12. Lektion Sabbat, den 18. Dezember 2021


Wenn Fehler und Schwächen sichtbar werden

Leittext: „So wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln. Lasset uns nicht eitler Ehre geizig sein, einander zu entrüsten und zu hassen.“ (Galater 5, 25. 26.)

„Wir sollen nicht so eifrig auf unsere Geschwister schauen und in diesem Eifer das Werk zurückweisen, welches wir für uns selbst tun müssen. Die Fehler eines anderen werden unsere Fälle kein wenig besser werden lassen.“ – This Day With God, S. 83.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 55-60; Zeugnisse, Band 3, S. 101-103; Zeugnisse, Band 5, S. 256-258. 633-642.

Sonntag, 12. Dezember

1. Wir und andere

a. Welcher zeitlose Aufruf des Paulus schallt noch bis zu uns heute? Galater 5, 25. 26.


„Diejenigen, die nicht geistlich sind, scheinen oft ein Ziel zu haben, welches stark von dem Ziel der wahren Kinder Gottes abweicht. Das geschieht, da sie bestimmt haben, dass ihre Wege und Pläne erfolgreich sein müssen. Sie sagen zu sich selbst: Ich werde alle meine Kräfte dafür einsetzen, meine Pläne zu erfüllen, und ich werde solange daran arbeiten, bis es gelingt. Ich werde darauf beharren, bis es gelingt. Aber alle Religion, die der Mensch hat, zeigt sich in dem Ziel des Menschen, von dem er denkt, dass es der christlichen Ordnung entspricht. Wenn man dieses wegnimmt, dann bleibt nichts übrig. Sie sind wie die Pharisäer, welche den Zehnten von der Minze gaben, vom Anis und vom Kreuzkümmel, aber sie verwarfen die wichtigeren Dinge, wie das Gesetz, das Gericht und die Liebe Gottes.“ – The Ellen G. White 1888 Materials, S. 1374. 1375.
„Alle, die von Christus lernen wollen, müssen von der menschlichen Weisheit befreit werden. Die Seele muss von aller Eitelkeit und allem Stolz gereinigt werden, und frei gemacht von allem, was sie beherrscht hat, und Christus muss den Thron des Herzens besteigen. Der andauernde Kampf in der Seele, welcher durch die Selbstsucht und Selbstgenügsamkeit entsteht, muss getadelt werden, und die Demut und Sanftmut müssen den Platz unserer natürlichen Selbstachtung einnehmen“ – Sermons and Talks, Band 1, S. 271. 272.

Montag, 13. Dezember

2. Gottes Wege lernen

a. Welche Art von Erfahrung müssen fast alle Menschen einmal durchmachen? Psalm 69, 6. 17-20.


„Breitet eure Anliegen vor dem Herrn aus, was immer euch ängstigen und heimsuchen mag. Euer Geist wird mit neuem Lebensmut beseelt werden. Der Weg wird bereitet sein, euch von euren Hindernissen und Schwierigkeiten zu befreien.“ – Das Leben Jesu, S. 320.

b. Beschreibe, wie wir mit dieser Tatsache im Hinterkopf mit einer Person umgehen sollten, die einen Fehler begangen hat. Galater 6, 1; Matthäus 18, 15.

„Wenn du verletzt bist, weil deine Nachbarn oder Freunde verkehrt handeln zu ihrem eigenen Schaden, wenn sie von einem Fehler übereilt wurden, folge der biblischen Regel. ‚Strafe ihn zwischen dir und ihm allein.‘ (Matthäus 18, 15.) Gehst du zu demjenigen, den du im Irrtum glaubst, sieh zu, dass du im sanftmütigen und demütigen Geist zu ihm sprichst, denn der Zorn des Menschen hat nichts mit göttlicher Gerechtigkeit zu tun. Der Irrende kann nur durch Sanftmut, Freundlichkeit und zärtliche Liebe zurechtgebracht werden. Sei vorsichtig in deinem Verhalten. Vermeide jeden Blick, jede Geste, jedes Wort und jeden Ton, die von Stolz und Selbstgenügsamkeit zeugen. Hüte dich vor jedem Wort und Blick, die dich selbst erhöhen oder die deine Vortrefflichkeit und Gerechtigkeit im Kontrast zu ihrem Fehlverhalten hervorheben sollen. Vermeide den geringsten Anschein von Geringschätzung, Anmaßung oder Verachtung. Gib acht, keinen Zorn zu äußern. Wenngleich du eine deutliche Sprache sprichst, mache keine Vorwürfe, äußere keine schmähenden Anklagen, offenbare keine hitzigen Gefühle, außer der Wärme ernsthafter Liebe. Vor allem lass keinen Funken von Hass oder Böswilligkeit, keine Bitterkeit in dein Herz kommen noch zeige eine saure Miene. Aus einem Herzen der Liebe kann nur Freundlichkeit und Güte fließen. Doch all diese köstlichen Früchte brauchen dich nicht daran zu hindern, in ernster, feierlicher Weise zu sprechen, als ob Engel ihre Blicke auf dich gerichtet hätten und du im Hinblick auf das kommende Gericht handeln würdest. Denke daran, dass der Erfolg des Tadels sehr von dem Geist abhängt, in welchem er erteilt wird. Versäume nicht, ernstlich zu beten, damit du von Demut geleitet wirst und dass die Engel Gottes vorher an den Herzen, mit denen du arbeiten willst, wirken und sie durch himmlische Einflüsse besänftigen können. Dann mögen deine Bemühungen erfolgreich sein: Wenn etwas Gutes bewirkt wird, rechne dir kein Verdienst zu. Gott allein gebührt alle Ehre. Er hat alles bewirkt.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 57.

Dienstag, 14. Dezember

3. Die goldene Regel des Redens

a. Was soll uns helfen, der Versuchung zu widerstehen, anderen über die Fehler Dritter zu erzählen? Lukas 6, 31; Sprüche 25, 9.


„Du hast Entschuldigungen vorgebracht, dass du schlecht über deinen Bruder, deine Schwester oder deinen Nachbarn gesprochen hast, bevor du persönlich zu ihm gegangen bist und die Schritte unternommen hast, die Gott ausdrücklich geboten hat. Du sagst: ‚Ich habe nicht eher über jemand gesprochen, bis ich so belastet war, dass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte.‘ Was hat dich denn so belastet? War es nicht eine deutliche Vernachlässigung deiner eigenen Pflicht, dem zu folgen, was der Herr gesagt hat? Du befandest dich unter der Schuld der Sünde, weil du nicht zu dem Missetäter gingst und ihn zwischen dir und ihm allein straftest. Weil du dies nicht tatest, weil du Gott ungehorsam warst, konntest du doch nur belastet sein. Dein Herz wurde verhärtet, während du Gottes Gebot mit Füßen tratest und deinen Bruder oder Nächsten im Herzen hasstest. Und welchen Weg fandest du, dich zu entlasten? Gott rügt dich der Sünde wegen, dass du nicht zu deinem Bruder gingst und mit ihm über seinen Fehler sprachst. Dann entschuldigst du dich und tröstest dich mit einer Sünde, einer anderen Person die Fehler deines Bruders zu berichten. Ist dies der rechte Weg, Frieden zu erkaufen, indem du Sünde begehst?“ – Zeugnisse, Band 2, S. 58.

b. Wie kann eine Person reagieren, wenn wir ihr ihre Fehler vorbringen? Sprüche 14, 16. Was ist trotzdem, unabhängig von dem Risiko, unsere Aufgabe?

„Helft denen, die geirrt haben, indem ihr ihnen eure Erfahrungen erzählt. Sagt ihnen, dass die Geduld, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft eurer Mitarbeiter euch Mut und Hoffnung gaben, wenn ihr ernstliche Fehler gemacht hattet.“ – The Ministry of Healing, S. 494. 495.
„All deine Bemühungen, die Irrenden zu retten, mögen umsonst sein. Sie mögen dir Gutes mit Bösem vergelten. Sie mögen eher beleidigt als überzeugt sein. Was ist, wenn sie nicht hören wollen und ihren üblen Kurs weiterverfolgen? Dies wird oft der Fall sein. Manchmal wird der mildeste und zarteste Tadel keine gute Wirkung haben. In diesem Fall wird der Segen, den du dem andern zuwenden wolltest, indem er gerecht handelt, aufhört Böses zu tun und das Gute lernt, auf dich zurückfallen. Wenn der Irrende in seiner Sünde fortfährt, behandle ihn freundlich und überlasse ihn deinem himmlischen Vater. Du hast deine Seele errettet. Seine Sünde ruht nicht auf dir. Du bist kein Teilhaber seiner Sünde.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 58.

Mittwoch, 15. Dezember

4. Von unserer eigenen Schwäche gedemütigt

a. Warum müssen wir die Kultur der Verleumdung zu überwinden? Titus 3, 2; Jakobus 4, 11.


„Sprich über niemand etwas Böses. Höre es dir auch nicht an. Gibt es keine Hörer, wird es auch keine Verleumder geben. Wenn einer in deiner Gegenwart über andere Böses spricht, gebiete ihm Einhalt. Weigere dich, ihm zuzuhören, auch wenn er sich noch so sanft und milde gibt. Er mag Zuneigung bekennen, und doch versteckte Anspielungen machen und hinterhältig den Charakter anschwärzen.
Weigere dich entschieden, zuzuhören, auch wenn der Zuträger klagt, solche Last zu tragen, bis er sprechen kann. In der Tat ist er belastet — mit einem fluchwürdigen Geheimnis, das selbst Freunde entzweit. Geht hin, ihr Belasteten, macht euch frei in der von Gott angeordneten Art und Weise. Geht zu eurem Bruder und sagt ihm seinen Fehler zwischen ihm und euch allein.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 59.

b. Was geschieht nur dann, wenn der Betroffene es ablehnt, den Rat zu beachten? Matthäus 18, 16. 17.

„Wenn dies keinen Erfolg hat, nehmt noch einen oder zwei Freunde mit euch und sprecht in ihrer Gegenwart mit ihm. Wenn auch dieser Schritt versagt, dann sagt es der Gemeinde. Kein Ungläubiger darf die geringste Einzelheit dieses Falles erfahren. Es der Gemeinde zu sagen, ist der letzte Schritt, der unternommen werden darf. Veröffentlicht es nicht vor den Feinden unseres Glaubens.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 59.

c. Erkläre, was für Gelingen oder Scheitern einer wahren Erneuerung entscheidend sein kann? Galater 6, 2. 3.

„Denkt daran, dass wir ein Werk der Wiederherstellung zu tun haben. Diese Arbeit darf nicht auf eine hochmütige, aufdringliche, herrschsüchtige Art und Weise getan werden. Sagt nicht durch euer Verhalten: ‚Ich habe die Macht und ich werde sie gebrauchen‘, während ihr den Irrenden mit Anklagen überschüttet … Unsere Aufgabe für unsere Brüder besteht nicht darin, sie beiseitezuschieben und sie in Entmutigung und Verzweiflung zu stürzen, indem wir sagen: ‚Du hast mich enttäuscht; ich werde nicht versuchen, dir zu helfen.‘ Wer sich seiner Weisheit und Stärke brüstet und auf den Unterdrückten und Bedrängten herabschaut, der sich nach Hilfe sehnt, offenbart pharisäischen Geist und bekleidet sich mit selbsternannter Würde. Im Herzen dankt er Gott, dass er nicht so ist wie andere Menschen. Er betrachtet seinen Wandel als lobenswert und bildet sich ein, er sei zu stark, um in Versuchung fallen zu können.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 398. 399.

Donnerstag, 16. Dezember

5. Tiefere Bescheidenheit lernen

a. Wie können wir verhindern, dass unser Zeugnis für Christus zunichtegemacht wird? Galater 6, 4. 5.


„Liebe zur Macht ist einer der größten Flüche unsrer Welt; sie zeigt sich überall in der Gesellschaft und in den Kirchen. Die Menschen sind von dem Drang beherrscht, sich Macht und Beliebtheit zu verschaffen. Dieser Geist hat sich zu unserm Kummer und zu unsrer Schande in den Reihen der Sabbathalter gezeigt. Geistliche Frucht aber wird nur denen zuteil, die in der Schule Christi Sanftmut und Demut gelernt haben.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 395.
Wer sich seinen Brüdern im Urteil und in der Erfahrung überlegen dünkt, ihren Rat und ihre Erfahrung verachtet, beweist somit, dass er in einer gefährlichen Täuschung befangen ist. Das Herz ist trügerisch. Der Mensch prüfe seinen Charakter und sein Leben am biblischen Maßstab … Jeder Mensch muss schließlich für sich selbst stehen oder fallen, ohne Rücksicht auf die Meinung seiner Helfer oder Gegner, auch ohne Rücksicht auf menschliches Urteil, aber entsprechend seinem wahren Charakter vor dem Angesichte Gottes.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 258.

b. Wie kann unser Einfluss anderen Menschen wahre Hoffnung bringen? Galater 6, 6-10.

„Bis zum Gericht werdet ihr niemals den Einfluss eines freundlichen, rücksichtsvollen Verfahrens gegen die Unverträglichen, die Unvernünftigen und die Unwürdigen erkennen. Wenn wir Undankbarkeit und Verrat an heiligen Wahrheiten begegnen, so werden wir erregt, unsere Verachtung oder unseren Unwillen zu zeigen. Dies erwarten die Schuldigen, sie sind darauf vorbereitet. Aber freundliche Nachsicht überrascht sie und erweckt oft ihre besseren Gefühle und erregt das Verlangen nach einem edleren Leben.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 503.

Freitag, 17. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche Eigenschaft Luzifers muss bei jedem Christen ausgemerzt werden?
2. Was muss ich zunächst bedenken, bevor ich darüber nachdenke, jemand anderen zurechtzuweisen?
3. Warum kann ich mir keinen Verdienst anrechnen, auch wenn meine Worte scheinbar jemandem helfen?
4. Trage ich vielleicht Schuld daran, einmal die Entwicklung einer Kultur der Verleumdung unterstützt zu haben?
5. Warum könnten die demütigsten Zeiten in meinem Leben die besten für mich gewesen sein?

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