5. Lektion Sabbat, den 2. November 2013


Wir brauchen das Gesetz Gottes

„Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, dass wir durch den Glauben gerecht würden.“ (Galater 3, 24.)

„Die Herrlichkeit Christi wird im Gesetz deutlich, das die Verschriftlichung seines Charakters darstellt. Die Seele erfährt dessen umgestaltende Kraft, bis der Mensch in das Ebenbild Christi verwandelt wird.“ – The Review and Herald, 22. April 1902.

Zum Lesen empfohlen: Der Weg zu Christus, S. 40-47.

Sonntag 27. Oktober

1. Die Erkenntnis der Sünde

a. Für wen und zu welchem Zweck wurde das Gesetz Gottes gegeben? Wie viele werden dadurch verurteilt? 1. Timotheus 1, 8-10; Römer 3, 19. 23.

b. Warum sind unsere eigenen Anstrengungen, das Gesetz zu halten, nicht genug, um uns vor Gott zu rechtfertigen? Wie allein können wir das Gesetz halten? Römer 3, 20; 7, 7; Philipper 4, 13.


„Wer sich bemüht, über das Halten der Gebote sozusagen durch seine eigenen Werke den Himmel zu erreichen, der versucht Unmögliches. Der Mensch kann zwar nicht ohne Gehorsam Errettung finden, doch sollte er kein Werk aus sich heraus tun. Vielmehr sollte Christus in ihm das Wollen und Vollbringen zu Gottes Wohlgefallen bewirken. Könnte jemand durch eigene Werke das Heil erlangen, so gäbe es etwas in ihm selber, dessen er sich rühmen könnte. Die Bemühungen des Menschen, das Heil aus eigener Kraft zu erlangen, werden im Opfer des Kain verdeutlicht. Was auch immer der Mensch ohne Christus tun kann, ist mit Selbstsucht und Sünde beschmutzt; was aber im Vertrauen zu Gott geschieht, das kann Gott annehmen. Wenn wir danach trachten, durch das Verdienst Christi in den Himmel zu gelangen, macht die Seele Fortschritte. Sehen wir auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, so werden wir immer stärker und können einen Glaubenssieg nach dem anderen erringen; denn die Gnade Gottes hat durch Christus unsere völlige Rettung bewirkt.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 362.

Montag 28. Oktober

2. Das Gesetz als unser Zuchtmeister

a. Was ist der Zuchtmeister, der im Brief an die Galater erwähnt wird? Galater 3, 21-25.


„Welches Gesetz ist der Zuchtmeister, der uns zu Christus bringt? Ich antworte: Beide, das Zeremonialgesetz und das Sittengesetz der Zehn Gebote.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 235.

b. Welches Werk tut das Gesetz als Zuchtmeister, und zu welchem Zweck? Römer 10, 4. Vergleiche, wie das Wort „Ende“ (griechisch telos: Ziel, Zweck, absehbares Ende) in Jakobus 5, 11 und 1. Petrus 1, 9 verwendet wird.

„Schaut der Sünder in den großen Charakterspiegel, dann sieht er seine Fehler. Er sieht sich so wie er ist, voller Flecken, unrein und untauglich. Aber er weiß, dass das Gesetz in keiner Weise seine Schuld tilgen oder dem Übertreter vergeben kann. Er muss also mehr erreichen. Das Gesetz ist nur der Zuchtmeister, der ihn zu Christus bringt. Er muss auf seinen Sünden tragenden Erlöser schauen.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 215.

c. Welche Beziehung besteht zwischen dem „Zuchtmeister“ und dem Glauben an Jesus? Römer 5, 1; 3, 31; 8, 3. 4.

„Das Gesetz offenbart uns die Sünde und lässt uns spüren, dass wir Christus brauchen, dass wir zu ihm fliehen und ihn um Vergebung und Frieden bitten müssen. Gott erwartet von uns Reue und den Gedanken an den Herrn Jesus Christus.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 236.
„Nur durch den Glauben an Christus kann der Sünder von aller Schuld gereinigt werden und die Kraft erhalten, den Geboten seines Schöpfers gehorsam zu sein.“ – Das Wirken der Apostel, S. 420.
„Gesetz und Evangelium stimmen vollkommen überein: Eins trägt das andere. In seiner ganzen Erhabenheit wirkt das Gesetz auf das Gewissen und lässt den Sünder erkennen, dass er der Versöhnung für die Sünde bedarf. Das Evangelium bestärkt die Macht und Unveränderlichkeit des Gesetzes. ‚Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz‘(Römer 7, 7.), erklärt Paulus. Die Erkenntnis der Sünde, die durch das Gesetz deutlich vor Augen geführt wird, treibt den Sünder zum Heiland. In seiner Not kann der Mensch das machtvolle Argument, das durch das Kreuz von Golgatha geschaffen wurde, vorbringen. Er kann die Gerechtigkeit Christi für sich in Anspruch nehmen, denn sie wird jedem reuigen Sünder zuteil.“ – The Review and Herald, 22. April 1902.

Dienstag 29. Oktober

3. Der alte und der neue Bund

a. Was war Gottes Absicht, als er dem Volk Israel sein Gesetz auf dem Berg Sinai gab, und was ist die Voraussetzung zum Leben unter diesem Gesetz? 2. Mose 20, 20; 3. Mose 18, 5; Römer 10, 5.


„Als das Gesetz am Berge Sinai verkündet wurde, enthüllte Gott den Menschen die Heiligkeit seines Charakters, damit sie im Vergleich dazu ihre eigene Sündhaftigkeit erkennen möchten. Das Gesetz wurde gegeben, um sie ihrer Sünde zu überführen und ihnen die Notwendigkeit eines Heilandes zu offenbaren. Dies sollte geschehen, indem die Grundsätze des Gesetzes durch den Heiligen Geist auf das Herz wirken. Diese Aufgabe hat es heute noch zu erfüllen. Im Leben Christi werden die Grundsätze des Gesetzes deutlich, und wenn der Heilige Geist das Herz berührt, wenn das Licht Christi den Menschen die Notwendigkeit des Verlangens nach seinem reinigenden Blut und seiner rechtfertigenden Gnade offenbart, ist das Gesetz immer noch das Mittel, uns zu Christus zu bringen, auf dass wir durch den Glauben gerecht werden.“ – The Signs of the Times, 29. März 1910.

b. Warum waren die Israeliten nicht imstande, das Gesetz Gottes zu halten, obwohl sie sich mit großem Eifer dazu bekannten? Römer 10, 3.

„Das Volk Israel konnte indessen den geistlichen Gehalt des Gesetzes nicht erfassen. Nur zu oft war ihr angeblicher Gehorsam nichts als eine Erfüllung von Formen und Vorschriften, während er doch Hingabe des Herzens an die Herrschaft der Liebe sein sollte.“ – Reflecting Christ, S. 67.

c. Was sind die „besseren Verheißungen“, auf die der Neue Bund sich gründet? Hebräer 8, 6; Jeremia 31, 33. 34.

„Der Neue Bund beruhte auf ‚bessere Verheißungen‘ (Hebräer 8, 6), den Verheißungen der Sündenvergebung und der Gnade Gottes, die das Herz erneuert und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Gesetzes Gottes bringt…
Dasselbe Gesetz, in Steintafeln eingegraben, schreibt der Heilige Geist in die Herzen. Anstelle des Versuches, unsere eigene Gerechtigkeit aufzurichten, nehmen wir die Gerechtigkeit Christi an. Sein Blut sühnt unsere Sünden. Sein Gehorsam wird als der unsrige angenommen. Dann wird das vom Heiligen Geist erneuerte Herz ‚die Frucht... des Geistes‘ (Galater 5, 22) bringen. Durch die Gnade Christi werden wir dem Gesetz Gottes gehorsam sein, das in unsere Herzen geschrieben ist. Und wenn wir den Geist Christi haben, werden wir leben wie er.“ – Patriarchen und Propheten, S. 350. 351.

Mittwoch 30. Oktober

4. Das Gesetz – der Maßstab des Charakters

a. Was ist der einzig wahre Maßstab des Charakters? Jakobus 2, 8-12.


„Das Gesetz Gottes ist der einzig wahre Maßstab des Charakters. Durch sein Leben und seine Lehren zeigte Christus der Welt seinen göttlichen Charakter und auch, was Gehorsam gegenüber dem Gesetz bedeutet. Er war das Vorbild für den Menschen. Der Mensch kann aber nicht seinen eigenen Maßstab aufstellen. Er ist sich der unendlichen Reinheit Gottes nicht bewusst, und ohne göttliche Erleuchtung kann er die heiligen Gebote Gottes nicht schätzen. Solange er sich des kompromisslosen Charakters des göttlichen Gesetzes nicht bewusst ist, macht er sich um seinen eigenen fehlerhaften, sündvollen Charakter keine Sorgen. Er fürchtet sich vor nichts und hat keine Sorgen, weil er sich mit einem falschen Maßstab vergleicht.“ – The Review and Herald, 18. November 1890.

b. Was entscheidet, ob der Charakter Gottes in unseren Gedanken und Handlungen offenbar wird? Matthäus 22, 36-40; Römer 13, 10.

„Nur derjenige, dessen Herz von Mitleid für den gefallenen Menschen erfüllt ist und der seine grenzenlose Liebe in christusähnlichen Taten offenbart, wird den Anblick dessen ertragen können, der uns unsichtbar ist. Wer diejenigen nicht liebt, für die der Vater so viel getan hat, kennt Gott nicht. Theologie ist wertlos, wenn sie nicht von der Liebe Christi durchtränkt ist. Wahres Christentum erfüllt das ganze Wesen mit Liebe. Es berührt jeden wichtigen Teil – den Verstand, das Herz, die hilfreichen Hände, die Füße – und befähigt die Menschen, dort fest zu stehen, wo Gott es von ihnen verlangt, dass nicht etwa jemand ins Straucheln gerate. Die brennende Liebe Christi zu verlorenen Seelen ist der Kern des gesamten Christentums.“ – The Signs of the Times, 10. Mai 1910.

c. Was wird im Leben derer sichtbar sein, die einen wahren Glauben an Christus besitzen? Jakobus 1, 22-27.

„Der Glaube ist durch die Liebe tätig und läutert die Seele. Der Glaube entwickelt sich und gedeiht und trägt schließlich herrliche Frucht. Wo Glaube ist, da sind auch gute Werke. Kranke werden besucht, Nackte gekleidet, Notleidende und Arme betreut.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 395.

Donnerstag 31. Oktober

5. Jesus Christus, das Gesetz im wahren Leben

a. Welche Einstellung zeigte Christus zum Gesetz Gottes? Matthäus 5, 17-20.


„Jesus war eine lebendige Darstellung der Gesetzeserfüllung, aber sein Gehorsam bedeutete nicht die Abschaffung oder Vernichtung dieses Gesetzes. Er erfüllte das Gesetz, indem er jedes Detail seiner Anforderungen ausführte.“ – The Signs of the Times, 14. März 1895.
„In seinen Lehren zeigte Christus, wie weit die Grundsätze des Gesetzes reichten, die vom Berg Sinai gesprochen wurden. Er wandte das Gesetz im praktischen Leben an und bewies, dass seine Grundsätze in alle Ewigkeit der Maßstab der Gerechtigkeit sein werden – der Maßstab, mit dem alle am jüngsten Tag gerichtet werden, wenn Gericht gehalten wird und die Bücher geöffnet werden.“ – God’s Amazing Grace, S. 141.

b. Worin zeigt sich, dass Christus für die Menschheit eine lebendige Darstellung des Gesetzes Gottes war? 1. Petrus 2, 21. 22; Johannes 15, 10; 1. Johannes 2, 6.

„Die Herrlichkeit Christi liegt in seinem Charakter, und sein Charakter ist ein Ausdruck des Gesetzes Gottes. Er erfüllte das Gesetz in jeder Hinsicht und gab der Welt mit seinem Leben ein vollkommenes Beispiel dessen, was die Menschheit in Zusammenarbeit mit der Gottheit erreichen kann. In seiner Menschlichkeit hing Christus genauso vom Vater ab, wie die Menschen auch heute von Gott abhängen, um göttliche Macht zu empfangen, damit sie einen vollkommenen Charakter erlangen können.“ – The Signs of the Times, 12. Dezember 1895.

Freitag 1. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Auf welche Verheißungen gründete sich der Alte Bund?
2. Auf welche Verheißungen gründet sich der Neue Bund?
3. Wer macht uns Gott gegenüber gehorsam?
4. Leben wir heute unter dem Alten Bund, wenn wir uns auf unsere eigenen Versprechungen verlassen, anstatt auf die Verheißungen Gottes zu vertrauen?
5. Was führte die Helden der Bibel zur Erkenntnis, dass sie Jesus brauchten?

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