5. Lektion Sabbat, den 2. November 2019


Der Versöhnungstag

„Denn an diesem Tage geschieht eure Versöhnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem Herrn.“ (3. Mose 16, 30.)

„Wir leben im großen Versöhnungstag, und es ist an der Zeit, dass jeder vor Gott Buße tut, seine Sünden bekennt und sich im festen Glauben an die Verdienste eines gekreuzigten und lebendigen Heilandes klammert.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 192.

Zum Lesen empfohlen: Der große Kampf, S. 354-357. 411-424.

Sonntag 27. Oktober

1. Ein letzter Dienst

a. Die Nachfolger Millers übersahen eine entscheidende Wahrheit über das Heiligtum. Welche war das? 3. Mose 16, 29-31; Hebräer 8, 1. 2; 9, 24.


„Die Heilige Schrift [wurde] sorgfältig unter Gebet erforscht, und nach einer Zeit der Ungewissheit schien Licht in unsere Finsternis. Zweifel und Unsicherheit wurden hinweggeschwemmt.
Anstatt dass die Prophezeiung von Daniel 8, 14 sich auf die Reinigung der Erde bezog, war es jetzt klar, dass sie auf das Abschlusswerk unseres Hohepriesters im Himmel hinwies, auf den Abschluss der Versöhnung und auf die Vorbereitung des Volkes, um am Tage seiner Wiederkunft bestehen zu können.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 72.
„Im Schattendienst, der ein Hinweis auf das Opfer und die Priesterschaft war, bildete die Reinigung (Weihe) des Heiligtums den letzten Dienst, der vom Hohepriester in der jährlichen Amtsführung ausgeübt wurde. Es war dies das abschließende Werk der Versöhnung, ein Wegschaffen oder Abtun der Sünde von Israel, und versinnbildete das Schlusswerk im Amte unseres Hohepriesters im Himmel, wobei er die Sünden seines Volkes, die in den himmlischen Büchern verzeichnet stehen, hinwegnimmt oder austilgt. Dieser Dienst schließt eine Untersuchung, einen Gerichtsprozess ein, der der Wiederkunft Christi in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit unmittelbar vorausgeht; denn wenn er erscheint, ist jeder Fall schon entschieden worden.“ – Der große Kampf, S. 355.

Montag 28. Oktober

2. Eine feierliche Zeit

a. Wo hat unser Hohepriester Jesus Christus seinen Dienst verrichtet, seit die 2.300 Tage im Jahre 1844 endeten, und warum ist das wichtig? Hebräer 9, 1-3; Offenbarung 3, 7; 11, 19.


„Die Zeit, als die Gebote Gottes in ihrer ganzen Bedeutung und Gottes Volk die Sabbatwahrheit erkannte, [war gerade dann,] als die Tür zum Allerheiligsten im himmlischen Heiligtum geöffnet wurde, wo die Lade ist, in welcher sich die zehn Gebote befinden. Diese Tür war nicht offen, bis die Vermittlung Jesu im Heiligen des Heiligtums im Jahre 1844 vollendet war. Dann schloss er die Tür des Heiligen und öffnete diejenige ins Allerheiligste und ging durch den zweiten Vorhang, wo er nun bei der Lade steht und wohin der Glaube Israels jetzt reicht.
Ich sah, dass Jesus die Tür in das Heilige geschlossen hat und niemand sie öffnen kann, und dass er die Tür in das Allerheiligste geöffnet hat und niemand sie zuschließen kann (Offenbarung 3,7. 8). Seit Jesus die Tür in das Allerheiligste geöffnet hat, welches die Lade enthält, sind die Gebote dem Volke offenbar geworden, und es wird mit der Sabbatfrage geprüft.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 32. 33.

b. Was müssen wir an diesem Punkt der Geschichte erkennen? 1. Timotheus 5, 24.

„Wir leben in der Zeit des großen Versöhnungstages. Unsere Sünden werden, wenn wir sie bekennen und bereuen, schon jetzt beurteilt. Eine lasche, geistlose Verkündigung durch seine Diener nimmt Gott nicht an. Ein solches Zeugnis ist keine gegenwärtige Wahrheit. Die Botschaft muss den Erfordernissen der Zeit entsprechen und zur Stärkung der Gemeinde rechtzeitig verkündigt werden. Aber Satan ist beständig darum bemüht, dieser Botschaft ihre Kraft zu nehmen, damit die Menschen nicht bereit sind für die Wiederkunft des Herrn.
1844 ging unser Hohepriester in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums, um mit dem Untersuchungsgericht zu beginnen. Die Fälle der gerechtfertigten Toten wurden Gott dargelegt. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, wird über die Lebenden Gericht gehalten. Welch wunderbare, ernste Augenblicke!“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 131. 132.

Dienstag 29. Oktober

3. Untersuchung Fall für Fall

a. Was zeigt uns, dass das Gericht jeden von uns persönlich betrifft? Prediger 11, 9; Matthäus 12, 36; Daniel 7, 9. 10.


„Der Fall jedes Einzelnen von uns wird vor dem himmlischen Gerichtshof zur Sprache kommen. Jeder von uns wird nach seiner Handlungsweise hier auf Erden beurteilt. Im Schattendienst des irdischen Heiligtums waren die Menschen gehalten, vor Gott ihre Herzen zu erforschen und ihre Sünden zu bekennen, damit sie vergeben und ausgelöscht werden konnten. Sollte an diesem wirklich großen Versöhnungstag, wenn Christus im Allerheiligsten für sein Volk eintritt und ein endgültiges Urteil über jeden Fall gefällt wird, weniger verlangt werden?“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 132.

b. Von welcher Annahme sollte uns das abbringen? Prediger 12, 13. 14.

„In welchem Zustand befinden wir uns in dieser beängstigenden und ernsten Zeit? Welcher Stolz herrscht in den Gemeinden, welche Heuchelei, welches betrügerisches Wesen, welche Kleiderliebe, Leichtfertigkeit und Vergnügungssucht und welches Bedürfnis nach Vorherrschaft! Alle diese Sünden haben das Denken verdunkelt, sodass die Belange der Ewigkeit nicht mehr klar erkannt werden konnten. Sollten wir nicht in der Schrift forschen, damit wir erkennen, in welcher Zeit der Weltgeschichte wir leben? Sollten wir uns nicht bewusst werden, welches Werk in dieser Zeit für uns vollendet wird, und welche Stellung wir als Sünder einnehmen müssen, während dieses Versöhnungswerk vorangeht? Wenn uns unsere Erlösung nicht ganz und gar gleichgültig ist, müssen wir eine klare Veränderung herbeiführen. Wir müssen den Herrn in aufrichtiger Reue suchen, wir müssen mit reuevoller Seele unsere Sünden bekennen, damit sie ausgelöscht werden.
Wir dürfen uns nicht länger auf trügerischem Boden bewegen. Wir nähern uns schnell dem Ende der Gnadenzeit. Jeder erforsche sein Herz: Wie stehe ich vor Gott? Wir wissen nicht, wie bald unsere Namen von Christus vorgetragen und unser Fall endgültig entschieden wird. Wie wird diese Entscheidung dann ausfallen? Werden wir zu den Gerechten gezählt werden oder zu den Ungerechten?“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 132. 133.
„Sehr ernst sind die mit dem abschließenden Versöhnungswerk zusammenhängenden Vorgänge, folgenschwer das, was dabei auf dem Spiel steht.“ – The Spirit of Prophecy, Band 4, S. 314. 315.

Mittwoch 30. Oktober

4. Logische Zeitabfolge

a. Warum ist das Untersuchungsgericht vor Christi Wiederkunft notwendig? Matthäus 16, 27; Offenbarung 22, 12.


„Wie die Sünden des Volkes vor alters durch den Glauben auf das Sündopfer gelegt und bildlich durch dessen Blut auf das irdische Heiligtum übertragen wurden, so werden im Neuen Bund die Sünden der Bußfertigen durch den Glauben auf Christus gelegt und in Wirklichkeit auf das himmlische Heiligtum übertragen. Und wie im Schattendienst die Reinigung des irdischen Heiligtums durch das Wegschaffen der Sünden, durch die es befleckt worden war, vollbracht wurde, so soll die Reinigung des himmlischen durch das Wegschaffen oder Austilgen der dort aufgezeichneten Sünden vollzogen werden. Ehe dies aber geschehen kann, müssen die Bücher untersucht werden, um zu entscheiden, wer, durch Bereuen der Sünden und den Glauben an Christus, der Wohltaten seiner Versöhnung teilhaftig werden kann. Die Reinigung des Heiligtums schließt deshalb eine Untersuchung, ein Gericht ein. Diese Untersuchung muss stattfinden, ehe Christus kommt, um sein Volk zu erlösen; denn wenn er kommt, ist sein Lohn mit ihm, ‚zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.‘“ – Der große Kampf, S. 423.

b. Mit wem wird das Gericht beginnen? 1. Petrus 4, 17.

„Im sinnbildlichen Dienst hatten nur die, welche zu Gott kamen, um zu bekennen und zu bereuen, deren Sünden durch das Blut des Sündopfers auf das Heiligtum übertragen worden waren, einen Anteil am Dienste des Versöhnungstages. So werden auch an dem großen Tag der Endversöhnung und des Untersuchungsgerichts nur die Fälle des bekennenden Volkes Gottes in Betracht gezogen. Das Gericht über die Gottlosen ist eine besondere, von diesem getrennte, später stattfindende Maßnahme.“ – Der große Kampf, S. 480.

c. Wann und durch wen werden die Gottlosen gerichtet werden? 1. Korinther 6, 2. 3.

„Während der tausend Jahre zwischen der ersten und der zweiten Auferstehung findet das Gericht über die Gottlosen statt … Zu dieser Zeit werden, wie Paulus vorausgesagt hat, ‚die Heiligen die Welt richten‘. (1. Korinther 6, 2.) Mit Christus richten die Gerechten die Gottlosen.“ – Der große Kampf, S. 659.

Donnerstag 31. Oktober

5. Dem Maßstab gerecht werden

a. Was tut Gott durch seine Gnade, um sicherzustellen, dass wir im letzten Gericht bestehen? Römer 8, 28. 29; Epheser 4, 11-13.


„Gottes Ziel dabei, uns zu ihm zu führen, ist, uns in ein Abbild Christi zu verwandeln.“ – The Review and Herald, 21. Januar 1896.
„Der wahre, demütige und ernste Christ wird zu einem perfekten Charakter geformt werden, und sein Herz wird sich dem Bild Christi angleichen. Sein Leben wird sich in Kanälen von Wohltätigkeit und Liebe ergießen. Diese werden in Gott gegründet sein. Das Werk, das die Gnade begann, wird in Verbindung mit ernstlichen Bemühungen, sich an Jesus zu klammern, im Reiche Gottes abgeschlossen werden.“ – The Review and Herald, 3. Juni 1880.

b. Warum ist Gottes Gesetz unverzichtbar, um unseren Charakter dem Bild Jesu anzugleichen? Römer 7, 7; 1. Timotheus 1, 8-10; 1. Johannes 1, 9.

„Ein großes Werk muss für uns alle getan werden, bevor wir die Vollkommenheit eines christlichen Charakters erlangen können. Das Gesetz Gottes ist der Maßstab der Gerechtigkeit. Das ist der Spiegel, in den wir blicken sollten, um die Fehler unseres Charakters zu erkennen. Wenn wir in einen einfachen Spiegel schauen, dann zeigt er uns die Fehler unserer äußeren Erscheinung, aber er beseitigt nicht einen einzigen Fleck; wir müssen hingehen und uns waschen, wenn wir sauber werden möchten. So ist es mit dem Gesetz Gottes. Es ist der große Spiegel Gottes, oder auch ein moralischer Sündendetektor; aber das Gesetz hat keine errettende Eigenschaft; es hat keine Macht, dem Übertreter zu vergeben … Was ist dann das Werk, das vor dem Sünder liegt? Buße vor Gott zu üben und Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. In seinem kostbaren Blut können die Flecken unserer Sünde weggewaschen werden.“ – The Present Truth, 3. November 1885.

Freitag 1. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum war es so wichtig für die Anhänger Millers, im Bibelstudium beharrlich zu bleiben?
2. Was war die Bedeutung der „offenen und der geschlossenen Tür“ aus Offenbarung 3?
3. Warum ist die Lehre vom Untersuchungsgericht so wichtig?
4. Warum werden die Gerechten und die Gottlosen zu unterschiedlichen Zeiten gerichtet werden?
5. Was sollten wir tun, wenn das Gesetz die Fehler unseres Charakters offenbart?

Nach oben