4. Lektion Sabbat, den 26. Oktober 2013


Liebe: das Wesentliche an der Gerechtigkeit

„Gott ist die Liebe.“ (1. Johannes 4, 16.)

„Gerechtigkeit ist Liebe, und Liebe ist Licht und Leben aus Gott. Solche Gerechtigkeit ist in Christus verkörpert. Wir empfangen sie dadurch, dass wir ihn annehmen.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 19.

Zum Lesen empfohlen: Der Weg zu Christus, S. 14-16.

Sonntag 20. Oktober

1. Das große Gebot

a. Welche entscheidende Bedeutung hat die Liebe in Bezug auf das Gesetz Gottes im Leben eines Christen? Matthäus 22, 36-40.


„Bedenkt aber wohl, dass wir unter Gehorsam nicht äußerliche Erfüllung der Gebote, sondern den Dienst der Liebe zu verstehen haben. Das Gesetz Gottes ist der Ausdruck seiner wahren Natur, die Verkörperung seiner Liebe und deshalb die Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden. Wenn unsere Herzen nach dem Ebenbild des Allwaltenden erneuert sind, wenn ihnen die göttliche Liebe eingepflanzt ist, werden wir dann nicht das Gesetz Gottes in unserm Leben in die Tat umsetzen?“ – Der Weg zu Christus, S. 42.

b. Wie fasst der Apostel Johannes den Charakter Gottes zusammen? Welche Verbindung besteht zwischen seinem Charakter und der Gerechtigkeit? 1. Johannes 4, 16; Psalm 11, 7.

„Gerechtigkeit ist Heiligkeit, Gottähnlichkeit, und ‚Gott ist Liebe‘. (1. Johannes 4, 16.) Der Zustand der Gerechtigkeit entspricht dem Maßstab des Gesetzes Gottes; ‚denn alle deine Gebote sind gerecht‘ (Psalm 119, 172), und die Liebe ist ‚des Gesetzes Erfüllung‘. (Römer 13, 10.) Gerechtigkeit ist Liebe, und Liebe ist Licht und Leben aus Gott. Solche Gerechtigkeit ist in Christus verkörpert. Wir empfangen sie dadurch, dass wir ihn annehmen.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 19.

2. Äußerliche Übereinstimmung oder von Herzen kommender Gehorsam?

a. Welchen Dienst wünscht sich der Herr? 5. Mose 6, 5; Josua 24, 15.

„Gewaltausübung steht den Grundsätzen der Herrschaft Gottes entgegen. Er erwartet lediglich einen Dienst aus Liebe. Sie aber kann man weder befehlen noch durch Machteinsatz oder Amtsgewalt erzwingen. Nur Liebe erzeugt Gegenliebe. Gott erkennen heißt ihn lieben. Der Gegensatz seines Charakters zu dem Charakter Satans musste deshalb geoffenbart werden. Nur einer im ganzen Universum konnte dies tun; nur er, der die Höhe und Tiefe der Liebe Gottes kannte, konnte sie auch verkünden. Über der dunklen Erdennacht sollte die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen voller ‚Heil unter ihren Flügeln‘. (Maleachi 3, 20 [4, 2].)“ – Das Leben Jesu, S. 11. 12.
„Es ist weder Furcht vor Strafe noch Hoffnung auf ewigen Lohn, wodurch die Jünger Christi veranlasst werden, ihm zu folgen. Sie betrachten des Heilandes unvergleichliche Liebe, die sich in seiner irdischen Pilgerschaft von der Krippe in Bethlehem bis zum Kreuz auf Golgatha offenbarte, und sein Anblick ist es, der die Seele anzieht, erweicht und bezwingt. Liebe erwacht in den Herzen der Betrachter. Sie hören seine Stimme und folgen ihm.“ – Das Leben Jesu, S. 477.

b. Welche Art des Gehorsams üben manche angebliche Christen im Gegensatz zum willigen, freudigen Gehorsam des Herzens? 5. Mose 28, 45-47; 1. Johannes 5, 3.

„Christus starb am Kreuz, um alle zu sich zu ziehen. Er möchte, dass wir an der Freude teilhaben, die uns nur durch ihn zuteil werden kann – der Freude des Gehorsams.“ – Sermons and Talks, Bd. 1, S. 217.
„Wer die Gebote nur aus Pflichtgefühl zu halten versucht – weil man es eben von ihm verlangt –, wird nie die Freude erfahren, die der Gehorsam in sich birgt; denn in Wirklichkeit gehorcht er gar nicht. Solange wir die Forderungen Gottes als eine Last ansehen, weil sie unseren menschlichen Neigungen zuwiderlaufen, solange führen wir noch kein christliches Leben. Echter Gehorsam ist die Auswirkung eines inneren Grundsatzes. Er entsteht aus Liebe zur Gerechtigkeit und aus Liebe zum Gesetz Gottes. Der Kern aller Gerechtigkeit ist die Treue zu unserem Erlöser. Sie wird uns dazu führen, recht zu handeln, weil es richtig ist und weil es Gott gefällt.“ – Christi Gleichnisse, S. 60.

Dienstag 22. Oktober

3. Wahre Liebe erkennen

a. Was wird man im Leben derjenigen sehen, die Gott wirklich lieben? 1. Johannes 3, 10; 4, 20. 21.


„Gottseligkeit kann nur auf Liebe gegründet sein. Ganz gleich, wie das Bekenntnis lautet: Ein Mensch liebt nur dann Gott wirklich, wenn er auch seinen Bruder selbstlos liebt. Diesen Geist können wir aber nie dadurch erwerben, dass wir versuchen, andere zu lieben. Wir brauchen vielmehr die Liebe Christi im Herzen. Wenn das eigene Ich in Christus aufgeht, dann quillt Jesu Liebe unwillkürlich hervor. Die christliche Charaktervollkommenheit ist erreicht, wenn der Drang, anderen zu helfen und zum Segen zu sein, ständig in uns wach ist, wenn der Sonnenschein des Himmels unser Herz erfüllt und auch aus unserem Antlitz strahlt.“ – Christi Gleichnisse, S. 278.

b. Nenne einige Merkmale wahrer Liebe. 1. Korinther 13, 4-7.

„Wahre Liebe äußert sich nicht in einer heftigen, feurigen und ungestümen Leidenschaft. Im Gegenteil; sie ist ihrer Natur nach ruhig und tief. Sie schaut über bloße Äußerlichkeiten hinweg und würdigt allein echte Werte. Sie ist vernünftig und einsichtsvoll. Ihre Hingabe ist echt und bleibt sich immer gleich. Gott prüft und erprobt uns in den alltäglichen Ereignissen, die das Leben mit sich bringt. Es sind die kleinen Dinge, die die Gesinnung des Herzens offenbaren: Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten und die zahllosen unscheinbaren Geschehnisse und einfachen Gefälligkeiten, die das ganze Lebensglück ausmachen. Die Vernachlässigung freundlicher, ermutigender, teilnahmsvoller Worte und kleiner Gefälligkeiten lässt das Leben wenig lebenswert erscheinen. Dereinst wird sich zeigen, dass der Selbstverleugnung zugunsten der Wohlfahrt und des Glückes unseres Nächsten beim himmlischen Gericht große Bedeutung beigemessen wird. Ebenso wird die Tatsache offenbar werden, dass alle egoistischen Bestrebungen, ohne Rücksicht auf das Glück und Wohlergehen anderer, der Beachtung unseres himmlischen Vaters nicht entgangen sind…
Liebe kann nicht bestehen, ohne Ausdruck zu finden. Jede Tat macht sie größer, stärker und umfassender. Liebe wird den Sieg erringen, wo Beweise und Autorität machtlos sind. Liebe arbeitet weder für Lohn noch Gewinn. Doch Gott hat bestimmt, dass großer Gewinn die unausbleibliche Frucht jeder Liebestat ist. Liebe verströmt sich nach allen Seiten und ist schlicht und still in ihrer Wirksamkeit, aber sie ist stark und mächtig in ihrer Absicht, große Übel zu überwinden. Ihr Einfluss wirkt begütigend und umgestaltend. Sie packt das Leben der Sünder und rührt ihre Herzen, wo alle anderen Mittel versagen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 136-138.

Mittwoch 23. Oktober

4. Das Gesetz der Liebe ausleben

a. Welches Gesetz bzw. welcher Grundsatz wird angesichts der Selbstaufopferung Christi zur Grundlage für unser christliches Leben? 2. Korinther 5, 14. 15; 1. Korinther 13, 5.


„Wenn der Geist Gottes mit seiner wunderbaren Kraft die Seele berührt und erweckt, wird der menschliche Stolz gedemütigt; weltliche Vergnügungen, Macht und menschliche Ehre werden als wertlos angesehen. Die ‚Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes‘, werden zunichte, und jeder Gedanke wird gefangengenommen ‚unter den Gehorsam Christi’. (2. Korinther 10, 5.) Demut und selbstlose Liebe, die sonst unter den Menschen wenig geschätzt werden, stehen dann hoch im Wert.“ – Das Leben Jesu, S. 118. 119.
„Im Lichte Golgathas wird es deutlich, dass das Gesetz der entsagenden Liebe das auf Erden und im Himmel gültige Lebensgesetz ist; dass die Liebe, die ‚nicht das Ihre‘ (1. Korinther 13, 5) sucht, dem Herzen Gottes entspringt, und dass in dem, der ‚sanftmütig und von Herzen demütig‘ war, (Matthäus 11, 29) sich das Wesen dessen zeigt, ‚der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann‘. (1. Timotheus 6, 16.)“ – Das Leben Jesu, S. 10.

b. Was tut uns täglich Not, damit wir ein Leben voller selbstaufopfernder Liebe führen können? Lukas 9, 23.

„Jede Seele, die Jesum als ihren persönlichen Heiland annimmt, wird nach dem Vorrecht lechzen, Gott zu dienen. Sie wird eifrig jede Gelegenheit ergreifen, um durch Weihe ihrer Fähigkeiten zu Gottes Dienst ihre Dankbarkeit zu beweisen. Sie wird danach verlangen, ihre Liebe zu Jesu und zu seinem erkauften Eigentum unter Beweis zu stellen. Sie wird Mühe, Ungemach und Opfer begehren. Sie wird es als Vorrecht betrachten, sich selbst zu verleugnen, das Kreuz aufzunehmen und Christi Fußtapfen zu folgen, um dadurch ihre Treue und Liebe kundzutun.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 340.
„Selbstverleugnung und Kreuz sind unser Teil. Sind wir bereit, sie anzunehmen? Niemand darf erwarten, dass sich der Geist der Selbstverleugnung und der Hingabe an die himmlische Heimat in den letzten großen Prüfungen plötzlich entwickeln wird, weil wir ihn dann gerade brauchen. Nein, dieser Geist muss mit unserer täglichen Erfahrung verschmolzen sein und dem Herzen und Sinn unserer Kinder durch Lehre und Beispiel eingeflößt werden. Mütter in Israel mögen selbst keine Kämpfer sein, aber sie können Kämpfer erziehen, die die volle Rüstung anlegen und des Herrn Schlachten mannhaft schlagen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 144.

Donnerstag 24. Oktober

5. Das Zeichen wahrer Gotteskindschaft

a. Was ist das Zeichen wahrer Gotteskindschaft? Johannes 8, 31; 14, 15.


„Der Gehorsam, der im Dienste der Liebe und in Verbindung mit ihr steht, ist das Zeichen der Gotteskindschaft… Anstatt uns vom Gehorsam zu entbinden, ist es der Glaube, und zwar der Glaube allein, der uns für die Gnade Christi empfänglich und zum Gehorsam geschickt macht.“ – Der Weg zu Christus, S. 42. 43.

b. Was bedeutet wahrer Gehorsam, und woher kommt er? Römer 5, 5; 13, 10.

„In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen. Sie verändert das Innere, leitet und lenkt die Beweggründe, zügelt die Leidenschaften, überwindet feindselige Stimmungen und veredelt die Gefühle. Wenn diese Liebe im Herzen gepflegt wird, verschönt sie das Leben und hat einen läuternden Einfluss auf unsere Umgebung.“ – Der Weg zu Christus, S. 42.
„Aller wahre Gehorsam entspringt dem Herzen. Auch bei Christus war er eine Herzenssache. Wenn wir mit ihm übereinstimmen, wird Christus sich so mit unseren Gedanken und Zielen identifizieren und unsere Herzen und Sinne so mit seinem Willen verschmelzen, dass wir, wenn wir ihm gehorsam sind, unsere eigenen Absichten verwirklichen. Der Wille wird, geläutert und geheiligt, sein höchstes Entzücken darin finden, seinem Beispiel der Hingabe zu folgen. Wenn wir Gott so kennten, wie wir ihn nach seiner Gnade kennen sollten, dann würde unser Leben ein Leben beständigen Gehorsams sein. Durch die Wertschätzung des Wesens Christi, durch die Verbindung mit Gott würde uns die Sünde verhasst werden.“ – Das Leben Jesu, S. 666.

Freitag 25. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welches grundlegende Element im Gesetz Gottes stellt Jesus uns in Matthäus 22 dar?
2. Erkläre den Unterschied zwischen äußerlicher Erfüllung des Gesetzes und aufrichtigem Gehorsam.
3. Wann ist die Entwicklung unseres christlichen Charakters abgeschlossen?
4. Welche Einstellung haben diejenigen, die Christus angenommen haben, zum Dienen?
5. Wie getreu wird Christus im Gehorsam seiner Nachfolger dargestellt werden?

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