3. Mose 23, 23-25; Matthäus 24, 32. 33. „[Gott] sandte auserwählte Boten, um das Nahen des Jüngsten Gerichts zu verkünden.“ – Der große Kampf, S. 342. „Nahezu in jeder Stadt wurden durch seine [William Millers] Predigt viele, an etlichen Orten Hunderte, bekehrt. In vielen Orten öffnete man ihm die protestantischen Kirchen fast aller Bekenntnisse. Die Einladungen an Miller kamen gewöhnlich von den Predigern der verschiedenen Gemeinden. Es war sein unabänderlicher Grundsatz, nur an den Orten zu wirken, wohin er eingeladen wurde; doch er sah sich bald außerstande, auch nur der Hälfte dieser Aufforderungen, mit denen man ihn überhäufte, nachzukommen. Viele, die seine Ansichten hinsichtlich der genauen Zeit der zweiten Erscheinung Christi nicht annahmen, wurden doch von der Gewissheit und Nähe seines Kommens und der Notwendigkeit einer Vorbereitung überzeugt. In einigen großen Städten machte Millers Wirken sichtbaren Eindruck. Schankwirte gaben ihren Handel auf und verwandelten ihre Trinkstuben in Versammlungssäle; Spielhöllen schlossen; Ungläubige, Deisten, Universalisten und selbst die verkommensten Bösewichte, von denen etliche jahrelang kein Gotteshaus betreten hatten, änderten ihre Gesinnung. Die verschiedenen Gemeinschaften führten in den einzelnen Stadtteilen zu fast jeder Tagesstunde Gebetsversammlungen ein. Geschäftsleute versammelten sich mittags zu Gebet und Lobgesang. Es herrschte keine schwärmerische Erregung, sondern ein allgemeiner feierlicher Ernst hatte die Gemüter des Volkes ergriffen. Millers Wirken überzeugte gleich dem der Reformatoren weit mehr den Verstand und erweckte eher das Gewissen, als es die Gefühle erregte. Im Jahre 1833 erhielt Miller von der Baptistenkirche, der er angehörte, die Erlaubnis zu predigen. Viele Prediger seiner Gemeinschaft billigten seine Tätigkeit und bestätigten sie formell, sodass er sein Wirken fortsetzte.“ – Der große Kampf, S. 334. 335. „Wer die Botschaft von der Wiederkunft Christi annahm, erkannte die Notwendigkeit der Reue und Demütigung vor Gott. Viele hatten lange zwischen Christus und der Welt hin und her geschwankt, fühlten aber nun, dass es Zeit sei, einen festen Standpunkt einzunehmen. ‚Alles, was die Ewigkeit angeht, nahm für sie eine ungewöhnliche Wirklichkeit an. Der Himmel wurde ihnen nahegebracht, und sie fühlten sich vor Gott schuldig.‘ ... Christen erwachten zu neuem geistlichen Leben. Sie erfassten, dass die Zeit kurz sei und dass bald getan werden müsse, was sie für ihre Mitmenschen tun wollten. Das Irdische trat in den Hintergrund, die Ewigkeit schien frei vor ihnen zu liegen, und die das ewige Wohl und Wehe der Seele betreffenden Dinge stellten alle zeitlichen Fragen in den Schatten.“ – Der große Kampf, S. 343. Mittwoch 23. Oktober 4. Eine Zeit und eine Botschaft a. Woher können wir wissen, dass Gott mit Sicherheit nach einem klaren Zeitplan wirkt? Prediger 3, 1; Markus 1, 14. 15. „Die vom Heiland gepredigte Frohbotschaft gründete sich somit auf die Weissagungen. Die Zeit, die nach seinen Worten ‚erfüllt‘ war, umfasste den Zeitabschnitt, den der Engel Gabriel dem Propheten Daniel genannt hatte.“ – Das Leben Jesu, S. 217. b. Welche Geschichte bestätigt William Millers prophetische Nachforschungen? Daniel 9, 24-27. „Die Zeit des ersten Kommens und einige der Hauptereignisse, die sich um das Lebenswerk des Erlösers gruppieren, wurden Daniel durch den Engel Gabriel mitgeteilt. ‚Siebzig Jahrwochen sind über dein Volk und deine heilige Stadt bestimmt‘, sagte der Engel, ‚bis dem Frevel ein Ende gemacht, die Sünden weggenommen, die Missetat gesühnt, ewige Gerechtigkeit herbeigeführt, Gesicht und Weissagung erfüllt und der Allerheiligste gesalbt wird.‘ (Daniel 9, 24; Henne). In der Prophetie steht ein Tag für ein Jahr. (Vgl. 4. Mose 14, 34; Hesekiel 4, 6.) Die siebzig Wochen oder vierhundertundneunzig Tage stellen vierhundertundneunzig Jahre dar. Ein Ausgangspunkt für diese Zeitspanne ist angegeben: ‚Wisse also und verstehe: Von der Zeit, da das Wort ergeht, Jerusalem wieder aufzubauen, bis der Gesalbte, der Fürst, ersteht, vergehen sieben Jahrwochen und zweiundsechzig Jahrwochen‘ (Daniel 9, 25; Henne), neunundsechzig Wochen oder vierhundertdreiundachtzig Jahre. Der Befehl, Jerusalem wiederherzustellen und aufzubauen, der durch den Erlass des Artaxerxes Longimanus [vgl. Esra 6, 14; Esra 7, 1. 9 (Arthahsastha ist gleichbedeutend mit Artaxerxes Longimanus)] vervollständigt wurde, trat im Herbst des Jahres 457 v. Chr. in Kraft. Von diesem Zeitpunkt an erstrecken sich vierhundertdreiundachtzig Jahre bis zum Herbst 27 n. Chr. Laut der Weissagung sollte diese Zeitspanne bis zu dem Messias, dem Gesalbten, reichen. Im Jahre 27 n. Chr. erhielt Jesus bei seiner Taufe die Salbung durch den Heiligen Geist, und bald danach begann sein Dienst. Dann wurde die Botschaft verkündigt: ‚Die Zeit ist erfüllt.‘ (Markus 1, 15.) ‚Mit vielen wird er während der einen Jahrwoche [sieben Jahre] einen festen Bund schließen‘ (Daniel 9, 27a; Henne), sagte der Engel dann. Sieben Jahre lang, nachdem der Erlöser sein Amt angetreten hatte, sollte das Evangelium besonders den Juden gepredigt werden, dreieinhalb Jahre durch Christus selbst und danach durch die Apostel. ‚Und in der Mitte der Woche [wird er] Schlacht- und Speisopfer abschaffen.‘ (Daniel 9, 27b; Henne). Im Frühjahr des Jahres 31 n. Chr. wurde Christus, das wahre Schlachtopfer, auf Golgatha geopfert … Diese eine Woche – sieben Jahre – endete 34 n. Chr. Damals besiegelten die Juden ihre Verwerfung der frohen Botschaft durch die Steinigung des Stephanus.“ – Propheten und Könige, S. 492. 493. Donnerstag 24. Oktober 5. Eine sichere prophetische Grundlage a. Auf welchen Gedanken stütze sich William Miller mit seinem Aufruf zur Buße, obwohl er nicht alle Abschnitte des Dienstes Christi begriffen hatte? Daniel 8, 14. Was ist der Aufruf an uns heute? 1. Petrus 1, 15. 16. „Da die siebzig Wochen oder vierhundertneunzig Tage von den zweitausenddreihundert abgeschnitten sind, bleiben noch achtzehnhundertzehn Tage übrig. Nach Ablauf der vierhundertneunzig Tage hatten sich noch die achtzehnhundertzehn Tage zu erfüllen. Vom Jahre 34 n. Chr. reichen weitere achtzehnhundertzehn Jahre bis 1844. Folglich enden die zweitausenddreihundert Tage von Daniel 8, 14 im Jahre 1844. Nach dem Ablauf dieser großen prophetischen Zeitspanne sollte nach dem Zeugnis des Engels Gottes ‚das Heiligtum wieder geweiht (gereinigt) werden.‘“ – Der große Kampf, S. 331. „[William Miller teilte] die allgemein herrschende Ansicht, dass die Erde das Heiligtum sei. Er glaubte, dass die Weihe des Heiligtums, die Läuterung der Erde durch Feuer, am Tage der Wiederkunft des Herrn stattfände. Als er fand, dass der Ablauf der zweitausenddreihundert Tage bestimmt angegeben worden war, schloss er daraus, dass dies die Zeit der Wiederkunft offenbare. Sein Irrtum entstand dadurch, dass er bezüglich des Heiligtums die volkstümliche Ansicht annahm.“ – Der große Kampf, S. 354. 355. „Der große Tag stand nahe bevor, und in Gottes Vorsehung wurden die Menschen bezüglich einer bestimmten Zeit geprüft, um ihnen zu offenbaren, was in ihren Herzen war. Die Botschaft war zur Prüfung und Reinigung der Gemeinden bestimmt. Diese sollten dahin gebracht werden, zu erkennen, ob ihre Herzen auf diese Welt oder auf Christus und den Himmel gerichtet waren. Sie gaben vor, den Heiland zu lieben; nun sollten sie ihre Liebe beweisen.“ – Der große Kampf, S. 356. Freitag 25. Oktober Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wie war die Wiederauferstehung Christi und derer, die mit ihm auferstanden sind, versinnbildet worden? 2. Welches missionarische Ereignis zeigte die wertvollste Ernte, die wir einbringen können? 3. Wodurch waren die Versammlungen William Millers gekennzeichnet? 4. Warum ist es unerlässlich für uns, die biblischen Prophezeiungen über die Zeit zu verstehen? 5. Welche Entdeckung wurde auf Grundlage der Forschungen von William Miller gemacht? In welcher Weise stellte das eine Prüfung für die Gesinnung der Gemeinde dar? |