GOTTES TAG DER LIEBE

Sie werden sich daran erinnern, dass wir in der 9. und 10. Lektion darüber sprachen, dass Gott ein Gesetz hat, die Zehn Gebote, die für alle Geschöpfe seinen Willen zum Ausdruck bringen. Nehmen Sie sich die Zeit, diese Lektionen nochmals kurz zu betrachten, bevor Sie zum Studium der vorliegenden Lektion übergehen.

Wir wollen jetzt eines der Zehn Gebote studieren, das von dem Großteil der christlichen Welt übersehen wird, wie wir bereits in der vorigen Lektion gesehen haben. Es ist das vierte Gebot, das wir in 2. Mose 20,8-11 finden. Dieses Gebot sagt uns: "Gedenke des Sabbattags, dassu ihn heiligest." Alle andern Gebote außer diesem beginnen: "Du sollst..." oder "Du sollst nicht..." Gott wünscht, dass wir seines heiligen Tages gedenken, weil uns dieser an ihn erinnert, der unser Schöpfer und Erlöser ist. Dieser Tag ist sein Tag der Liebe.

Wenn wir ihn von Woche zu Woche beobachten, werden wir in engere Verbindung mit Christus gebracht und sicher wissen, dass er, der sein Leben am Kreuz von Golgatha dahingab, um uns von der Strafe der Sünde zu erlösen, auch imstande und willig ist, uns von der Macht der Sünde in unserem Leben zu befreien. Ein zeitgenössischer Schreiber hat es passend zum Ausdruck gebracht: "Wäre der Sabbat allgemein beobachtet worden, wären des Menschen Gedanken und Neigungen auf den Schöpfer als den Gegenstand der Verehrung und Anbetung gerichtet worden, und es hätte nie einen Götzendiener, Atheisten oder Ungläubigen gegeben. Das Halten des Sabbats ist ein Zeichen der Treue gegenüber dem wahren Gott."

DER URSPRUNG DES SABBATS

Nachdem Gott sein Schöpfungswerk vollendet hatte, sonderte er den siebenten Tag als einen Tag der Ruhe aus. Er ruhte nicht nur am siebenten Tag, sondern er segnete und heiligte ihn auch. Etwas zu heiligen meint, es zu einem heiligen Zweck abzusondern. Die ersten zwei göttlichen Einrichtungen in Eden waren der Sabbat und die Ehe. Beide Einrichtungen müssen wiederum den ihnen zustehenden Platz unter Gottes Volk einnehmen, während wir uns dem Abschluss der Zeit nähern.

DER ZWECK DES SABBATS

Viele ernstdenkende Menschen stehen unter dem Eindruck, dass der Sabbat nur für das jüdische Volk, nicht aber für andere Menschen eingesetzt wurde. Aus diesem Vers können wir jedoch sehen, dasser Sabbat für den "Menschen" gemacht wurde. Und die Verse in 1. Mose 2,1-3 bezeugen, dass der Sabbat lange Zeit vor der Entstehung des jüdischen Volkes bereits bestand. 

Da der Sabbat ein Denkmal des Schöpfungswerkes ist, lenkt er unsere Gedanken auf den Schöpfer aller Dinge. Auf diese Weise wird der Mensch von Woche zu Woche durch den Sabbat in enge Verbindung mit Christus gebracht. 

DAS SIEGEL GOTTES

Das Gesetz oder irgendein Teil desselben enthält das Siegel des lebendigen Gottes, denn es soll den Nachfolgern Jesu versiegelt sein. Was ist die Bedeutung eines Siegels, und was enthält ein Siegel gewöhnlich? Ein Siegel wird von Personen, von Körperschaften und Regierungen benutzt als Beweis ihrer Autorität. Es wird in Verbindung mit irgendwelchen Gesetzen oder Beschlüssen, die Gehorsam erfordern, benutzt oder auf gewisse Dokumente gedrückt, die damit rechtskräftig werden. Das Siegel ist für ein Gesetz eine Notwendigkeit. Weil das Siegel die Persönlichkeit identifizieren muss, ist es notwendig, dass es den Namen, den offiziellen Titel und den Amtsbereich des Betreffenden enthält. Zum Beispiel: Wilhelm I. (Name), Kaiser (Titel) von Deutschland (Amts- oder Herrschaftsbereich).

Welches unter den Zehn Geboten Gottes enthält das Siegel?

Das vierte oder das Sabbatgebot ist das einzige unter den Zehn, welches einem Siegel entspricht. Lesen Sie es bitte sorgfältig (2. Mose 20,8-11), und Sie werden das Siegel entdecken: "Der Herr, dein Gott" (Name), Schöpfer (Titel) und "Himmel und Erde" (Herrschaftsbereich). Auf die Tafeln aus Stein schrieb er eigenhändig sein Siegel (2. Mose 31,18). Weil Gott alle Dinge aus nichts erschaffen hatte (Hebräer 11,3) und die Erde an nichts gehängt hat (Hiob 26,7) und alle Dinge trägt (Hebräer1,3) und das Leben erhält (Apostelgeschichte 17 28), hat er unumstrittenes, endgültiges und absolutes Eigentums- und Herrschaftsrecht. Der Sabbat ist des Schöpfers Zeichen seines Herrschaftsrechts. Darum wurde er zum Siegel seines Gesetzes.

In welchen drei Phasen empfangen wir das göttliche Siegel in unserer Erfahrung? 

Zuerst wird unser Gemüt oder Verstand überzeugt, dass die Wahrheit recht ist. Viele Menschen machen bei diesem Punkt halt und geben sich zufrieden mit einer rein verstandesmäßigen Erkenntnis der Wahrheit. Sie denken, dies genüge zur Seligkeit. Aber die Bibel zeigt uns klar, dass wir auch die "Liebe zur Wahrheit" annehmen müssen, um gerettet zu werden (siehe 2. Thessalonicher 2,10). Es ist nur möglich, die Wahrheit und auch den Sabbat zu lieben, wenn wir Jesus in unser Herz und Sinn einlassen, denn er ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Johannes 14,6).

Jesum als unseren persönlichen Heiland anzunehmen, ist der zweite Schritt in der Versiegelung, und wenn Jesus in unserem Leben die volle Herrschaft erlangt hat, folgt der dritte Schritt - die Heiligung. Dies ist der Prozess christlichen Wachstums, wodurch wir Christus in unserem Leben immer ähnlicher werden.

Jeder Mensch in unserer Welt ist durch die Schöpfung und die Erlösung Gottes Eigentum. Jeder Mensch bekommt eine Probezeit. Hat er Gott übergeben, was ihm gehört? Alle, die den Herrn als ihr Teil in diesem Leben erwählt haben, werden sich unter seiner Herrschaft befinden und werden das Zeichen, das Siegel Gottes, empfangen, das sie als Gottes besonderes Eigentum ausweist.

Diese Anerkennung Gottes ist für jedes menschliche Wesen von höchstem Wert, denn nur, die das Siegel Gottes an sich tragen, werden zu den Geretteten zählen. Alle, die ihn lieben und ihm dienen, sind sehr kostbar in seinen Augen. Er möchte, dass sie würdige Stellvertreter der Wahrheit, wie sie in Jesu ist, sind. Sie sind Beobachter des göttlichen Gesetzes, was sie durch Wort und Tat offenbaren.

Der Sabbat ist das Zeichen der Heiligung, und wenn wir die Segnungen empfangen, die auf der Beobachtung des wahren Sabbats ruhen, werden wir völliger die Kraft wahrnehmen, die in Jesus ist, uns zu einem heiligen Leben zu verhelfen. Dies ist ein Tag, an welchem wir in engere Verbindung mit ihm treten können als an jedem andern Tag, und dadurch empfangen wir Kraft, treu zu sein und die Versuchungen in der folgenden Woche zu überwinden.

Möge jeder Student völliger die Absicht Gottes erkennen, die er verfolgte, als er dem Menschen den Sabbat gab, und möchte er zu der Erfahrung gelangen, das Siegel Gottes zu empfangen.

Ihr Studienlehrer