Unsere eigene Herrlichkeit in den Staub legen „Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsre Sünden führen uns dahin wie Wind.“ (Jesaja 64, 5.)
„Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes, die Herrlichkeit des Menschen in den Staub zu legen und das für den Menschen zu tun, was er in eigener Kraft nicht für sich selbst tun kann.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 394.
Zum Lesen empfohlen: Der Weg zu Christus, S. 9-13.
Sonntag 13. Oktober
1. Erkennen, wie schlimm die Sünde wirklich ist
a. Wie beschreibt die Heilige Schrift das Elend der gefallenen menschlichen Natur? Galater 5, 17; Römer 7, 18-21.
„Wie alle menschlichen Wesen durch Christus das Leben haben, so empfängt auch jede Seele durch ihn einen Strahl göttlichen Lichtes. Nicht nur verstandesmäßige, auch geistliche Kräfte schlummern im Innern eines jeden ein Empfinden für das Rechte, ein Verlangen nach dem Guten. Aber gegen diese Anlagen kämpft eine feindliche Macht an. Die Folge des Genusses vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen tritt in jedes Menschen Erfahrung zutage. Zu seiner Natur gehört ein Hang zum Bösen, ein Drang, dem er ohne Hilfe nicht widerstehen kann. Um dieser Gewalt zu trotzen und jenes Hochziel zu erreichen, das er im Innersten seiner Seele als allein würdig bejaht, kann er nur bei einer einzigen Macht Hilfe finden. Diese Macht ist Christus. Das Zusammenwirken mit ihr tut dem Menschen am meisten not.“ – Erziehung, S. 25.
b. Welchen Wert hat die Gerechtigkeit von jedem von uns – und was können wir nicht für uns selbst tun? Jesaja 64, 5; Römer 3, 12.
Montag 14. Oktober
2. Unser Bestes ist ohne Christus wertlos
a. Wie sieht Gott uns, auch in unserem „besten“ Zustand? Psalm 39, 6. 12; Jesaja 40, 17.
„Ohne das versöhnende Opfer Christi gäbe es an uns nichts, was Gott erfreuen könnte. Alle natürlichen Tugenden im Menschen sind in den Augen Gottes wertlos. Er erfreut sich an keinem Menschen, der an seinem alten Wesen festhält und sich nicht in der Erkenntnis und Gnade erneuern lässt, damit er in Christus zu einem neuem Menschen wird. Unsere Bildung, unsere Talente und Mittel sind alles Gaben, die Gott uns anvertraut hat, um uns zu prüfen. Wenn wir sie zur eigenen Verherrlichung nutzen, sagt Gott: ‚Ich kann mich nicht an ihnen erfreuen, denn Christus ist umsonst für sie gestorben.‘“ – The Review and Herald, 24. August 1897.
b. Haben wir irgend etwas Wertvolles, das wir Gott als Entschädigung für unsere Sünde anbieten können? Jesaja 1, 11; Micha 6, 7. Was kann man auch von unseren „besten“ Leistungen sagen? 1. Chronik 29, 14.
„Es wird die Frage gestellt: ‚Wird wohl der Herr Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen Öl? Oder soll ich meinen ersten Sohn für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für die Sünde meiner Seele?‘ (Micha 6, 7.) Nein, kein Mensch kann mit seinen eigenen Verdiensten vor Gott bestehen. Die Erlösten werden nur gerettet werden, weil Jesus all ihre Schulden getilgt hat. Der Mensch kann nichts, absolut nichts tun, um seine Erlösung zu verdienen. Jesus sagt: ‚Ohne mich könnt ihr nichts tun.‘ (Johannes 15, 5.) Wessen Verdienst ist es dann? Der unseres Heilands. Alle Fähigkeiten des Menschen kommen nur durch Christus zustande, und wir können von unseren besten Leistungen sagen: ‚Von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben‘ (1. Chronik 29, 14).“ – The Signs of the Times, 10. November 1890.
c. Welche Haltung sollten wir angesichts der oben angeführten Zitate einnehmen? Micha 6, 8.
„‚Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben!‘ (Psalm 39, 6.) Christus kam ohne äußeren Glanz. Als Mensch erniedrigte er sich und zeigte, dass der gefallene Mensch immer demütig vor Gott wandeln muss. Weder Reichtümer noch weltliche Ehren noch Ansehen können eine Seele vor dem Tod retten. ‚Ich sehe aber an,‘ spricht der Herr, ‚den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der sich fürchtet vor meinem Wort.‘ (Jesaja 66, 2).“ – The Youth’s Instructor, 20. Dezember 1900.
Dienstag 15. Oktober
3. Lernen, uns selbst zu misstrauen
a. Welche Erfahrung musste Elia machen, bevor Gott seine Bitte um Regen erhörte, und warum? Jakobus 5, 16-18; 1. Könige 18, 43.
„Der Diener passte auf, während Elia betete. Sechsmal kehrte er von seinem Beobachtungsposten zurück und meldete, dass nichts zu sehen sei, keine Wolke, kein Anzeichen für Regen. Aber der Prophet gab nicht entmutigt auf. Er fuhr fort, sein Leben zu erforschen, um zu sehen, wo er versäumt hatte, Gott zu ehren. Er bekannte seine Sünden und demütigte auf diese Weise seine Seele weiterhin vor Gott, während er nach einem Zeichen Ausschau hielt, dass sein Gebet erhört worden war. Bei dieser Herzenserforschung schien er sowohl in seiner eigenen Einschätzung als auch in den Augen Gottes immer geringer zu werden. Es schien ihm, als wäre er nichts und Gott alles. Und als er an dem Punkt angelangt war, sein Ich zu verleugnen und sich an den Heiland als seine einzige Stärke und Gerechtigkeit zu klammern, kam die Antwort.“ – The Review and Herald, 26. Mai 1891. „Wir haben einen Gott, dessen Ohr für unsere Bitten nicht verschlossen ist. Wenn wir seinem Wort vertrauen, wird er unseren Glauben belohnen. Wir müssen unsere Interessen mit den seinen verbinden. Dann kann er uns segnen; denn wir sollen die Ehre nicht für uns in Anspruch nehmen, wenn der Segen kommt, sondern Gott loben.“ – The Review and Herald, 27. März 1913.
b. Was geschieht, wenn wir Jesus näher kommen und uns auf ihn verlassen? Daniel 10, 8; Lukas 5, 8; Offenbarung 1, 12-17.
„In je innigere Berührung wir mit Jesus treten, desto offenbarer wird unsere Mangelhaftigkeit vor unsern Augen; unsere Unvollkommenheit tritt in grellen Gegensatz zu seiner vollkommenen Wesensart. Dies ist dann der Beweis, dass Satans Lug und Trug die Macht verloren haben, dass der belebende Geist Gottes in uns erwacht ist. Tiefe Liebe zu Jesus kann unmöglich in den Herzen wohnen, die ihre eigene Sündhaftigkeit noch nicht erkannt haben.“ – Der Weg zu Christus, S. 64.
c. Was geschieht, wenn wir uns selbst überschätzen? Galater 6, 3.
„Ein Wort, das unser Ich erhöht, wird ausreichen, damit sich das Licht vom Angesicht Gottes zurückzieht.“ – The Review and Herald, 24. August 1897.
Mittwoch 16. Oktober
4. Ein Grund zur höchsten Dankbarkeit
a. Welche Hoffnung wird uns trotz unseres jämmerlichen Zustands doch gegeben? Römer 7, 24. 25; 8, 1. 2.
„Obwohl der Heiland der Welt das Elend und die Not der Welt sieht, die von der Sünde verursacht wurden, zeigt er der gefallenen Rasse keine anschauliche Schilderung ihres Elends, sondern lehrt sie etwas weitaus Besseres als alles, was sie je zuvor gehört haben. Er weiß, dass ihr Elend eine Folge der Sünde ist, und sein Herz ist vom Mitleid für die gefallenen Menschen gerührt. Die Rabbiner ließen sich nicht dazu herab, zu den einfachen Menschen zu predigen oder den Heiden eine Hoffnung auf Erlösung zu geben. Christus aber kam, um den Erlösungsplan allen Klassen von Menschen darzustellen, denn alle bedurften seiner Worte. In der vor ihm versammelten Menschenmenge sah er die Möglichkeit, dass sie durch die väterliche Liebe Gottes zu all seinen Kindern zu einer unendlichen Macht vereint werden konnten.“ – Sabbath School Worker, 1. August 1895.
b. Was geschieht, wenn wir erkennen, dass unsere sündigen Anstrengungen uns nicht retten können? Sacharja 3, 3. 4; 2. Korinther 12, 9.
„Wenn Menschen ihre eigene Unwürdigkeit erkennen, sind sie bereit, mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet zu werden. Wenn sie anfangen, Gott den ganzen Tag lang zu preisen und zu erhöhen, dann werden sie in dasselbe Bild verklärt.“ – Manuscript Releases, Bd. 20, S. 117. „Nichts ist hilfloser und trotzdem unüberwindbarer als eine Seele, die ihre Unwürdigkeit erkennt und sich völlig auf die Verdienste des Erlösers verlässt. Gott würde eher jeden Engel vom Himmel zu ihrer Hilfe senden, als dass er zuließe, dass sie überwunden wird.“ – Sons and Daughters of God, S. 35. „Je geringer wir von uns selbst denken, desto höher werden wir die unendliche Reinheit und Herrlichkeit des Erlösers schätzen. Der Anblick unserer Sündhaftigkeit treibt uns zu ihm, der Vergebung schenken kann; wenn dann unsere Herzen in ihrer Hilflosigkeit nach ihm verlangen, wird seine Macht sich an uns offenbaren. Je mehr uns das Gefühl der Bedürftigkeit zu ihm und dem Worte Gottes treibt, einen desto tieferen Eindruck wird seine Persönlichkeit auf uns machen, umso vollkommener werden wir sein Bild widerspiegeln.“ – Der Weg zu Christus, S. 47.
Donnerstag 17. Oktober
5. Christus kam zu einer Rettungsmission
a. Welchen grundlegenden Punkt müssen wir über die Erlösung verstehen? Lukas 19, 10; Johannes 15, 5; Psalm 44, 7; 31, 2.
„Es ist für uns unmöglich, uns selbst zu retten… Christus wünscht, dass sein Volk sich dem Seelenfeind widersetzt. Wir können das aber nur tun, wenn wir uns von unserem Ich abwenden und auf Jesus blicken.“ – The Review and Herald, 15. September 1896. „In dem Augenblick, wenn du im Glauben die Verheißung Gottes ergreifst und sagst: ‚Ich bin das verlorene Schaf, zu dessen Rettung Jesu kam‘, wird ein neues Leben von dir Besitz ergreifen, und du wirst die Kraft erhalten, um dem Versucher zu widerstehen. Der Glaube, der diese Verheißungen ergreift, kommt aber nicht durch Gefühle. ‚So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.‘ (Römer 10, 17.)“ – The Review and Herald, 15. September 1896. „Der sündige Mensch kann nur in Gott Hoffnung und Gerechtigkeit finden. Verliert er seinen Glauben an Gott und versäumt er, eine lebendige Verbindung mit ihm zu unterhalten, so ist er nicht länger gerecht.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 317.
b. Welchen fundamentalen Grundsatz erklärt Gott allen Menschen? Jesaja 43, 11; 45, 21.
„Welche Liebe! Welche wunderbare Liebe, die den Sohn Gottes auf diese Erde brachte, um für uns zur Sünde zu werden, damit wir mit Gott versöhnt und zu einem Leben mit ihm in seinen herrlichen Palästen erhöht werden können! Was ist der Mensch, dass solch ein Preis für seine Erlösung gezahlt wird?“ – The Signs of the Times, 28. August 1879.
Freitag 18. Oktober
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Was genau können wir nicht für uns selbst tun? 2. Warum ist unser „Bestes“ ohne Christus nicht gut genug? 3. Wem müssen wir zuerst misstrauen, bevor wir völlig auf Jesus vertrauen können? 4. Was müssen wir sehen, bevor wir eine tiefe Liebe zu Christus entwickeln können? 5. Wie viel bist du Gott wert? |